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Entladung einer der beiden Leimholz-Pressen in Abtenau © Schneider

Leimholz PU-verklebt

Ein Artikel von Administrator | 13.12.2002 - 00:00
Seit 2 Jahren werden bei SHI, Abtenau, Leimholzbinder mit einer PU-Verklebung in der Zinkung sowie der Fläche hergestellt. „Die Verarbeitung dieses Klebstoffs bedeutet einen Kosten- und Mehraufwand”, so Produktionsleiter DI Johann Weinberger. Allerdings: „Die Verklebung ist im aushärtenden Zustand reaktionssträge und gibt somit keine toxischen Stoffe wie Formaldehyd ab.”Personal-Aufstockung. „Bei SHI wurden zusätzliche Arbeitsplätze in der Arbeitsvorbereitung und im Verkauf geschaffen”, berichtet der neue Verkaufsleiter Daniel Abwerzger. Der Holzeinkauf erfolgt im Umkreis von 150 km, also nicht mehr ausschließlich bei Schachl und Hutter.
Fichten-Schnittholz wird überwiegend getrocknet zugekauft. „Bei Schachl steht eine Kammer ausschließlich für SHI zur Verfügung.Höhere Kapazität und mehr Kommissionsware. Derzeit produziert man täglich 80 bis 100 m³ Leimholz, in Zukunft werden es 120 bis 150 m³/Tag sein. Der Anteil von 15% Kommissionsware wird nach und nach erhöht.
SHI stellt auch Lieferungen aus Einzelstangen zusammen. Bei Bestellmengen unter 5 m³ muss allerdings mit Aufschlägen gerechnet werden. Die gängige Lagerware ist vorrätig und kann innerhalb von 5 Arbeitstagen geliefert werden”, verspricht man bei SHI. Im 5500 m²-Lager verwaltet man auch für Stammkunden Ware auf Abruf. Warenwirtschaft und Arbeitsvorbereitung wurden ebenso wie die Pressenoptimierung auf die Software von Timbertec, Eutin/DE, umgestellt.
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Entladung einer der beiden Leimholz-Pressen in Abtenau © Schneider

Auf zu neuen Märkten. Der Vertrieb erfolgt im näheren Umkreis direkt, Italien wird über Holzhandelsvertreter beliefert. Durch den Ausbau der Vertriebswege werden österreichische Kunden in Zukunft mehr und mehr mit Ware aus Abtenau versorgt. Der Versand wird zu 100% per Lkw realisiert. SHI möchte nicht Italien-lastig sein und bemüht sich derzeit um die Zertifizierung für Amerika und Japan.
Die Leimbinder - von Kleindimensionen bis 24/60 cm - werden in 2 Qualitäten angeboten: Sicht- und Industriequalität. Daneben hat SHI Deckenelemente und -balken im Programm. Derzeit gehen 80% der Produkte in den Sichtbereich - Tendenz steigend.Klimatisierte Halle. Als Generalausrüster lieferte Minda, Minden/DE, die gesamte Mechanisierung (außer der Keilzinkenanlage), die Pressen, Zuschnittsäge, Ausflickstation sowie die gesamte Steuerung. „Jede Anlagen-Komponente ist automatisch auf eine andere Dimension umrüstbar”, erläutert Minda-Verkaufsleiter Klaus Drewniok. Die Installation eines Leitrechners ist möglich.
Schnittholz, das für die Produktion von Sichtqualitäts-Ware herangezogen wird, lagert SHI in der auf 21° C klimatisierten Produktionshalle. Nach der Aufgabe werden die Bretter mit Hilfe von Spiegeln 4-seitig manuell sortiert und dabei in Deck- und Mittellagen eingeteilt.
Diese werden auf getrennten Querförderern weiter transportiert. Bei Bedarf besteht die Möglichkeit, Lamellen für die Optimier-Kappsäge mit fluoreszierender Kreide zu kennzeichnen.
Nachdem die Krümmung der Bretter vermessen wurde, erfolgt die maschinelle Sortierung durch Röntgenstrahlen. Zum Einsatz kommt dabei ein Golden Eye von Microtec, Brixen/IT. Der Laser erkennt auf der Oberfläche Verfärbungen, Risse, Äste und sonstige nicht erwünschte Stellen. Diese werden farblich gekennzeichnet und an einer Anlage von Dimter, Illertissen/DE, gekappt.
Die anschließende Keilzinkenanlage lieferte Grecon, Alfeld/DE. Als Bindemittel wird PU-Kleber von Collano, Sempach-Station/CH, eingesetzt, der Auftrag erfolgt mit einer Anlage von Oest, Freudenstadt/DE.
SHI-Facts
Mitarbeiter: 30
Produkte: Leimbinder, Deckenelemente, Decken- und Duobalken
Kapazität: 18.000 m³/J, soll auf 30.000 m³/J erhöht werden
Märkte: Italien, Österreich, Deutschland
Maximal 18 m Länge. An den optimiert zusammengestellten Mittel- und Decklamellen hobelt eine Superles von Ledinek, Marburg/SI, 15 mm seitlich und 5 mm in der Höhe weg, bevor mit einer Anlage von Oest über Düsen der PU-Kleber in der Fläche aufgetragen wird. Über einen Querförderer transportiert man die Stangen mit einer maximalen Längen von 18 m zur Pressen-Beschickung. Derzeit stehen dafür 2 Anlagen mit je 2 Kammern von Minda zur Verfügung. Nach einer durchschnittlich 2-stündigen Presszeit führt man das Leimholz der Flickstation sowie der Sortierung zu.
Mit einer Anlage von Ledinek erfolgt das abschließende Hobeln sowie das 4-seitige Fasen. Die Folierung wird mit einer Maschine von Böhl, Hückeswagen/DE vorgenommen - je nach Kundenwunsch einzeln oder Paket weise.