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DI Markus Lackner © Kanzian

Natur-Inspiration

Ein Artikel von Administrator | 27.04.2004 - 00:00
Ansätze aus der Natur verwenden, um technische Probleme zu lösen und Konstruktionsprinzipien der Natur als Inspiration nützen, darüber referierte DI Markus Lackner anlässlich des Fachseminars im Rahmen der Holzbaugespräche am FH-Technikum in Spittal/Drau. Die Veranstaltungs-Partner der Seminar-Reihe waren proHolz Kärnten und das Netzwerk Holz Kärnten gemeinsam mit der Fachhochschule Technikum Kärnten.
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DI Markus Lackner © Kanzian

Durch Beobachten technische Probleme lösen. „Bionik ist der Versuch, aus der Beobachtung der Natur Ansätze für die Lösung technischer Probleme zu erhalten”, so Lackner. Das Interesse am Bauwesen wurde ihm in die Wiege gelegt: Sein Vater arbeitete als Architekt und so konnte er von Kindesbeinen an das Entstehen von Bauwerken mit beobachten.Natur als Lehrmeister. Fasziniert ist Lackner von der Bionik. Die Natur plant seit 3,5 Milliarden Jahren.
Ein Naturprinzip ist unter anderem der Leichtbau. „Don't fight the forces, use them - das sollte man auch bei Holzbauten beachten”, so Lackner. Aus der Natur kann man Material sparendes Bauen lernen und er führte einige beeindruckende Beispiele vor. Weiters wird das Prinzip, Energie in Herstellung und Erhaltung sparend einzusetzen hervorgehoben.Widerstandsfähig und wiederverwertbar. Alle in der Natur vorkommenden Formen haben die Widerstandsfähigkeit und die rückstandslose wiederverwertbar gemeinsam.
„Es gibt in der Natur nichts, was nicht mehrere Funktionen gleichzeitig erfüllt. Und alles ist für eine sinnvolle Lebensdauer konzipiert”, erläutert Lackner. Ein Vorbild ist für ihn der Flugzeugpionier Frank Lloyd Wright, der schon 1935 futuristisch gebaut hat. „Der Mann hat mit Holz umgehen können”, zeigt sich Lackner begeistert.Arena von Finkenstein. Die Zeltarena Finkenstein war der Startschuss für das Büro Lackner & Raml, Villach. 1999 wurde diese errichtet. Das Markenzeichen: 2 steil stehende Bögen überzogen mit einem Membran. Diese ist eine transluzente schwer entflammbare Außenhaut. Der Holzleimbau wurde von Buchacher, Hermagor, durchgeführt.
Die speziellen Aufgabengebiete sind die Tragwerksplanung im Hoch-, Tief- und Industriebau.
2001 wurde bei Lockheed, Pisa/IT, eine Innenhof-Überdachung angefertigt. Der Holzquerschnitt wurde durch eingeleimte Kunststoff-Faserlamellen verstärkt. Damit konnte der Holzquerschnitt bis zu 40% reduziert werden.Holz gegen Stahl gewinnt. 2001 wurde die Doppelmayr-Produktionshalle, Wolfurt, geplant. Besonders stolz ist man darauf, dass sie gegen reine Stahlprojekte den Vorzug bekommen haben. Die 3-schiffige Produktionshalle hat je 25 m Spannweite und 240 m Länge. In der 28.000 m2-Halle laufen 30 Kräne.Qualitativ nicht quantitativ. Lackner betont: „Wie in der Natur üblich brauchen wir qualitatives Wachstum, nicht quantitatives. Nur intelligente Produkte und Vorgangsweisen schaffen dauerhafte Arbeitsplätze und schonen die Umwelt. Der moderne Holzbau kann dazu einen wertvollen Beitrag leisten.Leistungsfähige Befestigungstechnik. Ein weiteres Holzbaugespräch findet am 27. Mai um 18 Uhr in der Fachhochschule Technikum Kärnten in Spittal/Drau, statt.
Über neue Möglichkeiten im Holzbau dank leistungsfähiger Befestigungstechnik wird auf dieser Veranstaltung DI (FH) Dominik Sieber berichten.