„In Deutschland gibt es keine allgemeine, sondern eher eine Firmenkonjunktur”, beschreibt Georg König, Präsident der europäischen Vereinigung des Holzbaus (EVH), die deutsche Bauwirtschaft anlässlich des Holzbautages am 13. März bei Haas, Falkenberg/DE. Es sind Komplettanbieter zu beobachten, die ihren Erfolg mit Renovierungen, Modernisierungen und Umsetzung der Energieeinsparverordnung begründen. In Europa stechen einzelne Regionen wie Südtirol hervor.
DI Dr. Rainer Eder, Verlagsleiter Österreichischer Agrarverlag, gratuliert Xaver Haas zum Holzhandel-Ausstatter des Jahres 2004 (v. li.) © Schneider
„Durch Schwarzarbeit gehen jährlich 360 Mrd. € am deutschen Staat vorbei”, beklagt Wolfgang Strauß, Geschäftsführer der Verbände des Bayerischen Zimmerer- und Holzbaugewerbes. Wenn nur 100 Mrd. € „weiß” würden, könnten zusätzlich 800.000 Beschäftigte aufgenommen werden. Deutsche Zollbeamten, die neuerdings für die Untersuchung von Baustellen eingesetzt werden, konzentrieren sich allerdings überwiegend auf illegale Beschäftigte aus Osteuropa. Zudem werden die sich daraus ergebenden Bußgelder nur sporadisch eingetrieben.
Die Gründe für die Zunahme der Schwarzarbeit sieht Strauß in der hohen Steuerlast und den Lohn-Zusatzkosten. Er fordert einen geringeren Mehrwertsteuersatz für arbeitsintensive Tätigkeiten.
Reglementierungen lähmen Holzbau. Prof. DI Julius Natterer führte die Schweiz als gutes Beispiel in Sachen Holzbau an. Vieles würde in Deutschland durch übermäßige Reglementierung unterbunden. Es könne nicht angehen, dass Forstämter, Hallen von Holzbauunternehmen oder Schulen, an denen Holzbau gelehrt wird, in Stein gebaut würden.
Auch der Holzbau in den USA verliert Marktanteile an die Stein- und Stahlindustrie: Durch ungenügende Dämmung benötigt man dort im Sommer die 3-fache Energie zum Kühlen als im Winter zum Heizen.
Die unzureichende Weiterbildung der Mitarbeiter der Bauaufsichtsbehörden kreidete Prof. Dr.-Ing. Stefan Winter von der TU München an. Dies ziehe Bauverhandlungen unnötig in die Länge und benachteilige den Holzbau.
Durch die Novellierung der Bauordnung versucht der deutsche Staat Verantwortung abzugeben. „Dadurch wird die Verwaltung verschlankt und im Zuge dessen Stellen abgebaut”, mutmaßt Winter.
Im Rahmen der Pressekonferenz wurde Haas Fertigbau für ihren Bungalow die Bronze-Medaille Leserhaus 2004 von der Zeitschrift Der Bauherr überreicht.
DI Dr. Rainer Eder, Verlagsleiter des österreichischen Agrarverlags, Wien, gratulierte Geschäftsführer Xaver Haas zum Händler-Ausstatter des Jahres 2004 (sh. Holzkurier 50/03, S. 24). Aufgrund steigender Transportkosten setzt die Haas-Group auf ein neues Logistik-System, das unnötige Leerfahrten vermeidet. Dieses Engagement machte der Redaktion der Fachzeitschrift Holzkurier die Wahl zum Unternehmen des Jahres leicht.