27. November, 08:17 Uhr
Gespräche zur Übernahme der Ziegler Group sind gescheitert. Mehrere Interessenten dürften abgesprungen sein.
20. November, 14:30 Uhr
Böhm von Schultze & Braun sei bereits seit heute Morgen in Plößberg/DE – am Sitz der Gesellschaft – und „macht sich in Gesprächen mit den beiden Geschäftsführern Stefan Ziegler und Jörg Artmann ein Bild von der Lage", heißt es in einer offiziellen Mitteilung von Schultze & Braun. Dabei sollen in den kommenden Tagen und Wochen sämtliche Optionen einer Sanierung geprüft und bereits geeignete Maßnahmen eingeleitet werden.
Der Geschäftsbetrieb der Holding soll dabei auch während des vorläufigen Verfahrens im vollen Umfang fortgeführt werden, heißt es weiter. Von den über 30 Gesellschaften innerhalb der Holding stellte bisher keine einzige einen eigenen Insolvenzantrag – ob dies in Zukunft notwendig sein wird, ist noch offen und wird derzeit geprüft.
„Die Ziegler Group ist eine innovative Unternehmensgruppe, die in zahlreichen Wachstums- und Zukunftsbranchen engagiert ist. Nach einer ersten Einschätzung bestehen gute Chancen, die Gruppe mittels Insolvenzverfahren neu zu ordnen. Mein oberstes Ziel ist der Erhalt von möglichst vielen Arbeitsplätzen in der Region und darüber hinaus", wird Böhm in der Mitteilung zitiert.
Die Beschäftigten Zieglers wurden ebenfalls bereits informiert. Die Löhne und Gehälter der rund 170 Holding-Mitarbeiter seien für die kommenden drei Monate durch das Insolvenzgeld entsprechend gedeckt, wird in der Mitteilung verlautbart.
20. November, 11:30 Uhr
Die Ziegler Group beschäftigte zuletzt mehr als 3200 Mitarbeiter an über 34 Standorten, darunter mit Plößberg/DE am größten europäischen Sägewerkseinzelstandort.
Laut letzter Bilanz (2022) betrug der Umsatz der Ziegler Holding rund 488 Mio. € – die Verbindlichkeiten sollen sich in den vergangenen Jahren auf mehrere Hundert Millionen Euro angehäuft haben.
Nach Informationen der Ziegler-Homepage gab das Unternehmen für 2022 einen Umsatz von bereits über einer Milliarde Euro an. Bis 2024 prognostizierte Ziegler zudem eine weitere Steigerung auf 1,6 Mrd. €. Die Zahl der Mitarbeiter hätte ebenfalls auf rund 4000 anwachsen sollen.
Detaillierte Zahlen und Infos zum Insolvenzverfahren sollen im Laufe des Tages durch Insolvenzverwalter Böhm folgen.
Vonseiten der beauftragten Nürnberg-Rechtsanwaltskanzlei Schultze & Braun heißt es nach ersten Informationen, dass es sich bei der Insolvenz primär um die Holdinggesellschaft handle. Wie und in welcher Form die einzelnen operativen Gesellschaften davon betroffen sind, ist nun eine Frage anstehender Einzelprüfungen. Dazu wolle man zum aktuellen Stand noch keine weiteren Äußerungen tätigen.
Die beiden Geschäftsführer, Stefan Ziegler und Jörg Artmann, der bereits vor einigen Jahren mit der Sanierung von Klenk Holz beauftragt wurde, waren für eine Stellungnahme noch nicht zu erreichen.