Die SmartLi-Forschungsgruppe in der Lignocellulose-Bioraffinerie Leuna des Fraunhofer-Zentrums für Chemisch-Biotechnologische Prozesse © Wood K plus
Ein vielversprechender Ersatzstoff ist Lignin – das holzeigene Bindemittel, welches als ein Nebenprodukt bei der Papier- und Zellstoffindustrie anfällt. Aufgrund seiner chemischen Ähnlichkeit zu Phenol ist besonders der Einsatz in Klebstoffen und Kunstharzen interessant. Diese Harze finden Anwendung bei der Herstellung von Holzwerkstoffen.
Diese Eigenschaft hat das EU-Projekt „SmartLi“ (Smart Technologies for the Conversion of Industrial Lignin into Sustainable Materials) aufgegriffen und arbeitet an Aufbereitungstechnologien und Anwendungsmöglichkeiten für Lignin. Das Projekt wird im Rahmen des EU-Programms „Horizon 2020“ von den „Bio Based Industries“ gefördert. Das Kompetenzzentrum Holz (Wood K plus), mit den Standorten Tulln und Wien, ist in diesem Projekt gleich zwei Mal vertreten. Das Team „Advanced Bonding“ beschäftigt sich, gemeinsam mit einem internationalen Forscherteam, erfolgreich mit der Entwicklung umweltschonender Phenolformaldehyd-Klebstoffe für Holzwerkstoffe. Das Team MAIF (Marktanalyse & Innovationsforschung) ist für die prozessbegleitende ökologische und ökonomische Bewertung der neuen Technologien und Produkte verantwortlich. Neben dem wissenschaftlichen Erfolg, den dieses Projekt mit sich bringt, hat auch die enge, länderübergreifende Zusammenarbeit zwischen Industrie und Forschung eine wirtschaftlich große Bedeutung für Österreich, informiert man bei Wood K plus.
Am 21. November findet das SmartLi-Symposium am Wood K plus-Standort an der BOKU in Tulln statt, bei dem man die Projektergebnisse präsentiert.