2004 dürfte zum Jahr des leichten Aufschwungs für den österreichischen Holzhandel werden. Das offenbarten die neun Länderberichte der Obmänner auf der Bundes-Berufsgruppen-Ausschuss-Sitzung des Holzhandels am 12. Oktober in Klagenfurt. Eingedenk geringer geographischer Unterschiede scheinen sich heuer sowohl im Tischlerei- als auch im Zimmereigewerbe österreichweit etliche Wolken verzogen zu haben.Kurzfristige Aufträge. Die Zimmermeister wurden durch das ungünstige Wetter im 1. Halbjahr gebremst, konnten aber seither aufholen. Was allerdings blieb, ist ein vergleichsweise geringer Auftragspolster. Der Druck, immer kurzfristiger Aufträger zu erhalten, schlägt auf den Holzhandel weiter - „es liefert der, der die meist kommissionierten Leimbinder und das zugeschnittene KVH am billigsten und schnellsten liefert.”
Laufen einmal ein paar Wochen auftragsmäßig ruhiger, seien auch sofort wieder die Preise in Diskussion, analysiert einer die Leimholz-Situation. „Die gewünschten und notwendigen Preiserhöhungen seitens der Industrie sind vom Tisch.”Stabiler Absatz. In Salzburg gibt es eine gute Auftragslage bei Zimmermeistern und Tischlern. Dort erwarten - einer Umfrage zufolge - die meisten Händler eine ebensolche Auslastung bis November. Aus der Steiermark melden Vertreter des Platzholzhandels ebenfalls eine verbesserte Auftragslage der Zimmermeister und Tischler. Leben tun die baunahen Branchen aber praktisch ausschließlich vom Privatbau und von Kleinobjekten - das öffentliche Bauvolumen fehlt.
Laufen einmal ein paar Wochen auftragsmäßig ruhiger, seien auch sofort wieder die Preise in Diskussion, analysiert einer die Leimholz-Situation. „Die gewünschten und notwendigen Preiserhöhungen seitens der Industrie sind vom Tisch.”Stabiler Absatz. In Salzburg gibt es eine gute Auftragslage bei Zimmermeistern und Tischlern. Dort erwarten - einer Umfrage zufolge - die meisten Händler eine ebensolche Auslastung bis November. Aus der Steiermark melden Vertreter des Platzholzhandels ebenfalls eine verbesserte Auftragslage der Zimmermeister und Tischler. Leben tun die baunahen Branchen aber praktisch ausschließlich vom Privatbau und von Kleinobjekten - das öffentliche Bauvolumen fehlt.
Tischlersterben. Jeder vierte Tischler könnte in der Steiermark in den nächsten drei Jahren verschwinden - Insolvenzen, Pensionierungen samt fehlender Nachfolge werden als Ursachen genannt.
Einen allgemeinen Aufschwung erkennt man auch in Oberösterreich, wenngleich man dort die verbesserten Umsätze nicht mit höheren Deckungsbeiträgen gleichsetzen will. „Der Markt ist nach wie vor unruhig und nervös. Mit preislichen Schweinereien bringen wir Händler uns oft selbst unter Druck“, formuliert man es.Zukunftskunde Montagetischler? Keine Begeisterung aber nicht mehr so pessimistisch wie in den vergangenen beiden Jahren ist man in der Bundeshauptstadt. In der Metropole - wie übrigens auch in der Steiermark - erkennt man ein verstärktes Auftreten von Montagetischlereien, die unter anderem die Tischler-Kleinbetriebe unter Druck bringen.
„Auf diesen Strukturwandel müssen wir Händler reagieren, sonst verlieren wir diese Kunden komplett an die Baumärkte“, lautet hier die Warnung. Generell gehe es größeren Betrieben besser als den klassischen Mittelbetrieben.Preiskampf und Chancen. Insgesamt betrachtet man die Situation der Tischler und Zimmermeister im Großraum Wien als „zufrieden stellend - wenngleich deren Preiskampf untereinander beinhart ist.“ Der Holzbau lebt von der Ökoschiene. Bei einem massiven Rückgang der Neubauten ergeben sich allerdings viele Chancen im Renovationsbereich.
Eine problemlose Umsetzung von Preiserhöhungen erkennt der Holzhandel bei den Holzwerkstoffen. „Leider setzte die Industrie diese nicht zum selben Zeitpunkt um, da kam es zu einigen Irritationen“, beklagen die Holzhändler.
Gab es im Vorjahr insbesondere bei OSB Probleme, so ortet man heuer teilweise bei Sperrholz- und Spanplatten Liefer-Schwierigkeiten. In der Steiermark geht man bei den Holzwerkstoffen von einem Umsatzplus von bis zu 7% aus - was einer Mengensteigerung von 2 bis 3% entspricht.
Einen allgemeinen Aufschwung erkennt man auch in Oberösterreich, wenngleich man dort die verbesserten Umsätze nicht mit höheren Deckungsbeiträgen gleichsetzen will. „Der Markt ist nach wie vor unruhig und nervös. Mit preislichen Schweinereien bringen wir Händler uns oft selbst unter Druck“, formuliert man es.Zukunftskunde Montagetischler? Keine Begeisterung aber nicht mehr so pessimistisch wie in den vergangenen beiden Jahren ist man in der Bundeshauptstadt. In der Metropole - wie übrigens auch in der Steiermark - erkennt man ein verstärktes Auftreten von Montagetischlereien, die unter anderem die Tischler-Kleinbetriebe unter Druck bringen.
„Auf diesen Strukturwandel müssen wir Händler reagieren, sonst verlieren wir diese Kunden komplett an die Baumärkte“, lautet hier die Warnung. Generell gehe es größeren Betrieben besser als den klassischen Mittelbetrieben.Preiskampf und Chancen. Insgesamt betrachtet man die Situation der Tischler und Zimmermeister im Großraum Wien als „zufrieden stellend - wenngleich deren Preiskampf untereinander beinhart ist.“ Der Holzbau lebt von der Ökoschiene. Bei einem massiven Rückgang der Neubauten ergeben sich allerdings viele Chancen im Renovationsbereich.
Eine problemlose Umsetzung von Preiserhöhungen erkennt der Holzhandel bei den Holzwerkstoffen. „Leider setzte die Industrie diese nicht zum selben Zeitpunkt um, da kam es zu einigen Irritationen“, beklagen die Holzhändler.
Gab es im Vorjahr insbesondere bei OSB Probleme, so ortet man heuer teilweise bei Sperrholz- und Spanplatten Liefer-Schwierigkeiten. In der Steiermark geht man bei den Holzwerkstoffen von einem Umsatzplus von bis zu 7% aus - was einer Mengensteigerung von 2 bis 3% entspricht.
Höhere Ausführungsqualität. Hobelware in bester Qualität läuft auch - die zunehmende Ausführung von Sichtdachstühlen in Leimholz ist die Begründung. Stark umkämpft ist hingegen der Absatz von klassischen Profilhölzern.
Zufrieden zeigt sich der Holzhandel mit dem Absatz von Lärchen-Schnittware - nach wie vor die Nummer 2 hinter Umsatzträger Fichte. Bei der europäischen und sibirische Lärche wird zumindest im Westen „ohne Preisdruck“ verkauft.Kommen heuer dunklere? Der vielbeschworene Trend zu dunkleren Hölzern wird vom Holzhandel auch heuer erkannt. Hauptprofiteur: die Eiche. Stark zurückgehend ist immer noch Erle und Buche. In Oberösterreich befindet man, dass sich gedämpfte Buche wieder erfangen hat und besser läuft als zuletzt.
Weißer Ahorn in guter Qualität lässt sich sehr gut verkaufen - hier gibt es sogar massive Beschaffungsprobleme. Mit dem starken US-Dollar drängt auch Amerikanischer Ahorn wieder auf den Markt - etwas zu Lasten der Birke. Die Nuss lebt vom Interesse an dunkleren Hölzern.Absatz am Bau läuft in Italien. Beim Schnittholz-Export sei es erfreulich, dass Italien weiter steigende Mengen abnimmt. Die Nachfrage nach Bausortimenten wird ebenfalls als gut bezeichnet - hier ergeben sich mittlerweile wieder Lieferzeiten.
Der Sanierungs- und im Speziellen der Absatz für den Dachbereich profitiert von einer starken Nachfrage. Der Bedarf an Laubschnittholz ist in Italien allerdings noch geringer als im Vorjahr, erfährt man.
Geortet wird in Italien eine zunehmende Preisdifferenzierung, die bei bis zu 20 und 30 €/m³ liegen kann. Es soll sogar vorkommen, dass Vertreter eines Unternehmens beim gleichen Kunden zu unterschiedlichen Preisen anbieten.
Zufrieden zeigt sich der Holzhandel mit dem Absatz von Lärchen-Schnittware - nach wie vor die Nummer 2 hinter Umsatzträger Fichte. Bei der europäischen und sibirische Lärche wird zumindest im Westen „ohne Preisdruck“ verkauft.Kommen heuer dunklere? Der vielbeschworene Trend zu dunkleren Hölzern wird vom Holzhandel auch heuer erkannt. Hauptprofiteur: die Eiche. Stark zurückgehend ist immer noch Erle und Buche. In Oberösterreich befindet man, dass sich gedämpfte Buche wieder erfangen hat und besser läuft als zuletzt.
Weißer Ahorn in guter Qualität lässt sich sehr gut verkaufen - hier gibt es sogar massive Beschaffungsprobleme. Mit dem starken US-Dollar drängt auch Amerikanischer Ahorn wieder auf den Markt - etwas zu Lasten der Birke. Die Nuss lebt vom Interesse an dunkleren Hölzern.Absatz am Bau läuft in Italien. Beim Schnittholz-Export sei es erfreulich, dass Italien weiter steigende Mengen abnimmt. Die Nachfrage nach Bausortimenten wird ebenfalls als gut bezeichnet - hier ergeben sich mittlerweile wieder Lieferzeiten.
Der Sanierungs- und im Speziellen der Absatz für den Dachbereich profitiert von einer starken Nachfrage. Der Bedarf an Laubschnittholz ist in Italien allerdings noch geringer als im Vorjahr, erfährt man.
Geortet wird in Italien eine zunehmende Preisdifferenzierung, die bei bis zu 20 und 30 €/m³ liegen kann. Es soll sogar vorkommen, dass Vertreter eines Unternehmens beim gleichen Kunden zu unterschiedlichen Preisen anbieten.
Ausschuss-Verwertungsmarkt. Geprägt ist die Lage der österreichischen Sägeindustrie insbesondere aber vom boomenden US-Markt und der guten Abnahme in Japan. Händler-Klage: „Geht die Hauptware zu exzellenten Preisen nach Übersee, wird Italien als Ausschuss-Verwertungsmarkt genutzt. Von diesen Billigverkäufen kommt mitunter auch noch Standardware unter Druck.“
„Die Balance fehlt ganz eindeutig“, meint ein anderer. „Unberechenbar agieren auch deutsche Anbieter, die vom günstigen Rundholz profitieren.“ Verschärft hat sich die Lage insbesondere aber dadurch, dass verstärkt Kiefer für die USA eingeschnitten wird. Die Seitenware dieser US-Einschnitte drückt ebenfalls massiv nach Italien.Frachtverteuerung nicht untergebracht. Erlösmäßig negativ wirken sich auch die gestiegenen Frachtraten im Levantegeschäft aus. Die Mehrkosten konnten nicht in vollem Umfang in den Verkaufspreisen untergebracht werden.Direktlieferungen nehmen zu. Die Hoffnung liegt nun darin, dass sich die höheren Ölpreise nach dem Fastenmonat Ramadan auch auf die Baukonjunktur auswirken. „Die Levante ist nicht mehr tot wie im Vorjahr, sie läuft aber noch nicht brillant“, lautet ein Kurzresümee. Was dem Exporthandel weh tut, ist auch, dass selbst mittlere Sägewerke „noch ins kleinste Emirat“ selber liefern.
„Die Balance fehlt ganz eindeutig“, meint ein anderer. „Unberechenbar agieren auch deutsche Anbieter, die vom günstigen Rundholz profitieren.“ Verschärft hat sich die Lage insbesondere aber dadurch, dass verstärkt Kiefer für die USA eingeschnitten wird. Die Seitenware dieser US-Einschnitte drückt ebenfalls massiv nach Italien.Frachtverteuerung nicht untergebracht. Erlösmäßig negativ wirken sich auch die gestiegenen Frachtraten im Levantegeschäft aus. Die Mehrkosten konnten nicht in vollem Umfang in den Verkaufspreisen untergebracht werden.Direktlieferungen nehmen zu. Die Hoffnung liegt nun darin, dass sich die höheren Ölpreise nach dem Fastenmonat Ramadan auch auf die Baukonjunktur auswirken. „Die Levante ist nicht mehr tot wie im Vorjahr, sie läuft aber noch nicht brillant“, lautet ein Kurzresümee. Was dem Exporthandel weh tut, ist auch, dass selbst mittlere Sägewerke „noch ins kleinste Emirat“ selber liefern.
Ein Drittel negatives Eigenkapital. Zur Charakterisierung des österreichischen Holzgroßhandel beschränkte sich Mag. Peter Voithofer, einer der Geschäftsführer der KMU-Forschung Austria, eingangs seines Referates in Klagenfurt auf wenige Zahlen:
• Eigenkapitalquote: 19,3%
• 31% mit negativem Eigenkapital
• Umsatzrendite: 0,63%
• 43% mit Verlust (2002/03)
• 2002/03 generell positivere Entwicklung (im Vergleich zu 2001/02)
Laut Voithofer charakterisiert die Ertragskraft des heimischen Holzgroßhandels sehr gut die Umsatzrentabilität von 0,63%. Der Durchschnittswert verfälscht etwas die Tatsache, dass Betriebe mit einem Jahresumsatz unter 1 Mio. € eine negative Umsatz-Rentabilität aufweisen (-1,16%). Die Erfolgreichsten 25% weisen eine Umsatz-Rentabilität von immerhin 4% auf. Oder: Unternehmen über 1 Mio. € Jahresumsatz haben eine positive Ertragskraft.Es wird investiert. Im untersuchten Zeitraum konnte die KMU-Forschung Austria feststellen, dass 77% der Unternehmen eine Investition getätigt haben. Deren Wert lag bei 2,2% des Umsatzes.
Hinsichtlich der Eigenkapital-Quote sieht Voithofer die Gruppe zwischen 4 und 7,5 Mio. € Umsatz am besten aufgestellt. Diese haben 32% Eigenkapital - in Relation zu 19% im Branchenschnitt.
Der Cashflow dieser erfolgreichen Betriebsgröße liegt bei 4,6%, verglichen mit 3% der gesamten Branche.
• Eigenkapitalquote: 19,3%
• 31% mit negativem Eigenkapital
• Umsatzrendite: 0,63%
• 43% mit Verlust (2002/03)
• 2002/03 generell positivere Entwicklung (im Vergleich zu 2001/02)
Laut Voithofer charakterisiert die Ertragskraft des heimischen Holzgroßhandels sehr gut die Umsatzrentabilität von 0,63%. Der Durchschnittswert verfälscht etwas die Tatsache, dass Betriebe mit einem Jahresumsatz unter 1 Mio. € eine negative Umsatz-Rentabilität aufweisen (-1,16%). Die Erfolgreichsten 25% weisen eine Umsatz-Rentabilität von immerhin 4% auf. Oder: Unternehmen über 1 Mio. € Jahresumsatz haben eine positive Ertragskraft.Es wird investiert. Im untersuchten Zeitraum konnte die KMU-Forschung Austria feststellen, dass 77% der Unternehmen eine Investition getätigt haben. Deren Wert lag bei 2,2% des Umsatzes.
Hinsichtlich der Eigenkapital-Quote sieht Voithofer die Gruppe zwischen 4 und 7,5 Mio. € Umsatz am besten aufgestellt. Diese haben 32% Eigenkapital - in Relation zu 19% im Branchenschnitt.
Der Cashflow dieser erfolgreichen Betriebsgröße liegt bei 4,6%, verglichen mit 3% der gesamten Branche.