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Für Aufstockungen ist das Gewicht der Baustoffe sehr wesentlich: Mit Holzwerkstoffen, wie KVH, lassen sich in kurzer Zeit Leichtbauweisen umsetzen © Diers Holzbau

Bauen im Bestand

Ein Artikel von Michael Reitberger (für Timber-Online bearbeitet) | 21.08.2013 - 08:11
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Für Aufstockungen ist das Gewicht der Baustoffe sehr wesentlich: Mit Holzwerkstoffen, wie KVH, lassen sich in kurzer Zeit Leichtbauweisen umsetzen © Diers Holzbau

Der Wohnungsbestand in Deutschland belaufe sich auf ungefähr 37 Millionen Wohnungen, informiert die Überwachungsgemeinschaft Konstruktionsvollholz. Rund 60% des Bestandes sind zwischen 1949 und 1999 errichtet worden. Fachleute gehen davon aus, dass jährlich mindestens 183.000 neue Wohnungen benötigt werden. Alternativen seien Um-, An- oder Aufbauten im Bestand. Für Bauherren ist das oft die bessere Variante, da kein neues Bauland erschlossen werden muss.

Womit wird gebaut?

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Eine komplett vorgefertigte Gaube: Moderne Holzbaustoffe ermöglichen kostengünstiges, schnelles und bezugsfertiges Bauen © Soliddach

Sind alle baurechtlichen Fragen geklärt, steht noch eine wichtige Entscheidung an: Welcher Baustoff soll für das jeweilige Vorhaben verwendet werden? Ökologisch einwandfrei, wirtschaftlich und schnell fertiggestellt sind Bauten in Holz. Hochgedämmte Holzfertigelemente, die bereits Fenster, Türen, Innenverkleidung, Installation und Außenfassade enthalten, werden vor Ort montiert. Komplette Anbauten oder Dachgeschosse sind so in wenigen Tagen schnell und bezugsfertig errichtet.
Ein weiterer Vorteil von Holz ist das günstige Verhältnis zwischen Tragfähigkeit und Eigengewicht der Konstruktionen, die deutlich weniger wiegen als Auf- oder Anbauten aus Mauerwerk. Für die Überwachungsgemeinschaft KVH stellt das ein wichtiges Argument dar, wenn die Statik nicht für eine Aufstockung ausgelegt war.

Moderne Holzbaustoffe haben es in sich

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Was man über KVH wissen muss, steht in dieser kostenlos verfügbaren Broschüre © Überwachungsgemeinschaft KVH

Moderne Holzbaustoffe, wie Konstruktionsvollholz KVH, Duobalken oder Triobalken (auch Balkenschichtholz genannt), besitzen bautechnische Vorteile, heißt es. Ein Hausan- oder Dachaufbau mit diesen Baustoffen erfülle die gestiegenen Bauphysikalischen Vorschriften für Wärme-, Feuchte-, Schall- und Brandschutz.
Zudem verlangen hoch wärmegedämmte Konstruktionen dauerhaft luftdichte Gebäudehüllen. Technisch getrocknetes, maßhaltiges und passgenaues Konstruktionsvollholz oder Balkenschichtholz gewährleisten das.
„Außerdem ist Holz ein schlechter Wärmeleiter. Das bedeutet auf lange Sicht geringeren Energiebedarf. Mehr Raumgewinn durch schmale Wände, hohe Wärmedämmeigenschaften und eine positive Energiebilanz sind gute Argumente für die Holzbauweise beim Bauen im Bestand“, informiert ein Sprecher der Überwachungsgemeinschaft KVH.

Holzbau ohne chemischen Holzschutz

Die wohngesunde Umgebung ist laut der Überwachungsgemeinschaft KVH ein starkes Motiv, wenn es um die Entscheidung für ein Holzhaus geht. Technisch getrocknete Holzbaustoffe, wie KVH, Duobalken oder Triobalken, seien wesentliche Voraussetzungen für den Verzicht auf vorbeugenden chemischen Holzschutz. Denn technisch getrocknetes und durch baulichen Holzschutz vor Feuchte geschütztes Holz wird nicht von zerstörenden Pilzen angegriffen. Die Insektenunempfindlichkeit in Innen- und baulich geschützten Außenbereichen ist erwiesen. Die neue DIN 68800-2:2012 „Holzschutz“ erlaubt folgerichtig, in noch mehr Anwendungsbereichen als bisher auf chemischen Holzschutz zu verzichten.