Herstellung der Rohware
welche mithilfe des Nagelaggregates kreuzweise mit Aluminiumstiften zu MHM- Rohelementen verbunden wird © DI (FH) Marcus Schild
Für die MHM-Herstellung werden beliebig breite 24 mm-Fichten-Seitenwarebretter auf 14 % ±1 % Holzfeuchte getrocknet. Diese Seitenbretter sind Anfallware bei der Schnittholzproduktion. „Sie zu nutzen, bedeutet die Aufwertung eines sonst nur schwer absetzbaren Restproduktes“, erklärt Hundegger. Die profilierten und gerillten Bretter werden im Hundegger-Wandmaster (WM) kreuzlagenweise mit Aluminium-Rillenstiften zu einer Wandeinheit verbunden. Dabei wird jede entstehende Brettkreuzung mit zwei Aluminium-Rillenstiften im diagonal größtmöglichen Abstand verbunden. Das führt zu einer hohen Element-Steifigkeit. Die Nuten dienen als zusätzliches Luftpolster für eine Optimierung des U-Wertes.
Innenwände werden in Dicken von 11,5 und 16 cm, Außenwände in 20,5, 25, 29 und 34 cm gefertigt. Den Vorstellungen der Bauherren bezüglich Dämmwert oder Fassadengestaltung entsprechend sind verschiedene Wandaufbauten möglich.
Portal-Bearbeitungszentrum
Portal-Bearbeitungszentrum: Wandelemente werden in der benötigten Größe und Form, einschließlich Tür- und Fensteröffnungen, zugeschnitten Patrick Sonntag überwacht die Verarbeitung © DI (FH) Marcus Schild
Durch die Bearbeitbarkeit der Aluminiumstifte kann ein sicherer und durchgängiger Werkzeugeinsatz erfolgen. „Der homogene Werkstoff erspart uns viel Planungsaufwand im Bearbeitungsverlauf. Ebenfalls werden natürliche Magnetfelder ohne den Einsatz von Stahlnägeln nicht beeinflusst“, macht Sonntag deutlich.
Im März rüstete Mayr & Sonntag das Portal weiter auf. „Jetzt ist die Bearbeitung mit der neuen fünfachsigen Kreissäge und dem Werkzeugwechsel-Aggregat noch schneller und sauberer. Der Werkzeug-Verschleiß hat ebenfalls abgenommen“, freut sich Sonntag.
„Die Montagezeit von MHM-Bauten ist kurz, so erreicht man schnell ein trockenes behagliches Wohnklima“, erklärt Hundegger. Die MHM ist für Ein- und Mehrfamilienhäuser, Reihenhäuser, mehrgeschossige Häuser, Wohnungsbau, Hotels, Kindergärten, Schulen, Verwaltungsgebäude, Betriebsgebäude, Werkshallen, Bürogebäude und Lagerhallen einsetzbar.
Mehrfamilienhaus in Legau
Aktuell verwirklicht Mayr & Sonntag ein Mehrfamilienhaus aus MHM in Legau/DE. Dabei haben die Bauherren durch den homogenen Werkstoff bei der Gestaltung des Wandverlaufes viele Freiheiten.„Die Stoßstellen zwischen den einzelnen Wandteilen werden vor dem Verschrauben mit einem eigens entwickelten natürlichen Holzmörtel abgedichtet. Es werden weder Leime noch Folie eingesetzt. Der Mörtel besteht aus Wachs, Sonnenblumenöl und Sägestaub. Damit die Elemente während des Transportes und der Montage wasserabweisend sind, werden auch alle Stirnseiten beschichtet“, informiert Hundegger. Die Fassade von MHM-Häusern kann mit Putzträger- oder Dämmplatten versehen und mit Holz verschalt werden.
MHM seit 2002
Seit 2002 gibt es die Massiv-Holz-Mauer. „2005 wurde daraus ein allgemein bauaufsichtlicher zugelassener Baustoff, der nicht nur massiv wie gemauert ist, sondern bereits einbaufertig – und das millimetergenau und trocken – an den Bauplatz geliefert wird“, heißt es bei MHM. „Auf der Schnellbaustelle bedeutet das: Die individuell nach eigenen Plänen gefertigten Hausteile – samt aller Aussparungen für Fenster, Haustechnik oder Unterzüge – werden vor Ort nur noch verschraubt, sodass bei Einfamilienhäusern die Rohbauzeiten zwei bis drei Tage sind“, erfährt man weiter.„Insbesondere durch ihren monolithischen Aufbau verspricht die Massiv-Holz-Mauer ein schnelles, unkompliziertes und präzises Bauen. Im Gegensatz zur Ständer- oder Skelettbauweise werden die Gebäudeteile im Werk witterungsunabhängig und individuell, ohne vorgegebene Rastermaße, per 3D-CAD vorgefertigt“, erklärt Sonntag. Eine komplette Massiv-Holz-Mauer-Fertigungslinie benötigt 40 mal 10 m Platz und kann im Einschichtbetrieb 18.000 m2/J Wandelemente herstellen. „Die gesamte Anlage lässt sich durch den hohen Automatisierungsgrad mit nur einem Mitarbeiter betreiben“, sagt Hundegger.