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DI (FH) Ralph Kirst, Produktmanager Holzleimbau bei Jowat © Alfred Riezinger

Tragfähigkeits-Garant

Ein Artikel von Alfred Riezinger | 08.05.2007 - 00:00
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DI (FH) Ralph Kirst, Produktmanager Holzleimbau bei Jowat © Alfred Riezinger

Wir konnten zwei PU-(Polyurethan) Klebstoffe entwickeln, welche in Kürze für tragende Elemente zertifiziert werden”, erklärt DI (FH) Ralph Kirst, Produktmanager der Jowat AG-Klebstoffe, Detmold/DE. „Nach unserem bisher schnellsten zertifizierten Keilzinken-Kleber (30 Minuten Aushärtezeit) kommen wir nun mit einem Lamellierung-Kleber auf den Markt, welcher in 45 Minuten aushärtet. Jedoch sollte nicht allein die Schnelligkeit bei der Herstellung von Klebstoffen berücksichtigt werden, sondern besonders deren Stabilität, also die Haltbarkeit”, führt er weiter aus.

Mindestens haltbar bis. Eine Mindesthaltbarkeit von sechs Monaten wird garantiert. Daher eignen sich die PU-Klebstoffe auch für Betriebe mit weniger Bedarf. „Ein Pluspunkt der Jowat-Klebstoffe ist, dass sich die sehr feinen Kunststoff-Fasern, welche zur Bewehrung dienen, im Laufe der Zeit nicht entmischen. Dies unterscheidet uns vom Mitbewerb”, schmunzelt der Produktmanager.

Jowat-Facts

Gegründet: 1919
Mitarbeiter: 600
Vorstand:
Dr. Christian Terfloth,
Ralf Nitschke
Produkte: Schmelz-, Dispersions-, Lösemittel- und Haftklebstoffe
Standorte: Detmold/DE, Zeitz/DE, Buchrain/CH, US, MY
Umsatz: 172 Mio. €/J
Stützpunkte in 65 Ländern

Abends aus - morgens ein. Der grundsätzliche Vorteil dieser Produktgruppe bestünde daraus, dass nach einem Arbeitstag die „Maschine einfach abgeschaltet werden können, um dann am nächsten Morgen wieder weiter zu arbeiten”. Es ist nicht nötig, wie bei auf Harz basierenden Klebern, welche je nach Verfahren zuerst angemischt werden müssen, die gesamte Menge zu verbrauchen.

Ökologisches Wohnen, da formaldehydfrei. Ein weiterer Vorzug ist, dass die PU-Klebstoffe formaldehydfrei sind. „In einem Massivhaus mit Holzdach aus keilgezinkter Ware befinden sich vielleicht insgesamt 50 kg Klebstoff. Da ist die Formaldehyd-Frage nicht das Thema”, denkt Kirst. „Ist das Haus jedoch zum Beispiel aus Brettsperrholz gebaut (Leim: 9 kg/m³), so errechnen sich - je nach Größe - rund 500 bis 600 kg Leim im ganzen Haus”, beschreibt der Holztechniker. Daher komme hier zur Philosophie des ökologischen Bauens zum Tragen, dass der Hausbauer auch keine Schadstoffe - wie Formaldehyd - in seinem Heim haben will.” Obwohl bei anderen Klebstoffen der Formaldehyd-Gehalt unter den gesetzlichen Grenzwerten sein muss, „ist eben immer noch was enthalten. Daher werden Holzprodukte, in denen PU-Kleber verarbeitet wurden, speziell für den Holzhausbau gerne genommen”, meint Kirst.

Referenzen bei neuen Werken. Die neuen Klebstoffe des Detmolder Unternehmens, welches auf fünf Standorten jährlich 70.000 t Klebstoffe herstellt, werden bei namhaften Herstellern eingesetzt. So zum Beispiel im neuen Leimholzwerk in Ternitz von Kirnbauer Holz. „Durch seine optimale Konsistenz hat uns der Jowat-Kleber überzeugt”, verrät Geschäftsführer Franz Kirnbauer. Weiters setzt Derix Holzleimbau, Westerkappeln/DE, bei der Keilzinkung in der neuen BSH-Linie die neuen zertifizierten Klebstoffe ein.
„Auch die KVH-Hersteller Abies, das Holzwerk Weinberger und Leitinger Holzindustrie konnten wir mit unseren Produkten überzeugen”, berichtet Kirst.

Gedankenaustausch in hölzerner Runde. „Als spezielles Service für die Branche werden wir auf der Ligna an einem unserer beiden Stände täglich einen Leimholzstammtisch veranstalten”, verkündet Kirst schon vorab. „Ab 17 Uhr sind Mitwirkende aus der Leimholzindustrie zum gemeinsamen Gedankenaustausch eingeladen.”