Klang-Porsche auf sechs Rädern: Bösendorfers Kreation im Porsche-Design gewann den Reddot Design Award 2004 © Spannlang
Vor eineinhalb Jahren hat der Ex-Vorstand der Steyrermühl Papierwerke den Platz an der Spitze von Bösendorfer eingenommen - nachdem die Eigentümerschaft des Unternehmens im Jänner 2002 nach 35 Jahren aus den USA wieder nach Österreich zurückkehrte (Sh. Beitrag „Wiener Klangkultur”, 25.10.2002 08:34:44 MEZ).
Feinmechanik aus Holz und Metall: Bösendorfer-Hammerwerk, berühmt für den charakteristischen Anschlag © Spannlang
Ein von Aichinger gegründetes Entwickler-Team erprobt derzeit fünf Prototypen und verwertet Erkenntnisse, die im verdeckten Flügel-Vergleich unterschiedlicher Hersteller mit renommierten Pianisten gewonnen werden.
Bösendorfer-Geschäftsführer Manfred Aichinger vor der Gallerie großer internationaler Pianisten, die Bösendorfer spielen © Spannlang
90% der Fertigung sei noch immer Handarbeit, fügt er hinzu. Daraus ergibt sich ein eigenständiger Klang jedes Flügels - eine Individualität, die durch zahlreiche Furnier-Optionen noch unterstrichen wird. Großen Anteil am „besten Bass der Welt und dem unvergleichlichen Singen in den Höhen” habe die Kastenwand aus Fichten-Resonanz-Vollholz, bestätigt der spätberufene „Bösianer”, wie die oft bereits in Generationenfolge arbeitenden Betriebsangehörigen liebevoll genannt werden. Auch eine speziell Wiener Saitenaufhängung sorgt dafür, das ein Bösendorfer nicht kopiert werden kann.Inland-Produktion trotz Handarbeit. Nicht nur der Zugang zu qualitativer, in 2 Phasen getrockneter Hochgebirgsfichte wird dafür sorgen, dass die Fertigung im Land bleibt: „Die Produktion bleibt in Wr. Neustadt, sonst würde Bösendorfer seine Seele verlieren”, erweist sich Aichinger traditionsbewusst.
Gründung: 1828 durch Ignaz Bösendorfer
Produktion: 450 Flügel/J, 90 Pianinos/J
Mitarbeiter: 180
Exportanteil: 90%
Umsatz: 18 Mio. €/J