Deutschland/Österreich

KVH: Fahren auf Sicht

Update: 3. Mai 2022

Gegenüber dem fulminanten Jahresbeginn sei es im April deutlich ruhiger geworden, so der Tenor unter den KVH-Herstellern. Die Händler hätten in den vergangenen Monaten ausreichend Ware eingelagert und Endabnehmer würden lediglich das kaufen, was sie auch tatsächlich benötigen.

„Niemand tätigt derzeit große Abschlüsse im Vorfeld – alle fahren auf Sicht“, formuliert es ein deutscher Marktteilnehmer. Im Hinblick auf die Auftragsbestände der Holzbaubetriebe gehen einige KVH-Produzenten aber bereits in wenigen Wochen von einer abermaligen Belebung des Marktes aus. Zwar hätten Händler und Endkunden ihre Lager im 1. Quartal gut gefüllt, allerdings würden diese Bestände nicht das ganze Jahr über ausreichen, heißt es aus der Branche.

Der Großteil der KVH-Hersteller geht zumindest in den kommenden Monaten von einer ruhigen Marktentwicklung aus – es werde weder ein Hype noch ein Kollaps erwartet. Im 2. Halbjahr rechnen einige Produzenten mit Verzögerungen von Bauprojekten aufgrund der Lieferschwierigkeiten bei zahlreichen anderen Bauprodukten.

Einige Hersteller berichten von einer preislichen Seitwärtsbewegung gegenüber März, andere versuchten indes, die Preise zu erhöhen, was aber nur teilweise gelang. Inklusive der noch Ende März umgesetzten Erhöhungen ermittelte der Holzkurier für April einen Preisanstieg auf 550 €/m3 (Großmengen, Durchschnittspreis aus allen Dimensionen).

In den kommenden Monaten erwarten die Produzenten – wenn überhaupt – nur noch einen geringfügigen Aufwärtstrend – die Spitzen des Vorjahres werde man heuer nicht mehr erreichen.

Update: 1. März 2022

Nach einer extrem hohen KVH-Nachfrage im Januar, hat sich die Situation beim Großteil der Hersteller im Februar deutlich entspannt. Dennoch sei die Nachfrage im Anbetracht der Saison ausgesprochen gut, so der Tenor bei den Holzkurier Marktgesprächen. Der Handel, aber auch die Holzbaubetriebe haben ihre Lagerbestände zum Jahresbeginn wieder deutlich aufgefüllt und seien jetzt gut bevorratet, heißt es.

Die Preise legten im Februar noch einmal kräftig zu, wobei die Werte Regional sehr unterschiedlich ausfielen: der Holzkurier ermittelte 450 €/m3 (Großmengen, Durchschnittspreis aus allen Dimensionen), was gegenüber Januar einem Plus von 60 €/m3 entspricht. Verglichen mit der Vorjahresperiode legte der Wert damit um 113 €/ m3 beziehungsweise 34 % zu.  

Während zahlreiche Herstellern im Februar noch weit unter 500 €/ m3 verkauften, meldeten andere bereits Preise über dieser Marke. Anders als im 2. Quartal 2021 wird aber nicht um jeden Preis gekauft, da es „das Schreckgespenst der eingeschränkten Verfügbarkeit heuer nicht mehr gibt“, wie es ein Marktteilnehmer formuliert. Einzelne Hersteller mussten Ihre aufgerufenen Preise sogar wieder nach unten revidieren.

Für März kalkuliert der Großteil der Hersteller mit Preisen deutlich über 500 €/m3 und mit weiteren Anstiegen im 2. Quartal. Dabei geht allerdings keiner der Gesprächspartner von ähnlichen Extremwerten, wie sie 2021 erreicht wurden, aus. Dies sei aber – abgesehen von der Nachfrage – in erster Linie von den Rohwarenpreisen abhängig. Kaum ein KVH-Hersteller hatte Ende Februar bereits konkrete Rohwarenpreise für das 2. Quartal von seinen Lieferanten erhalten. Man rechten allerdings mit Preisen ab 400 €/m3.

Während die Rohwarenverfügbarkeit bei einzelnen Herstellen erst langsam wieder zum Thema wird, melden andere bereits deutliche Versorgungsengpässe.  

Hinweis der Redaktion

Der untenstehende Artikel stammt aus dem April 2021: Die aktuellen Nachrichten finden Sie in der Timeline der Startseite.

Während einzelne Hersteller versuchen, auch weiterhin Monatspreise auszugeben, heben andere diese mittlerweile im Wochenrhythmus an. Produzenten berichten von sehr unterschiedlichen Preisen und Preissteigerungen zwischen 40 und 80 €/m3 gegenüber dem Ende des Vormonats. Ende März notierte der vom Holzkurier erhobene KVH-Preis für Österreich und Deutschland (Großmengen, Durchschnittspreis aus allen Dimensionen) bei 388 €/m3 – Tendenz weiter steigend.

Im April und Mai geht man von weiteren massiven Preiserhöhungen aus, sodass der Preis im Juni deutlich über der 500 €/m3-Marke liegen dürfte.

Als größte Herausforderung nennen die Hersteller – vor allem jene ohne eigenes Sägewerk – die Rohwarenversorgung. Diese werde immer schwieriger und schränke die Produktion zunehmend ein. Die Nachfrage ist weiterhin auf einem sehr hohen Niveau.