1228136247.jpg

BSH-Preisentwicklung in Deutschland und Österreich bis Dezember 2008 © Holzkurier

BSH-Markt stabil

Ein Artikel von DI Gerd Ebner | 02.12.2008 - 14:19

Genannt wird in Deutschland ein Preisniveau für Sichtstangen bei Großabnahme von 350 bis 380 €/m3. Außerhalb dieses Spektrums war eine dreiwöchige Preisaktion eines Großproduzenten – diese ist nun aber vorbei. Für Kleinmengen sind auch Preise über 400 €/m3 für Hersteller erzielbar. Großaufträge sind weiter umkämpft, während der Zuschlag von 20 €/m3 (bis 30 €/m3) auf Kommissionen unumstritten ist.
Hinsichtlich der Lagerstände hat sich die Situation entspannt. Im Dezember gibt es weniger Produktionstage, dann wird vielfach länger abgestellt. Im Jänner, Februar wird man wohl mit dem üblichen Aufbau der Lagerstände beginnen.

Günstige Rohware aus Süden

Druck auf BSH- (und KVH-)Rohwaren-Preise kommt in Deutschland auch aus Österreich. Ein prominentes Großunternehmen wird genannt. Die Preisanstiege, die es vor acht Wochen bei Lamellen gab, wurden damit etwas relativiert. Frisch werden derzeit für Großmengen wieder 160 bis 166 €/m3 bezahlt, wobei die Mehrzahl der Unternehmen eher im oberen Bereich liegen dürfte.
In Italien versuchen maßgeblich zwei der größten österreichischen Hersteller, den Basispreis für Si-BSH auf 380 bis 400 €/m3 zu heben. Die Liste der Argumente für eine Erhöhung ist lang: Lamellenpreis-Verteuerung im III. Quartal, Transport, Klebstoff, Energie. Speziell Leitbetriebe haben Produktion angepasst.

Geschlossenheit fehlt

Derzeit fehlt aber noch Geschlossenheit für diese Anhebung. Das Unverständnis über manche Tiefstpreise ist bei den Produzenten – in Kenntnis der eigenen Kostenstruktur – groß. Der Spatz in der Hand ist manchen mehr wert, als die Taube auf dem Dach. Ein Preisniveau von 360 bis 380 €/m3 ist die Folge; Preistendenz: aufwärts.
Wenig Positives ist 2009 auch von Alternativmärkten zu erwarten. Gingen in den vergangenen Jahren noch Mengen nach Spanien, Großbritannien, Irland oder Griechenland, so sind speziell diese Hoffnungsmärkte von der Immobilien-Krise schwer betroffen. Der Gesamtbedarf der Türkei ist weniger als die Wochenproduktion eines größeren Produzenten – kann also auch keine wirkliche Hoffnung sein.

Impulse möglich

1228136247.jpg

BSH-Preisentwicklung in Deutschland und Österreich bis Dezember 2008 © Holzkurier

Der österreichische Bedarf wird als konstant eingeschätzt. Für Deutschland gilt diese Einschätzung nicht unisono: Mini-Minus bis größerer Rückgang, lautet die Antwort. Die Hoffnung besteht bei der Umsetzung politischer Impulse bei Objektbauten, wo die Ausführenden bevorzugt viel BSH einsetzen: Kindergärten, Sporthallen, Schulen. Ob der Stahlpreis-Verfall schon Folgen zeitigt, ist umstritten. „Was jetzt in Holz geplant wurde, wird nicht mehr geändert“, glaubt (hofft) man. „Bedarfsgerechte Produktion“ darf daher als Motto für die ersten Monate 2009 mehr gelten als jemals zuvor. „Das sind zumindest 10 bis 15 % weniger als heuer“, präzisiert einer.