13512645084784.jpg

Richtfestgäste: 1. Reihe: Planer Bogdan Pascalau (1. v. li.) 2. Reihe: proHolz Bayern-Vorsitzender DI Alexander Kirst, Univ.-Prof Florian Nagler (TUM), Forstminister Helmut Brunner, proHolz Bayern-Geschäftsführer Dr. Jürgen Bauer, Clustersprecher Prof. Dr. Gerd Wegener (v. li.) © DI Johannes Plackner

Nachhaltig auf der Wiesn

Ein Artikel von DI Hannes Plackner (für Timber-Online bearbeitet) | 26.10.2012 - 17:12
Einen recht viel besseren Platz kann man sich nicht wünschen, um die Holzverwendung in Bayern zu promoten. proHolz Bayern stellte sich Ende September am 125. Zentral-Landwirtschaftsfest der Öffentlichkeit vor. Die Leistungsschau der Land- und Forstwirtschaft war auf der Münchner Theresienwiese direkt neben dem Oktoberfest angesiedelt. Gesalzene Eintrittspreise (Normalpreis 13,5 €) trennten die Biertouristen von echten Fachbesuchern. 370.000 frequentierten das ZLF und einem Großteil davon ist wohl der proHolz-Waldpavillon aufgefallen. Der wurde während der Landwirtschaftsmesse im Zuge eines Richtfestes feierlich eröffnet.

Weg von den Kugelschreibern

13512645375248.jpg

Fassade des proHolz-Pavillons © DI Johannes Plackner

Außen strahlten Vollholzpfosten in der Sonne, hinter denen sich eine schwarze Massivholzplatten-Wand verbarg. Innen waren die Wände hingegen auf allen Seiten mit Spiegeln verkleidet. Der aufgeschüttete Waldboden und eine Handvoll Bäumchen vermittelten so die Illusion, im Wald zu stehen - und dass direkt neben dem größten Volksfest der Welt auf der Theresienwiese.
Das vor einem Jahr ins Leben gerufene proHolz Bayern ist von freiwilligen Zuwendungen abhängig. Umso effizienter muss mit dem Budget umgegangen werden. „Der bayerische Weg lautet: öffentlich wirksame Aktionen, aber weg von den Kugelschreibern“, beschrieb DI Alexander Kirst, Vorsitzender des proHolz Bayern-Kuratoriums.

Die richtigen Ansprechpartner erwischt

Nach der Ausstellung „Holzbau - Wege in die Zukunft“ in der Pinakothek der Moderne ist erneut eine Marketing-Punktlandung geglückt. Mit dem Pavillon wurden so gut wie alle Steakholder eingebunden:
• Wald: Den Besuchern wurden in einem Pavillon sowohl der Forst als auch die Produkte daraus präsentiert.
• Säge-/Holzindustrie: Beim Bau wurde heimisches Holz eingesetzt.
• Forschung/Architektur: Die Planung geschah im Zuge eines Architekturstudenten-Wettbewerbs an der Technischen Universität München (TUM).
• Holzbau/Ausbildung: Den Holzbau erledigte die Zimmerei Lechner, Tittmoning/DE, unter Einbindung der drei Zimmererlehrlinge mit den besten Noten.
• Politik/Medien: Die Eröffnung übernahm Forstminister Helmut Brunner unter Begleitung zahlreicher Reporter und eines Kamerateams.

2013 ist das Jahr der Nachhaltigkeit

13512645084784.jpg

Richtfestgäste: 1. Reihe: Planer Bogdan Pascalau (1. v. li.) 2. Reihe: proHolz Bayern-Vorsitzender DI Alexander Kirst, Univ.-Prof Florian Nagler (TUM), Forstminister Helmut Brunner, proHolz Bayern-Geschäftsführer Dr. Jürgen Bauer, Clustersprecher Prof. Dr. Gerd Wegener (v. li.) © DI Johannes Plackner

Der angereiste proHolz Austria-Geschäftsführer Mag. Georg Binder war beeindruckt: „Wir sehen mit Freude, wie sich die Idee ‚proHolz Bayern‘ entwickelt.“ Kirst, der auch im Vorstand der bayerischen Zimmerer sitzt, freute sich über die Resonanz. Nun wird der öffentliche Auftritt von proHolz Bayern weiter verfeinert, etwa mit einer neuen Homepage.
2013 steht für die bayerischen Holzpromoter unter der Prämisse „Nachhaltigkeit“. Immerhin werden in Deutschland im kommenden Jahr 300 Jahre Nachhaltigkeit zelebriert. 1713 forderte Hans Carl von Carlowitz eine „continuierliche beständige und nachhaltende Nutzung“. Er hätte sich über den proHolz-Pavillon wohl gefreut.