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Mit neuen Fräsern konnte die Vorschubgeschwindigkeit der Keilzinken-Anlage um 30% erhöht werden © Schneider

Beschichtung wirkt Wunder

Ein Artikel von Administrator | 18.12.2003 - 00:00
Immer mehr europäische Unternehmen lernen die Vorteile von im patentierten Filmbeschichtungs-Verfahren hergestellten Werkzeugen und von Hartmetall-Kreissägeblättern zu schätzen.
Im Mai 2001 wurde die Europa-Niederlassung der Kanefusa Cooperation Achi Ken, Nagoya/JP, Asiens führendem Hersteller von Werkzeugen für die Holzbearbeitung, in Eindhoven/NL gegründet. Das Unternehmen hat sich in den vergangenen 2 Jahren rasant entwickelt: In Europa sind mittlerweile 9 Mitarbeiter für Kanefusa tätig, der Absatz wurde mehr als verdoppelt.
Diesen Erfolg würdigt die Redaktion der Fachzeitschrift Holzkurier mit der Wahl zum Sägewerks-Ausstatter des Jahres 2004. Konzentration auf rentable Produkte. In Europa vertreibt Kanefusa nur einen geringen Teil der Produktpalette. Dabei konzentriert man sich auf Werkzeuge, die sich technisch von den Produkten der etablierten europäischen Hersteller unterscheiden.
Beschichtete Werkzeuge werden als Hobelmesser, Finger-, Scheibenzinkenfräser, Zerspaner und Vollhartmetall-Oberfräser für die Massivholz-Bearbeitung angeboten. Hartmetall-Kreissägeblätter kommen als Sägeblätter für die Sägewerkstechnik, Vielblatt-, Dünnschnitt-Kreissägen und Plattenaufteilsägen in den Handel.
Kanefusa-Facts
Europa-Sitz: Eindhoven/NL
Marktanteil: >40% Japan, 34% Asien, <1% Europa
Mitarbeiter weltweit: 1000, davon 3% in F&E
Mitarbeiter Europa: 9
Optimierungs-Maßnahmen bei Weiterverarbeiter. Auch Stallinger, Frankenmarkt, konnte sich von der Qualität der japanischen Werkzeugen ein Bild machen.
Vor einem Jahr hat DI Georg Huber, verantwortlich für Prozess- und Qualitätsmanagement, begonnen, Alternativen bei den in Frankenmarkt eingesetzten Maschinen-Werkzeugen zu suchen. Gemeinsam mit Ing. Gregor Sax, Leiter Technik, wurde als 1. Schritt die Keilzinkenanlage von Grecon, Alfeld/DE, unter die Lupe genommen. Dort hatte man mit Zinkenausbrüchen und kurzen Werkzeug-Standzeiten zu kämpfen.
Die vom Maschinenhersteller garantierten Vorschubgeschwindigkeiten scheiterten an den eingesetzten Fräsern. Die maximal möglichen Standzeiten lagen im 2-Schicht-Betrieb bei einer Arbeitswoche. Aus Sicherheitsgründen wurden allerdings mittwochs, während des üblichen Wartungsintervalls, und samstags die Werkzeuge gewechselt.
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Mit neuen Fräsern konnte die Vorschubgeschwindigkeit der Keilzinken-Anlage um 30% erhöht werden © Schneider

Test erfolgreich bestanden. Nach einem Beratungsgespräch mit Europa-Verkaufsleiter DI (FH) Bodo Lill von Kanefusa wurden Stallinger für mehrere Wochen die entsprechenden Fräser zur Verfügung gestellt. Das beeindruckende Ergebnis der Tests: Nach 6 Wochen schärfte man die Fräser zum 1. Mal. Die Anschaffung 2er Werkzeugsätze zum 3-fachen Einstands-Preis war beschlossene Sache.
Nun können wir mit der Keilzinkenanlage um 30% schneller produzieren, trotzdem treten die Zinkenausbrüche äußerst selten auf , zeigt sich Huber zufrieden. Aufgrund der Übersichtlichkeit hat man einen 4-wöchigen Schärf-Turnus festgelegt.
Die beschichteten Werkzeuge verlangen eine andere Schärftechnik, was einiges an Überzeugungsarbeit bei den Mitarbeitern bedurfte.
Bei den ursprünglichen Fräsern bewegte sich die Abnahme im mm-Bereich. Da die Verrundung bei den beschichteten Werkzeugen nicht so ausgeprägt ist, genügt nun eine Abnahme von 0,12 mm. Man ist deshalb dazu übergegangen, die abschließenden Zustellungen nicht mehr automatisch, sondern von Hand vorzunehmen.
Da die Nachschärfzone der beschichten Fräser geringer ist, ist die Anzahl der möglichen Instandhaltungen im Vergleich zu den herkömmlichen Werkzeugen in etwa gleich.
Stallinger-Facts
Produkte: Waren für den amerikanischen und japanischen Markt
Einschnitt Frankenmarkt: 550.000 fm/J (2003) 700.000 fm/J (2004)
Einschnitt Amstetten: 180.000 fm/J (2003) 200.000 fm/J (2004)
Mitarbeiter: 155 (Frankenmarkt), 70 (Amstetten)
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Gute Kontakte konnten Bodo Lill, Kanefusa-Verkaufsleiter, und Takema Isogaya, technischer Leiter, auf der Ligna knüpfen (v. li.) © Schneider

Wöchentliche Produktion um 5 Stunden erhöht. Im 2. Schritt der Optimierungs-Maßnahmen befassten sich Huber und Sax mit den beiden Hobelanlagen.
Seit September wird an den Maschinen von Weinig, Tauberbischofsheim/DE, und Waco, Halmstad/SE, im 3-Schicht-Betrieb gearbeitet. Die Hobelmesser wurden täglich gewechselt, wobei der Rüstvorgang jeweils über 1 Stunde in Anspruch nahm. Mit den beschichteten Kanefusa-Messern genügt das wöchentliche Wechseln der bis zu 70 kg schweren Köpfe während der Wartungsarbeiten am Samstag.
Vorsicht ist beim automatischen Jointen angesagt: Das Intervall sollte auf die 4-fache Laufleistung erhöht werden.
Die Nachschärfzone der 35 mm hohen Messer ist mit dem der bisherigen identisch. Beim Schärfen selbst sollte der letzte Schleifvorgang für ein optimales Ergebnis im Hundertstel-Bereich liegen.
Der Arbeitsaufwand unseres Schärfers hat sich auf die Hälfte reduziert , so Sax. Erfreulich ist, dass er mehr Zeit zum Schärfen hat, was sich auch auf die Qualität der anderen Werkzeuge auswirkt.
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Stallinger erhöht Hobelleistung von 60 Mio. lfm/J auf 80 Mio. lfm/J in diesem Jahr auch mit Hilfe neuer Werkzeug-Technik © Schneider

Gut betreut. Abschließend werden bei Stallinger die Sägen der Spanerlinie Tests unterzogen und der Standort Amstetten mit Kanefusa-Werkzeugen ausgerüstet. Bei unseren Untersuchungen wurden wir jederzeit fachlich von den Kanefusa-Technikern und dem Österreich-Vertreter Klaus Knab von KNO Werkzeuge, Kirchbichl, unterstützt , bestätigt Huber.