österreich

Tischler mit besserer Umsatzentwicklung

Ein Artikel von Birgit Fingerlos (für holzkurier.com bearbeitet) | 14.04.2022 - 15:49

Gegenüber dem Vorjahr ergibt sich daraus im Branchendurchschnitt eine Erhöhung des nominellen Umsatzes um 6%. Die Entwicklung war damit besser als im Vorjahr. Dieses Befragungsergebnis resultiert aus der aktuellen Konjunkturbeobachtung im Gewerbe und Handwerk der KMU Forschung Austria.

75% der Tischler konnten beziehungsweise mussten ihre Verkaufspreise 2021 erhöhen. Bei 25% der Betriebe blieben die Preise konstant und kein Betrieb musste die Verkaufspreise reduzieren. Im Branchendurchschnitt wurden damit die Verkaufspreise 2021 um 6,4% erhöht. Nach Berücksichtigung der Veränderung der Verkaufspreise ist der Branchenumsatz mengenmäßig um 0,5% gesunken.

63% der Tischlerunternehmen tätigten im Vorjahr Investitionen. Im Branchendurchschnitt wurden 2021 rund 5800 € je Beschäftigten investiert. Das sind 39% mehr als im Vorjahr (2020 waren es 4200 € je Beschäftigten). Beim Großteil (46%) der Investitionen handelte es sich um Ersatzinvestitionen, 30% waren Rationalisierungs- und 24% Erweiterungsinvestitionen. 2022 planen 54% der Betriebe, Investitionen vorzunehmen. 20% rechnen mit höheren Investitionen als im Vorjahr, 16% mit gleich hohen und 18% mit geringeren.

Als Herausforderungen sehen 74% der Befragungsteilnehmer die Preissteigerungen bei Rohstoffen und Materialien. 64% sehen sich aufgrund des Fachkräftemangels in ihrer Geschäftstätigkeit beeinträchtigt. 58% klagen über Zuliefer- beziehungsweise Lieferkettenprobleme, 47% über Preissteigerungen bei Energie, 40% über Steuern und Abgaben. 36% der befragten Tischler sehen die Preiskonkurrenz als Herausforderung an, ebenfalls 36% die Bürokratie und Verwaltung und 35% den Lehrlingsmangel. 12% sehen sich aufgrund fehlenden Risiko- beziehungsweise Eigenkapitals in ihrer Geschäftstätigkeit beeinträchtigt und 3% der Befragungsteilnehmer haben Schwierigkeiten bei der Kreditaufnahme.

Im 1. Quartal dieses Jahres beurteilen 58% der befragten Tischler die Geschäftslage als „gut“, 37% als „saisonüblich“ und 5% als „schlecht“. Im Vergleich zum Vorquartal ist das Stimmungsbarometer gestiegen. Im Branchendurchschnitt sichert der Auftragsbestand eine Vollauslastung für 14,2 Wochen. Im Vergleich zum 1. Quartal des Vorjahres ist der durchschnittliche Auftragsbestand um 22% gestiegen und liegt um 37% über dem Niveau des 1. Quartals 2020.

Für das 2. Quartal 2022 erwarten 13% der Betriebe Steigerungen der Auftragseingänge gegenüber dem 2. Quartal 2021, 74% rechnen mit keinen Veränderungen und 13% mit Rückgängen.