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Fertighaus Symbolbild © Schwörer

Deutschland: Fertighaus-Markt auf Allzeithoch

Ein Artikel von Vera Bauer (für HK.com bearbeitet) | 20.10.2017 - 15:07

Unbeeindruckt vom Rückgang der Baugenehmigungszahlen zeigt sich derzeit die Fertigbaubranche in Deutschland. Im ersten Halbjahr wurden 60.117 neue Ein- und Zweifamilienhäuser genehmigt, 11.768 davon in Fertigbauweise. Während der Fertigbau dadurch um kräftige 6,8% zulegen konnte, verzeichnete der Gesamtmarkt einen Rückgang von 7%. Der Marktanteil im Fertighausbau stieg auf 19,6% an. Ende 2016 lag diese Quote noch bei 17,8% bei insgesamt 19.051 genehmigten Ein- und Zweifamilienhäusern in Fertigbauweise.

Fertighaus-Appetit im Süden
Im Bundesländervergleich zeigt sich, dass der Appetit auf Fertighäuser besonders im Süden der Republik wächst: Baden-Württemberg belegte mit beachtlichen 33,4% den ersten Rang aller Flächenländer bei der Fertigbauquote. Mit 28,7 beziehungsweise 25,2% folgen Hessen und Rheinland-Pfalz. Bei den absoluten Zahlen erreichte Bayern den ersten Platz: 3.076 der 14.227 neu genehmigten Ein- und Zweifamilienhäuser im Freistaat waren Fertighäuser.

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Elk-GF Gerhard Schuller (li.) und Prokurist Ewald Zadrazil bei der Pressekonferenz in Wien © Vera Bauer

Der Elch spitzt die Ohren...
Diese Entwicklung bleibt auch in der österreichischen Fertighaus-Branche nicht unbemerkt. Passenderweise hat Elk gerade in Bayern in neue Vertriebsstrukturen und Musterhäuser investiert, wie auf einer Pressekonferenz in Wien verlautbart wurde.

Der Marktanteil am deutschen Markt fällt mit 0,6% dabei noch eher bescheiden aus: Von 23.553 errichteten Wohneinheiten entfallen 141 auf Elk. 2018 sollen in Deutschland 24.450 Fertighäuser errichtet werden. Dann will Elk um 0,1% zulegen. "Das wären immerhin 250 zusätzlich verkaufte Häuser", skizziert Geschäftsführer Gerhard Schuller. 

...und will höher hinaus
Der Fertighausproduzent möchte aber auch am B2B-Geschäft mitnaschen. Die Gründung der Tochtergesellschaft HFTI Projektbau-Service soll den Einstieg ins Bauträgergeschäft ermöglichen. Da der Markt nach verdichtetem Wohnbau ruft, beginnt man mit der Errichtung von Doppel- und Reihenhäusern. In weiterer Folge ist auch der Einstieg in den großvolumigen Wohnbau mit bis zu vier Etagen geplant. Um die neuen Vorhaben gut über die Bühne zu bringen, werden die Produktionskapazitäten in den Werken in Schrems und Plan/CZ erhöht. Bis 2012 sollen 15 Mio.€ investiert werden, wovon 5 Mio.€ für die Produktionserweiterung vorgesehen sind.“

Am österreichischen Markt wächst Elk mit geringen Zuwachsraten. 900 Häuser wird man heuer an neue Eigentümer bringen. Die Quote liegt derzeit bei 16% von rund 5000 errichteten Fertighäusern. Im kommenden Jahr rechnet Schuller mit einem kleinen Plus. Von 5200 prognostizierten Fertighäusern sollen dann an die 1100 von Elk stammen.