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Die neue Tamedia-Zentrale in Zürich beinhaltet auf sieben Etagen 2000?m3 Brettsperrholz und ist ein Aushängeschild für den urbanen Holzbau © Blumer Lehmann

Holzbau in allen Facetten

Ein Artikel von Christoph Zeppetzauer (für Timber-Online bearbeitet) | 29.10.2013 - 17:17
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Die neue Tamedia-Zentrale in Zürich beinhaltet auf sieben Etagen 2000?m3 Brettsperrholz und ist ein Aushängeschild für den urbanen Holzbau © Blumer Lehmann

Die Blumer-Lehmann AG befasst sich seit mehr als 135 Jahren mit dem ökologischen Werk- und Baustoff Holz und entwickelt daraus innovative Baulösungen. Angefangen hat alles mit einem Sägewerk und einer Holzverarbeitung auf dem „Erlenhof“ – so wird das Betriebsgelände im St. Gallener Gossau schon fast liebevoll genannt. Hier wird Holz komplett und nachhaltig verarbeitet. Nebenprodukte, die nicht für den Bau oder die Industrie verwendet werden können, werden zu Pellets und Briketts gepresst. Aus dem Rest werden im eigenen Biomasse-Heizkraftwerk Wärme und Strom für den energieautarken Betrieb und 1200 Haushalte produziert.

Schweizer und internationale Referenzen

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Wellen und Baumkronen: Dank Digitaltechnologie sind Freiformen (wie hier in Südkorea) heute kaum mehr Grenzen gesetzt © Blumer Lehmann

Mit dem siebengeschossigen Bürogebäude der Tamedia AG in Zürich kehrt die Holzbauweise in die Stadt zurück. Der japanische Architekt Shigeru Ban gestaltete einen visionären Bürobau mit 300 Arbeitsplätzen, bei dem die Tragekonstruktion komplett aus Holz besteht und auch beim fertigen Bau gut sichtbar bleibt. In der Schweiz war es bis zum 19. Jahrhundert Tradition, städtische Gebäude aus Holz zu bauen. Durch die Vernetzung von Ingenieursleistungen und Know-how im Holzbau finden großvolumige Gebäude aus Holz heute ihren Weg zurück. Sie sind schnell gebaut und auch in komplexer Bauweise gut plan- und umsetzbar. Ein größeres Wohnprojekt, das dem nachhaltig verdichteten Bauen entspricht, entsteht derzeit ebenfalls in Zürich: die genossenschaftliche Siedlung Grünmatt mit über 150 Wohneinheiten. Blumer-Lehmann zeichnet für die Umsetzung des mehrgeschossigen Holzbaus verantwortlich.

Dächer wie Wellen und Baumkronen

In einer Spezialdisziplin des Holzbaus, den Freiformen, gehöre Blumer-Lehmann zu den führenden Unternehmen, informiert man. Dank digitaler Technologie seien dem Holzbau in der Formgebung heute kaum mehr Grenzen gesetzt. Die Dachkonstruktion eines norwegischen Opernhauses sieht beispielsweise aus wie eine gigantische Welle oder ein Golf-Clubhaus in Südkorea wie riesige Baumkronen. Diese außergewöhnliche Konstruktion fand international große Beachtung. Der Architekt war auch in diesem Projekt Shigeru Ban.

Lösungen im Ingenieurholzbau

Viele der herausragenden Eigenschaften von Holz können erst genutzt werden, seit computergestützte Verfahren die Statik berechnen und die Bearbeitung steuern, führt man bei Blumer-Lehmann aus. Die digitale Planung und Produktion haben den Holzbau in neue Dimensionen vorstoßen lassen. Neuartige Verbindungen, moderne Holzwerkstoffe und der Einsatz von CNC-Fräsen bieten Möglichkeiten. Im Team mit Architekten und weiteren Partnern entwickelt Blumer-Lehmann genauso überzeugende wie überraschende Lösungen für jedes Projekt und Visionen. Mit dem Slogan „Faszination Holz“ will das Schweizer Unternehmen den Vorstoß in diese neue Ebene des Holzbaus gekonnt unterstreichen.