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Innungsmeister unter sich: Ebner und Rothböck (v. li.) © DI Michael Gasser

Hölzernes Treffen

Ein Artikel von DI Michael Gasser | 20.03.2007 - 00:00
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Innungsmeister unter sich: Ebner und Rothböck (v. li.) © DI Michael Gasser

Bereits der Veranstaltungsort des diesjährigen Kärntner Zimmermeister-Tages am 16. März gab Anlass zu heftigen Diskussionen zwischen den Teilnehmern: Scheinbar nicht umsonst würde der Klagenfurter Lakeside Science & Technolgy Park von der Bevölkerung wenig liebevoll als „Schuhschachtelsiedlung” bezeichnet, hieß es in Pausengesprächen.
Auch Landesinnungsmeister Komm.-Rat Ing. Herbert Ebner stellte in einer Randbemerkung fest, dass sich die Zimmermeister einen konstruktiven Holzschutz für die Gebäude gewünscht hätten.

Lagebericht und Aufgaben. „2006 war seit langer Zeit wieder einmal ein sehr gutes Jahr für uns. Die Gewinne wären aber noch viel besser ausgefallen, wenn die Rohstoffpreise nicht so hoch gewesen wären”, bilanzierte der Innungsmeister die Entwicklung der Branche des vergangenen Jahres durchaus positiv.
In seinem Bericht wies Ebner auf die gute Zusammenarbeit mit proHolz hin und nannte die Beschleunigung des Informationsflusses, den Energiebereich und die Überarbeitung des Vergaberechts sowie eine verstärkte Mitarbeiterschulung und Fragen im Zusammenhang mit dem Subunternehmertum als Hauptaufgabenfelder der Innungs-Vertretung.
Die Holzmesse 2006 sei erfreulich verlaufen und habe die große Nachfrage aus Italien bestätigt. Des weiteren wusste Ebner von einer Kooperation mit der Holzbau-Innung Nordrhein-Westfalen zu berichten.
Ein Besuch der deutschen Kollegen hätte gezeigt, dass die Kärntner Zimmermeister technologisch gut aufgestellt seien, augenscheinlich etwa durch die hohe Abbundanlagen-Dichte der besichtigten Unternehmen.

Nachwuchs. Mit sechs neuen Lehrlingen bilde man in den Kärntner Betrieben momentan 172 Lehrlinge aus, erläuterte Lehrlingswart Erich Dullnig. Diese könnten sich am 20. April beim Landeslehrlings-Wettbwerb unter Beweis stellen. Bezüglich der Ausbildung wurde vom obersten Zimmermeister Kärntens auf Missstände an der Berufsschule Spittal aufmerksam gemacht.

Kassasturz. Neben dem Rechnungsabschluss - der aufgrund der hohen Messeausgaben - leicht negativ ausfiel, zeigte Mag. Dr. Georg Lamp, Geschäftsführer der Landessparte Gewerbe und Handwerk der Wirtschaftskammer, die Mitgliederentwicklung der Innung auf. Die Anzahl der Betriebe würde zwar steigen, zugleich sei aber die durchschnittliche Beschäftigtenzahl im Sinken begriffen.

Werbetrommel. Bundesinnungsmeister Komm.-Rat Richard Rothböck versuchte in seinen Grußworten die Kärntner Zunftkollegen von den Vorzügen der seit zwei Jahren bestehenden Dachmarke „Holzbaumeister Austria” zu überzeugen und für die Mitarbeit zu mobilisieren (siehe angeführte Links).

Gastkommentare. Auf die Besonderheiten, Möglichkeiten und Vorteile des Energieausweises ging DI Gerhard Moritz, Geschäftsführer von energie:bewusst Kärnten, ein. So könnten mit diesem Hilfsmittel Gebäude durch den geringeren Energiebedarf besser verkauft und vermietet werden und eine Optimierung (Neubau, Sanierung) würde leichter möglich. Weiters verwies Moritz auf das große Energieeinsparpotenzial.
Über Gewährleistung in der Bauwirtschaft sprach Mag. Manfred Pick, Richter am Bezirksgericht Feldkirchen. Die Unternehmer würden mit dem Energieausweis vertraglich festgelegte Versprechungen eingehen, die eine Zusicherung von Werten darstellen, deren Abweichungen einen Mangel begründeten und somit einklagbar seien.