Weihe-Weing_Fensterkantel-gefraest.jpg

Fertig gefräste Fensterkanteln © Martina Nöstler

Weihe

Die vierte Fensteranlage

Ein Artikel von Martina Nöstler | 18.03.2022 - 07:16

Bereits seit der Gründung 1996 setzt Weihe auf die Maschinen von Weinig. Nach den Fensteranlagen Unicontrol 5, 6 und 11 investierte man 2019 in die CNC-Technologie – konkret in das Bearbeitungszentrum Conturex 125 Vario. Was damals in der Scheune des Elternhauses begann, hat sich zu einem mittelständischen und gesunden Unternehmen für die Fenster- und Türenherstellung aus Holz entwickelt. Die drei Brüder, Bernd, Danny und Mike Weihe, führen den Betrieb in Hille/DE und sind laufend dabei, die Produktion weiter zu optimieren – und das stets in Absprache mit den Mitarbeitern.

In den Anfängen war Weihe überwiegend im Objektgeschäft tätig. Mittlerweile hat sich der Schwerpunkt aber verlagert: Weihe liefert hauptsächlich Fenster und Türen an Ein- und Mehrfamilienhäuser. Hinzu kommt die Denkmalpflege. Bei den Produkten bietet man eine große Auswahl – von der traditionellen Ausführung bis hin zum Designfenster. Entsprechend vielfältig ist das Spektrum und umso flexibler muss die Fertigung sein.

Marktanforderung erforderte Investition

„Aufgrund der steigenden Nachfrage nach unseren Fenstern und der damit einhergehenden hohen Flexibilität haben wir uns entschieden, in eine neue Conturex-CNC-Anlage von Weinig zu investieren“, erklärt Mike Weihe. „Wir haben seit vielen Jahren einen guten Kontakt zu Weinig. Außerdem setzen wir auf deren Know-how und Erfahrung und uns war es wichtig, einen deutschsprachigen Ausrüster als Partner zu haben.“

Der Zuschnitt der zugekauften Fensterkanteln erfolgt mit einer OptiCut S50+ von Weinig Dimter, Illertissen/DE, die im September 2020 geliefert wurde. Die Kappanlage ist auf Eingangslängen bis 6,5 m sowie Querschnitte von 240 mal 120 mm beziehungsweise 300 mal 70 mm ausgelegt. Es lassen sich Fixlängen von 80 mm bis 6 m erzeugen. Eingangsseitig gibt es eine Querbeschickung. Die Säge ist mit einem schwenkbaren Schieber mit Längenerkennung, einem großzügig dimensionierten Sägemotor für große Hölzer, einem Seitendruck vor und nach dem Schnitt und einer Abfallklappe ausgestattet. Zudem verfügt die Anlage über das Paket „Abschieben aus dem Schnitt“ für Werkstücke bis 6 m sowie die OptiCom Pro-Steuerung. Die Kappsäge ist über ein Netzwerk an die anderen Weinig-Maschinen angebunden. So erhält die OptiCut S50+ die entsprechenden Schnittlisten vom Conturex 125 Vario. Auslaufseitig gibt es noch einen Etikettendrucker mit Spendefunktion: Auf dem ausgegebenen Etikett befindet sich unter anderem ein Barcode. Dieser wird für die Teileerkennung am Powermat und am Conturex eingelesen. „Der Zuschnitt erfolgt nach dem chaotischen Prinzip, sortiert nach dem Querschnitt für die nachfolgende Hobelung“, erklärt Weinig-Werksvertreter Norbert Kammann.

Die gekappten Fensterkanteln gelangen im Anschluss zum Powermat 500 von Weinig. Die sechsspindelige Hobelmaschine verpasst dem Holz eine saubere Oberfläche und trennt bei Bedarf die Glasleisten aus beziehungsweise kann diese auch separat aus Restlängen erzeugen.

Weinig installierte den Conturex 125 Vario im Sommer 2019. Wenige Wochen nach der Inbetriebnahme war dieser auf 100 % der Leistung. Der Mitarbeiter legt die gekappten und gehobelten Werkstücke auf einen Querförderer, der den Conturex 125 Vario beschickt. „Um den Werkzeugwechsel so gering wie möglich zu halten, werden alle linken beziehungsweise alle rechten Teile gemeinsam aufgelegt“, erklärt der Weinig-Fensterspezialist Siegfried Weber. Das Bearbeitungszentrum ist mit zwei Vario PowerGrip-Einzelzangentischen sowie einem Power-Grip-Zangentisch ausgestattet. Diese nehmen die Hölzer automatisch auf. Die 30 kW-Hauptspindel profiliert, fräst und bohrt die Fensterkanteln entsprechend den hinterlegten Daten. Die für den jeweiligen Bearbeitungsschritt benötigten Werkzeuge werden vollautomatisch aus einem Werkzeugmagazin – es umfasst insgesamt 180 Plätze – in die Hauptspindel eingewechselt. Deren Drehzahl ist elektronisch bis zu 18.000 U/min regelbar. Weiters gibt es eine fünfachsige, 12,5 kW starke Universalspindel mit bis zu 24.000 U/min.

Der Conturex 125 Vario bei Weihe ist auf Werkstücklängen bis 4,5 m ausgelegt. Die Bearbeitungsdaten stammen von der Fenstersoftware Prologic. Im Wesentlichen werden alle drei Weinig-Anlagen von einem Mitarbeiter bedient. Ein großer Vorteil ist, dass aufgrund des groß dimensionierten Querförderers der Conturex abends alleine „Überstunden“ macht und die Bearbeitung durchführt, bis der Puffer leer ist. „Mit dem Bearbeitungszentrum haben wir jetzt deutlich mehr Möglichkeiten in der Fertigung als zuvor. Zudem haben wir genug Spielraum, um unsere Produktion – je nach Nachfrage – noch zu erhöhen“, sagt Mike Weihe.

Weihe

Standort: Hille/DE

Gegründet: 1996

Geschäftsführer: Bernd, Danny und Mike Weihe

Mitarbeiter: 27

Produkte: Holz- und Holz-Alu-Fenster sowie Türen

Produktion: rund 4000 Fenstereinheiten pro Jahr

Absatz: überwiegend in Nord- und Mitteldeutschland über Handel und Partnerbetriebe