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Wie die Briten bauen
Momentaufnahme und Ausblicke von der Insel
Ein Artikel von DI (FH) Florian Strauß | 19.12.2007 - 20:08
Der Werkstoff Holz ist im irischen und im UK-Bauwesen am Vormarsch. Im Länderschwerpunkt Großbritannien und Irland des Internationalen Holzbauforums (IHF), Garmisch-Partenkirchen, am 7. Dezember wurde das deutlich. Die Anzahl der englischen Neubauten in Holzbauweise steigt seit Jahren. Man ist bemüht, sowohl den Marktanteil als auch die Qualität des Holzbaus weiter zu steigern.
Das Building Research Establishment (BRE) in Watford/GB hat ein Bewertungssystem für ökologische Bauweise und nachhaltige Produktion von Bauwerken entwickelt. Der Code for Sustainable Homes definiert für die Planung, Produktion und Errichtung von Gebäuden sechs Güte-Levels. Für das Erfüllen der Vorgaben etwa bei Energiebilanz, Wasserhaushalt, Baumaterialien oder Reststoffverwertung werden Punkte vergeben. Je nach erreichter Punktezahl wird das Bauvorhaben in Level eins bis sechs, dem höchsten Güteprädikat, eingestuft. 2008 wird Level drei Mindestanforderung für Neubauten, erklärte Dr. Vahik Enjily, der Direktor des BRE. Wer sich mit diesen Kriterien nicht auseinandersetzt, wird in Zukunft „out of business” sein, meinte Enjily.
Irische Lösung
Dass die Nachbarinsel Irland den Briten nicht nachstehen will, zeigte die Präsentation von Kingspan/Century Homes, Monaghan/IE. Um die künftig hohen Anforderungen erfüllen zu können, wurde die Studie Kingspan Lighthouse entwickelt, die Entwicklungsleiter Gary Treanor vorstellte. Durch geeignete Dämmung, ökologische Materialien und hochwertige Gebäudetechnik würde mit diesen Bauwerken erstmals Stufe sechs des Codes for Sustainable Homes erreicht. „Mehr geht im Moment nicht”, erklärte Treanor.Man wolle sich künftig auch dem Thema geschlossene Wand- und Dachpanele widmen, die in Großbritannien und Irland noch so gut wie nicht verkauft würden.
Überzeugungsarbeit nötig
Trotz dem letztjährigen Spitzenwert von 57 % Neubauanteil der Holzhäuser in Schottland, hat der Holzbau in Großbritannien noch weiteres Potenzial, meinte DI PhD Julie Bregulla vom BRE. Die Schwierigkeiten lägen etwa in der Funktionsweise der dortigen Bauindustrie. Fast alle Gebäude würden von großen Bauträgern erstellt. Somit sei der Kostenfaktor das entscheidende Argument. Bei den Bauvorschriften seien die Vorgaben der großen Versicherungen maßgeblich. „Die gilt es zu überzeugen”, erklärte Bregulla. Ein Schritt in diese Richtung war der Brandtest am sechsstöckigen TF2000-Gebäude, der die Vorzüge der Holzbauweise im Brandfall belegte.
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