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Im MT-Hotel soll Sichtholz zu einem gesteigerten Wohlbefinden der Gäste führen © Michael Reitberger

Holz zum Wohlfühlen

Ein Artikel von DI Michael Reitberger | 21.08.2012 - 16:25
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Im MT-Hotel soll Sichtholz zu einem gesteigerten Wohlbefinden der Gäste führen © Michael Reitberger

Marketingspezialist, Visionär, Multimilliardär, Lebemensch, Geschäftsmann, Steirer – mit der Kombination dieser Begriffe lassen sich sicherlich nur wenige Personen beschreiben. Wahrscheinlich sogar nur Dietrich Mateschitz. Der Red Bull-Gründer und reichste Mann Österreichs scheint alles, was er anpackt, in Gold zu verwandeln. Mateschitz investiert viel in den österreichischen Sport, was er neben wirtschaftlichen Interessen auch aus Leidenschaft und Liebhaberei tätigt, wie ihm nachgesagt wird. Während sich verspielte Otto-Normal-Österreicher als Eigenbelohnung eines arbeitsreichen Lebens schicke Sportwagen, Südseeurlaube oder Dauertickets für die Spiele ihrer Lieblingskicker gönnen, kauft sich Mateschitz eine Insel, einen Fußballverein, ein Formel-1-Team oder eine Rennstrecke. Der Red Bull-Ring in Spielberg ging mit 15. Mai 2011 an den Start und stellt Mateschitz jüngstes Kind dar. An Neuinvestitionen fehlt es in der Gegend nicht. Die Region zieht wieder Gäste an und mit ihnen auch Gastronomie- und Hotelbetreiber. Im Zuge dessen entstand auch ein weiteres Vorzeigeobjekt österreichischen Holzbaus: das MT-Hotel in Zeltweg.

Spürbares Holz

Bauherr und Spediteur Fritz Mayer ist seit vielen Jahren mit Holz in Kontakt. Sein Unternehmen übernimmt die schwierige Aufgabe des termingerechten und sicheren Transports von Stora Enso-Holzprodukten. „Holz liegt im Trend und ist ökologisch sinnvoll einzusetzen. Dank moderner Komplettlösungen des Holzbaus ist es möglich, kurze Bauzeiten zu realisieren und die Vorteile des energieeffizienten Bauens voll auszuschöpfen. Ein wesentlicher Grund, warum wir uns für die Holzbauweise entschieden haben, liegt aber in dem nachweislich gesteigerten Wohlbefinden von Menschen, die sich zwischen Holzwänden befinden. Unsere Gäste sollen das Holz spüren“, erklärt Mayer. Das vorrangig auf Businesskunden ausgelegte Viersternehotel wurde nach nur sieben Monaten Bauzeit im Mai 2012 pünktlich zum ersten DTM-Rennen fertiggestellt. Als ausführendes Unternehmen nahm man die Stora Enso-Tochter ZMP, Grambach, in die Pflicht. Laut ZMP-Geschäftsführer Peter Steinbauer ist Schallschutz eine der großen Herausforderungen beim Hotelbau. Für das MT-Hotel, dessen erster und zweiter Stock in Holzmassivbauweise mit CLT-Elementen (Brettsperrholz) gefertigt wurden, musste man bei jeweils einer der Zimmerwände (diese wurde sichtbar ausgeführt) eine besondere Verarbeitungstechnik anwenden. Um den Anforderungen des Schallschutzes mehr als Genüge zu tun, wurde zwischen zwei entkoppelten 10 cm-CLT-Wänden zur Steinwolle noch eine 15 mm Gipskartonwand eingebracht. Nach ersten Rückmeldungen von Hotelgästen seien die Zimmer absolut ruhig, gibt Mayer an, der sich bereits über dauerhaft voll ausgebuchte Zustände freuen darf.

Partner der Zimmereien

Das technische Büro von ZMP, welches für das Holzhotel die Organisation, Planung und Ausführung der CLT-Bauteile in die Hand nahm, stellt sich in Österreich als starker Partner von Zimmereien auf. Zum Leistungsangebot von ZMP gehören Statikberechnungen, Kostenkalkulationen, Unterstützung von Projektumsetzungen und Baustellenbetreuung. „Wir wollen auch kleinen Zimmereibetrieben zur Kompetenz verhelfen, große Projekte umzusetzen. Mit unserem Know-how zum Zukunftsprodukt Brettsperrholz können Zimmereien von den Vorteilen des Werkstoffs optimal profitieren. Wir arbeiten bereits mit einer Fülle an Betrieben im Burgenland, in der Steiermark und in Kärnten zusammen und sind gewillt, noch viele weitere Partnerschaften einzugehen“, zeigt sich Steinbauer engagiert.