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Drei auf einmal: Zu-, Abwasser und Strom (v. oben), normgemäß verbunden mit Unicon © Dietrichs

30 Jahre Pfetten am PC

Ein Artikel von DI Hannes Plackner (für Timber-Online bearbeitet) | 21.08.2012 - 15:06
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Ver- und Einmessen wird von Lasertheodoliten und Dietrich"s deutlich vereinfacht © Dietrichs

Es ist ein stolzes Jubiläum, das die Neubiberger Softwareschmiede Dietrich‘s heuer begeht. 30 Jahre widmet man sich in der Münchner Vorstadt schon der computergestützten Holzbauplanung. Das ist im Informatikzeitalter eine halbe Ewigkeit. Der erste PC wurde ja erst 1981 gebaut. Kurz darauf gab es schon die ersten Dietrich‘s-Anwendungen. „Mit einem Taschenrechner hat es angefangen und die Berechnungen gingen plötzlich leichter von der Hand“, erinnert sich Vorstandsvorsitzender Prof. Uwe Emmer. Das ist Geschichte. Heute geht es um immer effizienteres Arbeiten und mobilere Lösungen. Mit der Dietrich‘s-Smartphone-App für Flächenberechnungen scheint die Software wieder dort angekommen zu sein, wo sie als Taschenrechner ihren Ausgang nahm: in der Hand des Zimmermeisters. Doch Dietrich‘s kann noch viel mehr. Das reicht weit über klassische Holzbausoftware hinaus, wie beim Gespräch mit Vertriebsleiter Wolfgang Eppler schnell klar wird.

Direkte Anbindung an Laser-Theodolit

Eine deutliche Arbeitserleichterung kommt mit der Laser-Theodolit-Anbindung. Egal, ob es sich um die Bodenplatte eines Neubaus oder die Fassade eines vorhandenen Achtgeschossers handelt – für akkurate Baudurchführung muss man wissen, wie der Bestand aussieht. Heutzutage nimmt der Zimmermann einfach seinen Laptop auf die Baustelle mit und schließt ihn an den Laser-Theodolit an. Der wird von der Dietrich‘s-Software angesteuert. Am Monitor erscheinen die ausgemessenen Punkte. Der Anwender kann eingeben, ob es sich um die Wand, Fenster, oder eine Bodenplatte handelt. „Das geht ruckzuck: Eine 8 mal 12 m große Bodenplatte ist inklusive eines Höhenrasters in zehn Minuten aufgenommen“, präzisiert der Vertriebsleiter. Ebenso praktisch ist die Theodolit-Dietrich‘s-Kombination beim Einmessen. Ein Mitarbeiter mit Fernbedienung reicht, um Bauteile, Montagepunkte oder Bohrungen zu positionieren. Dabei gleicht das System automatisch Unebenheiten aus. „Bodenplatten sind meist nicht hundertprozentig gerade. Dieses System zeigt mir genau an, wo ich wie viel unterlegen muss, damit das Schwellenholz waagerecht liegt“, erläutert Eppler. „Wer Näheres über dieses System erfahren will, ist eingeladen, uns auf der Klagenfurter Holzmesse zu besuchen“.

Wände zusammenstecken und „Licht ein“

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Support-Center: Kundenservice wird bei Dietrich"s großgeschrieben - alleine in der Hotline beschäftigt die Neubiberger Softwareschmiede acht Holzbaufachleute, die sich um die Belange der Kunden kümmern © DI Johannes Plackner

Eine zweite Innovation, die man von 30. August bis 2. September präsentieren wird, nennt sich Unicon. Dabei handelt es sich um ein Steckverbindersystem, das Wände nicht nur statisch koppelt, sondern gleichzeitig alle Installationen verbindet. „Das entspricht exakt dem Leitgedanken von Dietrich‘s – den Holzbau schneller und effizienter zu machen“, erklärt Eppler. Die Unicon-Verbinder sind bereits in der Dietrich‘s-Software hinterlegt und können einfach eingeplant werden.
Im Holzbaubetrieb werden diese Elemente dann an den Stirnseiten der einzuhängenden Wände montiert. Auf den jeweiligen Anschlussflächen gibt es entsprechende Gegenstücke. Ist etwa in einer Badezimmerwand ein Waschmaschinenanschluss vorgesehen, sind die Leitungen schon in der Wand verlegt und münden in die Unicon-Steckverbindern. Bei der Montage wird dann das Wandstück einfach eingehoben und rastet auf den letzten beiden Zentimetern in die mit Gummidichtungen versehenen Unicon-Aufnahmen ein. „Das reicht, um normgemäße Anschlüsse herzustellen“, versichert Eppler. „Das heißt, unsere Kunden können tagsüber das Haus errichten und abends schon das Licht einschalten.“

Einfache Prämisse: schneller arbeiten

Unicon und Lasertheodoliten sind zwei Beispiele, wie modernen Holzbaubetrieben das Leben leichter gemacht wird. Diese Prämisse gilt freilich auch für die Holzbausoftware selbst. Der neue „Änderungsassistent“ erleichtert nachträgliche Korrekturen. Sollte der Bauherr etwa eine andere Kniestockhöhe wünschen, braucht nur mehr dieses Maß geändert werden. Alles andere passt sich automatisch an.
Zeit sparen lässt sich auch bei der immer komplizierter werdenden Planerstellung. „Pläne werden immer kleiner ausgedruckt. Ein 8 mal 14 m-Haus landet mitunter auf einem DIN A4-Blatt. Da müssen Bemaßung und Texte sehr übersichtlich sein“, sagt Eppler abschließend.

Richtig verbunden

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Drei auf einmal: Zu-, Abwasser und Strom (v. oben), normgemäß verbunden mit Unicon © Dietrichs

Unicon heißt die Verbindungstechnologie, bei der durch das Zusammenstecken von Wandverbindern gleichzeitig Installationsleitungen gekoppelt werden. Durch diese Technik wird die Vorfertigung von Bauelementen um einen Schritt erweitert.Das Unicon-Sortiment umfasst:
• Verbinder aus Stahl für Aufnahme der statischen Lasten
• Verbinder für die Elektroinstallation
• Wasserverbinder zur Kopplung von
• Heizungs- sowie Zu- und Abwasserrohren
• Leerrohrführung und Lüftungsleitungen