„Standard“ ist ein Wort, das bei Wiehag ausgesprochen selten Verwendung findet. Vielmehr lässt der oberösterreichische BSH-Hersteller und Ingenieurholz-Pionier regelmäßig mit architektonischen Vorzeigeprojekten rund um den Globus aufhorchen. Die Flexibilität und die lösungsorientierte Arbeitsweise, welche das Unternehmen dabei seinen Kunden bietet, fordert man auch von seinen Lieferanten.
Ein gutes Beispiel dafür ist das Verhältnis zu Hundegger. Seit dem Kauf einer P10-Abbundanlage vor 25 Jahren greifen die Oberösterreicher immer wieder auf Lösungen der Allgäuer zurück. „2001 nahmen wir den Auftrag für vier Messehallen in Karlsruhe mit 80 m Spannweite an, ohne zu wissen, wie wir 42 m lange, 54 cm breite und 110 cm hohe Bogenträger abbinden können. Hundegger hat uns mit der PBA1 dann die passende Anlage bereitgestellt“, erinnert sich Wiehag-Prozessmanager Manfred Haimerl.
Wirtschaftlicher Abbund
Mittlerweile hat sich der Hundegger-Maschinenpark bei Wiehag auf fünf Stab- und Platten-Abbundzentren erweitert. Jüngstes Mitglied ist seit wenigen Monaten eine Robot-Drive, ausgestattet mit einem wassergekühlten 29 kW-Hochleistungsaggregat. Wiehag setzt die Maschine für den Abbund gerader Elemente mit bis zu 1,3 m Breite, 30 cm Höhe und 24 m Länge ein. „Die starke neue Spindel und andere für die Industrie sinnvolle Weiterentwicklungen machten die Anlage für uns interessant “, berichtet Haimerl. Hundegger integrierte in die Anlage auch ein leistungsstarkes 13 kW-Kreissägenaggregat für eine raschere, ausrissfreie Bearbeitung.
Mit der Investition in die Robot-Drive möchte Wiehag nicht die BSH-Produktionsmenge anheben, sondern den Anteil abgebundener Ware steigern. „Dank der höheren Abbundquote können wir die Wertschöpfung im eigenen Betrieb weiter steigern, ohne dabei die BSH-Produktion umzustellen“, informiert Haimerl über die Beweggründe der Investition. Zentrales Thema ist dabei immer die Qualität. „Nur absolut präzise und sauber bearbeitete Elemente verlassen unsere Fertigung“, weiß Armin Wieser, zuständig für die Ingenieurholzbau-Produktion.
Sauber und präzise
Für exakte Abbundergebnisse sorgt bei der Robot-Drive das patentierte Motion-Control-System HMC. Dabei drückt eine Messeinheit von unten auf das Bauteil und misst sämtliche Bewegungen direkt am Element. „Wenn ein Bauteil verrutscht, nimmt Motion Control diese Bewegung auf, gibt die Information weiter und ermöglicht so eine absolut präzise Bearbeitung“, informiert Hundegger-Vertreter Arno Gaggl.
Die 29 kW-Hochleistungsspindel garantiert mit bis zu 15.000 Umdrehungen pro Minute die nötige Zerspanungsleistung und glatte, ausrissfreie Oberflächen. Sauber müssen bei Wiehag aber nicht nur die Oberflächen, sondern auch die Luft sein. Aus Gründen der Mitarbeitergesundheit entschied sich das Unternehmen für die von Hundegger optional angebotene Schwebestaubabsaugung. „Neben besseren Arbeitsbedingungen können wir dank der Feinstaubabsaugung die Reinigungszeiten reduzieren und dadurch die Leistung der Anlage erhöhen“, informiert Wieser.
Flexibler Maschinenpark
Zusätzlich zur Abbund-Qualität war die Flexibilität ein wichtiges Entscheidungskriterium für Wiehag. Dabei geht es neben den umfangreichen Bearbeitungsmöglichkeiten der Robot-Drive auch um die Integration in die bestehenden Abbundkapazitäten. „Dank einheitlicher Arbeitsvorbereitung mithilfe des Cambium-Programms können wir uns erst nach der Planung unmittelbar vor der Bearbeitung für eine unserer Abbundanlagen entscheiden. Zudem müssen wir unsere Mitarbeiter nur ein Mal einschulen und können sie dann bei allen Anlagen einsetzen“, berichtet Haimerl abschließend.