Auf einem weiten Wiesengrund im waldreichen Landkreis Vóru liegt ein mächtiger Kiefernstamm. Barrus steht in groben Lettern darauf eingraviert. Befände man sich nicht mitten in Estland sondern irgendwo in Afrika, man könnte meinen, es hätte tatsächlich ein Elefant selbst den Stamm vor den Werkstoren des Leimholz-Herstellers in den Boden gerammt. „Aber was wären Kraft und Ausdauer des Elefanten ohne seine Intelligenz”, fragt Maiki Mailaan, Verkaufsleiterin von Barrus, einem Unternehmen, das innerhalb weniger Jahre zum zweitgrößten Leimholz-Hersteller des Landes aufstieg. „Deshalb ist er unser Namensgeber”, lächelt die Estin.
Tugend aus der Not. Dabei hatte das Team um die Jungunternehmer Janar Tammjärv und Andres Linnasaar einige Rückschläge zu bewältigen: Das 1993 als Produktion von Möbelkomponenten gegründete Unternehmen erlebte wenige Jahre später den Rückzug der dänischen Abnehmer dieser Ware, mit einem rapiden Preisverfall als Folge. Den viel versprechenden Aufbau eines Sägewerks in der Zeit der Forstrestitutionen („Eine gute Zeit für Sägewerke” - Mailaan) beendete 2003 ein Großbrand, der die Werkshalle samt schwedischer AriVislanda-Sägelinie vernichtete. Damals beschloss Janars Onkel, Unternehmens-Eigentümer Arno Tammjärv, am selben Standort ein Leimholzwerk aufzubauen. Seither sägt Barrus nur noch für den Eigenbedarf und produziert mit der Erfahrung aus der früheren Tischlerplatten-Produktion hochwertige Leimholz-Stangen bis 6,3 m Länge. Mit seinen vorprofilierten und vorbeschichteten Kanteln beliefert Barrus Türenund Fenstererzeuger nicht nur am Heimmarkt. 80% der Ware wird insbesondere nach Skandinavien und Großbritannien exportiert.
Tugend aus der Not. Dabei hatte das Team um die Jungunternehmer Janar Tammjärv und Andres Linnasaar einige Rückschläge zu bewältigen: Das 1993 als Produktion von Möbelkomponenten gegründete Unternehmen erlebte wenige Jahre später den Rückzug der dänischen Abnehmer dieser Ware, mit einem rapiden Preisverfall als Folge. Den viel versprechenden Aufbau eines Sägewerks in der Zeit der Forstrestitutionen („Eine gute Zeit für Sägewerke” - Mailaan) beendete 2003 ein Großbrand, der die Werkshalle samt schwedischer AriVislanda-Sägelinie vernichtete. Damals beschloss Janars Onkel, Unternehmens-Eigentümer Arno Tammjärv, am selben Standort ein Leimholzwerk aufzubauen. Seither sägt Barrus nur noch für den Eigenbedarf und produziert mit der Erfahrung aus der früheren Tischlerplatten-Produktion hochwertige Leimholz-Stangen bis 6,3 m Länge. Mit seinen vorprofilierten und vorbeschichteten Kanteln beliefert Barrus Türenund Fenstererzeuger nicht nur am Heimmarkt. 80% der Ware wird insbesondere nach Skandinavien und Großbritannien exportiert.
Barrus-Facts
Gegründet: 1993Geschäftsführung: Arno und Janar Tammjärv, Andres Linnasaar
Produkte: Leimholz, verleimte Profile, Fensterkanteln und Türzargen aus Kiefer
Produktion: 14.000 m3/J
Export: 80%
Exportmärkte: Skandinavien, Großbritannien
Königin Kiefer. „Wir sind hier im Gebiet mit der höchsten Kiefernqualität Estlands - mit geraden Schäften und hoher Holzdichte”, erklärt die Verkaufsmanagerin. Die krumme, harzige Fichte der Gegend komme hingegen als Rohmaterial nicht in Frage. Nach einer Investition in eine neue Double-Pack-Keilzink-Anlage von NKT, Eppingen/DE, sowie in eine Paul-Kappstation im Sommer konnte die Leimholz-Produktionskapazität in Verijärve/EE auf monatlich 1300 m³ verdoppelt werden.
Aufgrund immer wieder kehrender Anfragen führe man derzeit Testläufe mit russischer Lärche durch, verrät Mailaan. „Doch die müssten wir aus Russland importieren - mit all den damit verbundenen Risken bei der Liefersicherheit”, gibt sich die junge Estin skeptisch.
Übermächtigen Gegnern ausweichen. Teilweise Übernutzung der Wälder sowie hohe Transportkosten hätten zu einer Erhöhung des Rundholzpreises von bis 25% innerhalb der vergangenen fünf Jahre geführt, erklärt Mailaan. Zudem haben Produktionsausweitungen bei Stora Enso Timber und Metsäliitto für Anspannung am estnischen Einkaufsmarkt gesorgt. Heute übernimmt Barrus Starkholz über 25 cm Durchmesser von Stora Enso im Austausch für Schwachholz. „Man muss eben übermächtigen Gegnern ausweichen”, meint sie.
Aufgrund immer wieder kehrender Anfragen führe man derzeit Testläufe mit russischer Lärche durch, verrät Mailaan. „Doch die müssten wir aus Russland importieren - mit all den damit verbundenen Risken bei der Liefersicherheit”, gibt sich die junge Estin skeptisch.
Übermächtigen Gegnern ausweichen. Teilweise Übernutzung der Wälder sowie hohe Transportkosten hätten zu einer Erhöhung des Rundholzpreises von bis 25% innerhalb der vergangenen fünf Jahre geführt, erklärt Mailaan. Zudem haben Produktionsausweitungen bei Stora Enso Timber und Metsäliitto für Anspannung am estnischen Einkaufsmarkt gesorgt. Heute übernimmt Barrus Starkholz über 25 cm Durchmesser von Stora Enso im Austausch für Schwachholz. „Man muss eben übermächtigen Gegnern ausweichen”, meint sie.
Elefanten-Geheimnisse. Befragt nach dem Geheimnis der dynamischen Entwicklung seines Betriebs meint Janar Tammjärv: „Hohe Qualität durch gute Vorsortierung, Vierseit-Scanning am Woodeye, behutsame Trocknung in den beiden Kammern von Incomac, Montebelluna/IT, und Hekotek, Jüri/EE, sind ein guter Teil davon. Aber auch mit unseren vielfältigen Profilgeometrien punkten wir. Unsere feinjährige Vóru-Kiefer bietet uns für all das die besten Voraussetzungen.” „Zudem”, fügt die Verkaufsleiterin hinzu, „vertreten wir die nachrückende Generation an jungen, weltgewandten Managern in unserem Land. Die Direktoren-Riege der alten Schule tritt langsam ab.” Dynamisch, kreativ, kosmopolitisch - hätten wir das einem Elefanten zugetraut?