Assistent der Geschäftsleitung Markus Biehl, Geschäftsleiter Wolfgang Seidl und Bereichsleiter Christian Schmall (v. li.) © Holzbau Handler
Obwohl sich das seit 1862 bestehende Unternehmen in den vergangenen Jahrzehnten in Rekordzeit entwickelte, bleibt der Fokus auch heute auf den individuellen Bedürfnissen der Bauherren verhaftet. Bereits der fünften Unternehmergeneration gehört Eigentümer Markus Handler, gelernter Zimmer- und Baumeister, an. Er steuert in oberster Direktive nicht nur die Entwicklung der Zimmerei, sondern auch jene des zur Handler Holding gehörenden Baumeisterbetriebs Handler Bau mit Sitz in Bad Schönau. Hier hat Handler seine Wurzeln.
Strukturierter Fortschritt
Bei Holzbau Handler gehen Manneskraft und Hightech Hand in Hand: Auf der Produktionsstraße mit angegliedertem Nestingtisch von Weinmann werden Holzrahmen- und Brettsperrholz-Elemente penibel vorgefertigt - inklusive vorbereiteter Elektro- und Sanitärschächte © Michael Reitberger
In Summe steht Holzbau Handler heute nach bauwirtschaftlich allgemein schwierigen Jahren sehr gut da. „Was wir richtig gemacht haben? Wir haben zum richtigen Zeitpunkt in moderne Anlagen investiert, die es uns ermöglichen, schnell auf Marktbedürfnisse zu reagieren. Wir haben unsere Prozesse optimiert, die interne Organisationsstruktur verbessert sowie unsere Kalkulation überdacht. Wir stehen technischen wie bedarfsorientierten Veränderungen offen gegenüber. Den Zimmerern und Holzbau-Meistern Österreichs kann ich nur dasselbe raten. Die Zeit des Holzbaus ist gekommen. Um mitzuhalten, wird man nicht darum herumkommen, seinen Horizont zu erweitern“, teilt Seidl seine Erfahrungen.
So schnell und so gut wie möglich
Heute verfährt man bei Handler so: Konstruiert wird in Cadwork und Dietrich‘s. Die Produktion erfolgt auf einer Hundegger K2i, einem Hobelautomaten und einer Produktionsstraße mit angegliedertem Nestingtisch. Hier werden sowohl Holzrahmen verschraubt und beplankt als auch Brettsperrholz- und Massivholzplatten bearbeitet. Beispielhaft für eine Generalunternehmung, produziert Handler die Holzwände im Werk inklusive vorbereiteter Elektro- und Sanitärschächte. „Soweit möglich, fertigen wir unsere Häuser im Werk vor, um die Montage auf der Baustelle kürzestmöglich und die Qualität höchstmöglich zu halten. Zwei 10 t-Krane bewegen und kommissionieren die Holzelemente auf speziell angefertigten Sattelaufliegern. Bei Einfamilienhäusern verwenden wir in der Regel Brettsperrholz für die Außenwände und Holzrahmenwände im Innenbereich. Größere Objekte fertigen wir je nach Auftrag in BSP oder Holzrahmen.“Die „bessere“ Art zu bauen
Wie sich die unterschiedlichen Bauweisen, die man innerhalb der Handler Holding auch alle selbst anbietet, bauphysikalisch voneinander unterscheiden, soll demnächst per Selbsttest eruiert werden. Im Laufe des Jahres 2016 baut man vier architektonisch gleiche Testhäuser – in Brettsperrholz-, Holzrahmen-, Stahlbeton- und Ziegelbauweise. Ein bis zu 20 Jahren andauerndes Monitoring der Bausubstanz sowie Befragungen der Bewohner zu Wohnverhalten, Energieverbrauch, Sanierungskosten sollen dann – zumindest betriebsintern – ein für alle Mal die Frage nach der „besseren“ Bauweise klären. In weiser Voraussicht hieven Seidl und sein Assistent, Markus Biehl, den vorgefertigten Holzbau aus dem Hause Handler auf die nächsthöhere Ebene: Mit „Wood:Room“ will man ab dem kommenden Jahr eine neue Fertighauslinie etablieren. „Es handelt sich dabei um hochqualitative Handler-Einfamilienhäuser in kompakter Modulbauweise“, erklärt Holzbau-Meister Biehl, der die Bereichsleitung übernehmen wird. Die Architektur der Gebäude wird ebenfalls aus dem eigenen Haus stammen. Kunden hätten aber auch die Möglichkeit, auf Größe und Gestalt der Häuser Einfluss zu nehmen. „Wichtig ist uns dabei der Wiedererkennungswert der Marke Wood:Room, die für hochqualitative Fertighäuser eines österreichischen Unternehmens aus regionaler Wertschöpfung steht.“„Sie haben sich viel vorgenommen“, stellen wir zum Abschluss unseres Besuchs bei Holzbau Handler fest. „Das ist noch lange nicht alles. In nicht allzu ferner Zukunft könnte unser Name in aller Munde sein. Ich kann Ihnen aber leider nicht verraten, warum.“ Mit diesen Worten gibt uns Wolfgang Seidl noch ein kleines Rätsel mit auf den Weg zurück nach Wien.