Paul Maschinenfabrik

Holz stapeln neu gedacht

Ein Artikel von Martina Nöstler (für holzkurier.com bearbeitet) | 23.09.2022 - 13:03

Die Arbeit an einer Kappanlage ist häufig mit körperlicher Anstrengung verbunden. Im Schnitt bewegt ein Bediener pro Schicht etwa 40 m³ Schnittholz, erst vom Stapel auf die Anlage und nach dem Zuschnitt wieder auf Paletten. Um die Kapazität der leistungsfähigen Kappanlage voll auszuschöpfen, benötigt das Unternehmen oft sogar mehr als einen Bediener. „Es wird aber immer schwieriger, ausreichend Personal für diese mühsame Tätigkeit zu finden beziehungsweise zu halten. In der Folge werden diese Anlagen häufig nicht effizient genutzt“, meint Joaquín García, Verkaufsleiter der Marke Reinhardt. Die Macher der Marke Reinhardt (Paul Maschinenfabrik) haben dieses Problem erkannt und wollen mit einer voll- sowie einer halbautomatischen Stapellösung dagegenhalten.

Günstig und zuverlässig

„Wir haben unseren Kunden gut zugehört und zwei Stapellösungen entwickelt, mit denen wir zahlreiche Bedürfnisse abdecken“, ist García überzeugt. „Unsere seit vielen Jahren bewährte, vollautomatische Stapelmaschine haben wir überarbeitet und auf ein nötiges Minimum reduziert. Weniger Motoren und Sensoren machen die neue Stapelmaschine günstiger und zuverlässiger.“ Der Fully Automatic Stacker (FAST) stellt sich selbst auf die zu stapelnde Länge ein und legt auch Stapelleisten. Das System wurde für den Einsatz an der Kappanlage mit Schiebesystem optimiert und stapelt nicht nur Einzelwerkstücke, sondern auch Pakete. Der Bediener muss die gekappten Abschnitte nicht mehr vom Ablagetisch manuell auf Paletten stapeln, sondern nur noch die fertigen Pakete mittels eines Hubwagens oder Staplers abtransportieren.

Da bei vielen Anwendungsfällen eine vollautomatische Stapelmaschine überdimensioniert ist, hat Reinhardt zusätzlich eine clevere, flexible und günstige Lösung zur effizienten Gestaltung des Zuschnitts entwickelt. Das halbautomatische Stapelsystem Stack&Move (SAM) nimmt dem Bediener vor allem die körperliche Belastung des Stapelvorgangs ab. Das System besteht im Wesentlichen aus drei Elementen: einem speziellen pneumatischen Abschieber (optional auch motorisch), einer Andockstation mit Klapptisch und einem Elektrostapler. Er hat eine Steuerung, die mit jener der Kappsäge verbunden ist und in drei Betriebsarten eingesetzt werden kann: Bei aufgestelltem Klapptisch schiebt der Abschieber die Werkstücke auf die Ablage, welche der Bediener manuell stapelt. Alternativ dockt der Elektrostapler an, die Palette fährt auf Arbeitshöhe und die Werkstücke werden direkt daraufgeschoben. Der Bediener legt lediglich die Stapelleisten zwischen die Lagen, quittiert diesen Vorgang und der Stapler fährt automatisch in die nächste Position. Das Stapeln mit Muskelkraft entfällt. Mit dem optionalen SAM-Regal funktioniert das Stapeln vollautomatisch ohne Stapelleisten. Die befüllte Palette (oder das Regal) transportiert der Bediener mit dem Elektrostapler zum nächsten Arbeitsschritt im Produktionsprozess. „Ist der Elektrostapler nicht an der Kappanlage in Betrieb, kann der Kunde damit andere Tätigkeiten im Unternehmen erledigen“, erklärt García.

Beide Stapellösungen kommen an der Schiebersäge SlimLine von Reinhardt zum Einsatz und lassen sich auch an einer Kappsäge kombinieren. Außerdem ist es möglich, eine SlimLine sowohl um den FAST als auch das SAM-System nachträglich zu erweitern. „Mit diesen beiden Innovationen haben wir die Impulse unserer Kunden umgesetzt und praxisgerechte Lösungen für einen einfacheren Arbeitsalltag an der Kappsäge geschaffen“, sagt García.