Admonter Holzindustrie

Der Vierte seiner Art

Ein Artikel von Martina Nöstler | 09.07.2018 - 07:56

Die Admonter Holzindustrie hat sich mit Naturholzböden aus Lärche einen Namen gemacht. Wenn auch aufgrund der hohen Nachfrage seitens der Konsumenten mittlerweile die Eiche einen Großteil der Produktion ausmacht, ist das Nadelholz nicht aus Admont wegzudenken. Seit 17 Jahren vertraut man in der Holzindustrie bei der Scannertechnologie auf das Können von Wood-Eye, Linköping/SE.

Besser, schneller, genauer

Da sich die Scannertechnik sehr schnell weiterentwickelt und der bisherige Wood-
Eye 4 schon Millionen Laufmeter Holzlamellen sortiert hatte, entschied man sich zum Kauf des WoodEye 6-Scanners. Lukas Ettlmayr, Fertigungsleiter Lamellenproduktion, erklärt die Vorteile: „Neben der neuen Technik sind die einfache Bedienung und Wartung für uns wichtige Punkte. Da es von manchen Teilen keine Ersatzteile mehr gab beziehungsweise diese nicht leicht zu bekommen sind, entschieden wir uns zu diesem Schritt.“

Die Genauigkeit ist bei den 3 bis knapp 10 mm starken – oder eher dünnen – Holzlamellen ebenso ein wichtiger Punkt. Der WoodEye 6 übernimmt auch die Stärkenvermessung. Die Genauigkeit beziehungsweise Toleranz liegt bei ±0,2 mm. Ist die Lamelle zu dick, hobelt das Rotoles-System diese auf die gewünschte Stärke. Zu dünne Werkstücke schleust die Anlage aus. „Beim vorherigen Scanner mussten wir das System zwei bis drei Mal pro Schicht kalibrieren. Jetzt reicht dieser Vorgang ein Mal am Tag bei einem Dimensionswechsel. Das spart viel Zeit. Zudem entfällt die Farbkalibrierung zur Gänze“, bestätigt Ettlmayr. „Der Benutzer muss am WoodEye 6 nur die gewünschte Holzart auswählen. Der Scanner trifft die Farbeinstellungen selbstständig“, ergänzt Peter Hagnberger. Er ist für den Wood-Eye-Vertrieb in der DACH-Region zuständig und kümmert sich um die technischen Belange der Kunden in dieser Region.

Verschiedene Kameras und Laser detektieren die Lamellen an der Ober- und Unterseite. Die Auflösungsgenauigkeit liegt bei 0,07 mm. Pro Schicht schleust die Holzindustrie rund 5000 Lamellen á 5 m Länge (Deck- und Rückseiten) durch den neuen WoodEye 6. Die Vorschubgeschwindigkeit liegt bei 110 m/min. „Die limitierenden Faktoren sind die Kappsägen beziehungsweise die aufwendige Sortierung dahinter“, meint Ettlmayr.

Perfektes Hilfsmittel

Der Scanner ist seit Anfang Januar bei der Admonter Holzindustrie in Betrieb – zur vollen Zufriedenheit des Kunden. Der Tausch erfolgte binnen einer Woche. „Die Zusammenarbeit hat gut geklappt. Wir sind mit dem Scanner sehr zufrieden“, resümiert Gerhard Eckhart, Vorstand Produktion. Die Anlage stellt für die Mitarbeiter eine wesentliche Arbeitserleichterung dar. Derzeit ist der WoodEye 6 der einzige im Einsatz befindliche Scanner bei Admonter. Laubholz wird per Hand klassifiziert. „Wir werden aber weiterhin in den Bereich der Sortierung investieren“, bestätigt Eckhart. Die Admonter Holzindustrie will in den nächsten Jahren erneut 10 Mio. € für die Modernisierung und Erweiterung der Produktion in die Hand nehmen.

Admonter Holzindustrie

Standort: Admont
Vorstand: Ewald Fuchs (Vertrieb), Gerhard Eckhart (Produktion)
Mitarbeiter: 290
Produktion 2017: 1,2 Mio. m² Naturholzböden, 600.000 m² Platten
Umsatz 2017: 58 Mio. €
Sortiment: Naturholzböden und -platten, Innentüren, Akustikplatten, Wand- und Deckenverkleidungen, Treppen, Zubehör
Absatz:  30 % in Österreich, 70 % Export