Der Holzcluster Steiermark arbeitet gemeinsam mit Partnern an mehreren Projekten, die sich mit dem systemischen Holzbau, der Optimierung der Kostenstruktur des Holzbaues sowie mit den Kennzahlen der Holzbaubetriebe beschäftigen.
Richtige Planung wichtig
„Alles, was man in der Planungsphase eines Projektes übersieht, kann man nur noch schwer aufholen”, berichtete DI Willibald Ehrenhöfer, Josef Scheff GmbH, Graz, der das Projekt „Ökonomie Holzbau” vorstellte. Einige Referenzprojekte mit Wohnbauträgern wurden begleitet und es konnten dadurch Kosteneinsparungen erreicht werden. Ehrenhöfer berichtete, dass Schäden im Holzbau zu 23 % in der Planung und zu 31 % in der Bauausführung beobachtet wurden.Anlässlich des Projektes wurden Kostenvergleiche angestellt. Beispielsweise entstanden bei einer Passivhauswohnanlage in der Planungsphase höhere Kosten, diese konnten aber bei der Wohnbauförderung untergebracht werden.
Potenzial Bauen im Bestand
Aus der Rückmeldung der Holzbaubetriebe geht hervor, dass sich diese eine detailliertere Ausschreibung wünschen würden. Eine Potenzialabschätzung hat ergeben, dass man bei der Planung 20 bis 40 %, bei der Ausschreibung 10 bis 20 % und bei der Ausführung 3 bis 8 % an Kosten einsparen könnte. Die Holzbauunternehmen beurteilten ihre Marktchancen im Einfamilienhausbereich als sehr gut, im Doppel- und Reihenhausbereich jedoch als weniger gut. Vor allem beim Bauen im Bestand ortete man noch hohes Potenzial.Holzbauinformationssystem
Das Projekt SYS-Holz mit dem Ziel bestehende Bau- und Holzbausysteme zu erheben und ein Holzbauinformationssystem zu erstellen, präsentierte DI (FH) Barbara Reichhold, Holzcluster Steiermark. Es wurde im Mai 2007 begonnen und soll Ende April 2010 abgeschlossen werden. Für den mehrgeschossigen Holzwohnbau soll ein Holzbauinformationssystem inklusive Leistungsbeschreibung und Kalkulationsschemata implementiert werden. Man befinde sich noch im Anfangsstadium, deshalb appellierte Reichhold an die rege Teilnahme der ausgewählten Betriebe.Benchmark-Erhebung Holzbau
Möchten den Holzbauanteil in der Steiermark weiter steigern: Ehrenhöfer, Seitinger, Reichhold, Reitbauer, Lierzer (v. li.) © Dr. Johanna Kanzian
60 % der Betriebe gaben an, dass der Umsatz in den vergangenen drei Jahren gestiegen sei. 20% berichten, dass auch der Gewinn gestiegen sei. Für 2008 gab es die Prognose, dass die Mitarbeiterzahl sowie der Umsatz gleich bleiben werde.
67 % der Betriebe schätzten ihre wirtschaftliche Entwicklung als gleich gut wie jene der Mitbewerber ein, 17 % sehen diese als schlechter und keiner als besser. 17 % gaben an, einen Vergleich mit anderen nicht einschätzen zu können.
Neben diesen konjunkturellen Einschätzungen werden in der Jahreserhebung Kennzahlen zu Produktion, Vertrieb und Personal sowie betriebswirtschaftliche Kennzahlen ermittelt. Der teilnehmende Betrieb kann sich in seinem Unternehmensbericht dann direkt mit dem Branchendurchschnitt beziehungsweise dem Besten vergleichen.
Landesrat Hans Seitinger lobte die Wohnbaugenossenschaften, die die Chance Holz in der Steiermark gut aufgenommen hätten. „Wir möchten den Holzbau auf ein Drittel des Bauvolumens hochfahren”, lautete sein Ziel für die nächsten zehn Jahre. Deshalb sei ein professionelles Marketing, wie es etwa der Holzcluster durchführt notwendig.