11054698578121.jpg

Brigitte Decker-Wilbert, Ingrid Decker, Eugen Decker, Giulet Kümmel, Christiane Decker-Kümmel und Annette Decker (v. li.) © Schneider

Familien-Unternehmen

Ein Artikel von Administrator | 03.05.2004 - 00:00
Mit 140 geladenen Gästen und seiner Belegschaft feierte Eugen Decker am 23. und 24. April in Morbach/DE seinen 70. Geburtstag.Weiterveredelung ist Trumpf. In seiner auf deutsch und französisch vorgetragenen Rede erläuterte Decker warum seit 13 Jahren nicht mehr ins Sägewerk investiert wurde: „Mit den neuen Techniken könnte die Produktionsgeschwindigkeit verdreifacht werden. Dazu müsste ein größeres Einzugsgebiet des Rohstoffs in Angriff genommen werden.”
Auch die Verarbeitung von Starkholz ist für Decker kein Thema mehr: „Solange wir uns aus qualitativen Gründe gezwungen sehen, ein Drittel der Seitenware zu Rundholzpreisen zu verkaufen, hat dies keine Zukunft.”
Bei Decker setzt man vielmehr auf die Weiterveredelung der Schnittware zu Duo-Balken, KVH, BSH und Schalungsplatten.
11054698578121.jpg

Brigitte Decker-Wilbert, Ingrid Decker, Eugen Decker, Giulet Kümmel, Christiane Decker-Kümmel und Annette Decker (v. li.) © Schneider

Heimische und nordische Ware. 50 bis 60% des Einschnitts gehen in die eigene Weiterverarbeitung. Für hochwertige Qualitäten wird zusätzlich nordische Ware eingesetzt, die innerhalb von 5 bis 6 Tagen aus Skandinavien zur Verfügung steht.
Das neue Leimholzwerk 2 ist bis auf die Keilzinkenanlage von SMB, Vöhringen/DE, die in den kommenden Wochen die Produktion aufnimmt, in Vollbetrieb. Das Keilzinken-Taktzentrum Typ TKZ-30/320 von SMB ist für maximale Holzquerschnitte von 120 mal 320 mm ausgelegt. Die Beschickungslängen nach der Kappsäge liegen bei 700 bis 6000 mm. Die Vorschubgeschwindigkeit ist stufenlos regelbar bis 140 m/min. Je nach Holzquerschnitt sind 7 bis 9 Keilzinkenverbindungen pro Minute realisierbar.
Die gezinkten Lamellen werden mit einem Vorschub von 150 m/min mit einer Anlage von Waco, Halmstad/SE, vorgehobelt. Nach dem Auftrag des Melaminharz-Leimes durch eine Gießanlage von Oest, Freudenstadt/DE, erfolgt die taktweise Verpressung mit einer Anlage von Obel-P-Products, Kopenhagen/DK. Die Hochfrequenz-Presse wurde von Ersson, Storvik/SE, geliefert.
Decker-FactsMitarbeiter: 130
Einschnitt: 300.000 fm/J
Produktion: 90.000 m³/J Duo-Balken, BSH und KVH
Lkw: 18
Mechanisierung. Die komplette Mechanisierung - von der Hobelmaschine bis zur Stapelanlage - lieferte H.I.T., Ettringen/DE. Nach der Taktpresse werden die Balken vereinzelt und der Hobelmaschine von Weinig, Tauberbischofsheim/DE, zugeführt.
Zum exakten Kappen der BSH-Enden setzt Decker Sägen von Kallfass, Baiersbronn/DE, ein. Daran schließt die Kosmetikstation an. Ein Vakuumheber von Fezer, Esslingen/DE, positioniert die bis zu 14 m langen Hölzer am Rollengang, der in die Lagerhalle zur Stapelanlage von HIT führt.Einzelfolierung. Seit Mitte des vergangenen Jahres haben die Morbacher die Möglichkeit zur Einzelfolierung. Mit einem von Böhl, Hückeswagen/DE, gelieferten Einwickel-Automat können Lamellen-Balken einzeln in Klarsichtfolie eingepackt werden.
Dadurch ist ein besserer Schutz vor Verwitterung und Schmutz gewährleistet. Einen weiteren Vorteil bietet die Folie auf der Baustelle, da diese bis nach der Montage am Balken verbleiben kann. Die maximal möglichen Dimensionen liegen bei 1290 mm Breite, 270 mm Höhe und 16 m Länge.
„Die Nachfrage nach Duo-Balken ist wachsend, da sie mit ihrem Vollholz-Charakter eine Alternative zu BSH darstellen”, erläutert Decker. Die Duo-Balken aus Morbach sind bis zu einer Breite von 280 mm von der FMPA überwacht.70% in Export. 70% der produzierten Ware werden von Decker exportiert. Allein 30% der Leimholzprodukte gehen nach Nord- und Mittelitalien. Jede Wochen werden bestimmte Routen angefahren. „Damit sind auch Teillieferungen für uns kein Problem”, erläutert Geschäftsführerin Brigitte Decker-Wilbert. Duo-Balken und BSH in nordischer und einheimischer Fichte sind dort die Hauptabsatz-Produkte.
Decker stellt vom 6. bis 9. Mai auf der Holzbau und Ausbau in Friedrichshafen/DE aus. An dieser Nahtstellen von Deutschland, Österreich und der Schweiz sieht man Potenzial.
Einen Auftrag in die Veinigten Arabischen Emirate kann Decker verzeichnen: Die größte Moschee wird mit 33.000 Bohlen aus Morbach eingerüstet.