Corona

Auftragsstand abarbeiten

Ein Artikel von Gerd Ebner | 19.03.2020 - 14:44

Fünf Fragen

1.    Kann man die Folgen der Coronabekämpfung für Ihre Branche schon abschätzen?

Diese Frage lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beantworten. Entscheidend wird es sein, wie sich die Wirtschaft allgemein und die Investitionen am Bau weiterentwickeln. Sollte es zu massiven Einschränkungen oder Einbußen in der Bauwirtschaft kommen, dann wäre das für sämtliche Bauzulieferbranchen und leider wohl auch für die Arbeitsplätze fatal. Im positiven Sinne lernen wir gerade die Möglichkeiten der Telearbeit vermehrt zu nutzen.

2.    Wie könnte es besten-/schlimmstenfalls ausgehen?

Im besten Fall ist die wirtschaftliche Delle überschaubar und es kommt im zweiten Halbjahr zu einem Aufholeffekt. Im schlimmsten Fall rutschen wir in eine länger andauernde Weltwirtschaftskrise.

3.    Was sehen Sie derzeit als das Hauptproblem an?

Die Aufrechterhaltung der Lieferketten und der Warenströme ist kritisch für das weitere Funktionieren der Wirtschaft. Wenn zu der gesundheitlichen Krise auch noch eine soziale Krise dazukommt, dann könnten die Probleme noch größer werden. Ich bin überzeugt, dass wir durch die richtigen Maßnahmen und Disziplin an der Eindämmung der Ausbreitung des Virus mitwirken können, aber es wird noch einige Zeit brauchen, bis diese greifen. Die Folgen einer großen Weltwirtschaftskrise würden aber noch viel länger nachwirken.

4.    Haben Sie geplante Investitionen/Übernahmen gestoppt? Wenn ja, welche?

Wir sind gerade dabei, ein umfangreiches Erweiterungs- und Modernisierungsprogramm an unseren bestehenden Standorten abzuschließen. Darauf werden wir uns jetzt konzentrieren. Alle nicht unmittelbar notwendigen Investitionen werden gestoppt. Neue Projekte werden wir erst wieder angehen, wenn absehbar ist, wie und wann die aktuelle Krise endet.

5.    Hat Ihr Unternehmen die Produktion/den Geschäftsgang reduziert? Wenn ja, in welchem Ausmaß?

Aktuell sind wir am Abarbeiten des laufenden Auftragsstandes. Mittelfristig rechnen wir jedoch mit einem Rückgang der Nachfrage und werden dementsprechend auch unsere Produktion anpassen.

Stand 17. März