Reaktion auf den Timber-Online-Beitrag "Qualitätsniveau halten"; vom 28.06.2004 15:01:59:
AUSSCHNITT:„Der Salzburger Landesforstdirektor arbeitet seit Jahrzehnten [...] mit forstlichen Ziviltechnikern zusammen. Bei umfangreicheren, mehrjährigen Projekten zeige sich jedoch in vergangener Zeit mitunter, dass als Einzelkämpfer agierende Ziviltechniker das heute erforderliche Leistungs- und Qualitätsniveau nicht erbringen können. [...] .”
* Es ist für einen Projekt- und Vergabeverantwortlichen ein Qualitätskriterium, wenn er für bestimmte Aufgaben Ziviltechniker zur Hand hat, die den Auftrag ausführen, persönlich ihre Arbeit verantworten und die für ihre Arbeit und die Ergebnisse haften.
* Es ist für einen Projekt und Vergabeverantwortlichen ein Qualitätsstandard, dass er bei der Vergabe von Aufträgen an Ziviltechniker weiß, dass diese ihre Arbeit in Unabhängigkeit ausüben, zweifelsfrei keinerlei Befangenheit zu erwarten ist und keinerlei Rücksichtnahmen auf Konzerninteressen befürchtet werden müssen.
* Es ist für einen Projekt- und Vergabeverantwortlichen aber auch ein Qualitätskriterium, wenn er für umfangreichere und mehrjährige Projekte auf Partner zurückgreifen kann, welche über ausreichende personelle Ressourcen verfügen, deren Know-how in forstlichen Fragen den Anforderungen entsprechen und welche auch die Sicherheit bieten, dass solche Projekte zu einem gesicherten Abschluss kommen.
* Es ist jedoch zynisch, der forstlichen Ziviltechnikerschaft die zu geringe Bürogröße anzulasten. Wenn es forstpolitischer Wille gewesen wäre, dass sich Ziviltechniker zu Großbüros entwickeln, wie es zum Beispiel im Hoch- und Tiefbau üblich ist, wäre dies geschehen.Wille nicht erkennbar gewesen. Dieser Wille ist jedoch nie erkennbar gewesen. Vielmehr wurden von Behörden und Landwirtschaftskammern Dienstleistungen ohne nennenswerte Verrechnung erbracht.
Innerhalb eines solchen Mitbewerber-Umfeldes kann sich keine leistungsfähige und ausreichend dimensionierte Bürolandschaft entwickeln, sondern der Ziviltechniker muss ein Nischendasein als krisensicherer Einzelkämpfer ausüben. Als Einzelkämpfer, voll auf dem Stand der Wissenschaft und der Technik mit viel persönlichem Einsatz und Engagement.
Einzelkämpfer können jedoch in Auftragsnehmerkonsortien unter einem Generalunternehmer auftreten, wie es auch in anderen Sparten üblich ist. Es gibt in Österreich zirka 40 forstliche Ziviltechnikerbüros mit aufrechter Befugnis, die jederzeit bereit sind, solche Konsortien zu bilden. Konsortien, die inter- und intradisziplinäre Kooperation mit einheitlichen Bürostandards (Überprüfbarkeit der Arbeit, Nachvollziehbarkeit der Abläufe und Vergleichbarkeit der Ergebnisse) bieten können.
Hinsichtlich der Abwicklungssicherheit bei längerfristigen Projekten wurde durch das novellierte ZTG mit der Substitutionsregelung bereits eine Vorleistung erbracht.Zusammenarbeit war gegeben. In den vergangenen Jahren hat es speziell mit dem Salzburger Landesforstdienst eine erfreuliche und im gegenseitigen Nutzen erfolgreiche Zusammenarbeit gegeben, speziell bei zeitlich und räumlich leicht abgrenzbaren Projekten wie bei der Forsterschließung oder Schutzwaldsanierung. Bisher hoheitlich wahrgenommene Aufgaben, die nun im Zuge der Verwaltungsreform ausgelagert werden, sind großräumiger und langfristiger.
Hierbei müssten im Sinne einer guten Zusammenarbeitskultur die Ziviltechniker als potentielle Auftragnehmer frühzeitig in die Projektplanungsphase eingebunden werden, um diese Kooperationen aufzubauen.
Es müsste endlich für externe Leistungserbringung eine eigene Budgetposition geschaffen werden.
Wenn von Seite der öffentlichen Auftraggeber in diesem Sinne eindeutige Signale gesetzt werden, ist auch für die forstlichen Ziviltechniker eine Zukunftsperspektive gegeben und es werden - den Gesetzen des Marktes folgend - zwingend größere Einheiten aufgrund der geänderten Nachfrage entstehen.
DI Clemens Neuber, Zivilingenieur für Forst- und Holzwirtschaft
Obmann der Fachgruppe Landwirtschaft,
Forstwirtschaft, Biologie
AUSSCHNITT:„Der Salzburger Landesforstdirektor arbeitet seit Jahrzehnten [...] mit forstlichen Ziviltechnikern zusammen. Bei umfangreicheren, mehrjährigen Projekten zeige sich jedoch in vergangener Zeit mitunter, dass als Einzelkämpfer agierende Ziviltechniker das heute erforderliche Leistungs- und Qualitätsniveau nicht erbringen können. [...] .”
* Es ist für einen Projekt- und Vergabeverantwortlichen ein Qualitätskriterium, wenn er für bestimmte Aufgaben Ziviltechniker zur Hand hat, die den Auftrag ausführen, persönlich ihre Arbeit verantworten und die für ihre Arbeit und die Ergebnisse haften.
* Es ist für einen Projekt und Vergabeverantwortlichen ein Qualitätsstandard, dass er bei der Vergabe von Aufträgen an Ziviltechniker weiß, dass diese ihre Arbeit in Unabhängigkeit ausüben, zweifelsfrei keinerlei Befangenheit zu erwarten ist und keinerlei Rücksichtnahmen auf Konzerninteressen befürchtet werden müssen.
* Es ist für einen Projekt- und Vergabeverantwortlichen aber auch ein Qualitätskriterium, wenn er für umfangreichere und mehrjährige Projekte auf Partner zurückgreifen kann, welche über ausreichende personelle Ressourcen verfügen, deren Know-how in forstlichen Fragen den Anforderungen entsprechen und welche auch die Sicherheit bieten, dass solche Projekte zu einem gesicherten Abschluss kommen.
* Es ist jedoch zynisch, der forstlichen Ziviltechnikerschaft die zu geringe Bürogröße anzulasten. Wenn es forstpolitischer Wille gewesen wäre, dass sich Ziviltechniker zu Großbüros entwickeln, wie es zum Beispiel im Hoch- und Tiefbau üblich ist, wäre dies geschehen.Wille nicht erkennbar gewesen. Dieser Wille ist jedoch nie erkennbar gewesen. Vielmehr wurden von Behörden und Landwirtschaftskammern Dienstleistungen ohne nennenswerte Verrechnung erbracht.
Innerhalb eines solchen Mitbewerber-Umfeldes kann sich keine leistungsfähige und ausreichend dimensionierte Bürolandschaft entwickeln, sondern der Ziviltechniker muss ein Nischendasein als krisensicherer Einzelkämpfer ausüben. Als Einzelkämpfer, voll auf dem Stand der Wissenschaft und der Technik mit viel persönlichem Einsatz und Engagement.
Einzelkämpfer können jedoch in Auftragsnehmerkonsortien unter einem Generalunternehmer auftreten, wie es auch in anderen Sparten üblich ist. Es gibt in Österreich zirka 40 forstliche Ziviltechnikerbüros mit aufrechter Befugnis, die jederzeit bereit sind, solche Konsortien zu bilden. Konsortien, die inter- und intradisziplinäre Kooperation mit einheitlichen Bürostandards (Überprüfbarkeit der Arbeit, Nachvollziehbarkeit der Abläufe und Vergleichbarkeit der Ergebnisse) bieten können.
Hinsichtlich der Abwicklungssicherheit bei längerfristigen Projekten wurde durch das novellierte ZTG mit der Substitutionsregelung bereits eine Vorleistung erbracht.Zusammenarbeit war gegeben. In den vergangenen Jahren hat es speziell mit dem Salzburger Landesforstdienst eine erfreuliche und im gegenseitigen Nutzen erfolgreiche Zusammenarbeit gegeben, speziell bei zeitlich und räumlich leicht abgrenzbaren Projekten wie bei der Forsterschließung oder Schutzwaldsanierung. Bisher hoheitlich wahrgenommene Aufgaben, die nun im Zuge der Verwaltungsreform ausgelagert werden, sind großräumiger und langfristiger.
Hierbei müssten im Sinne einer guten Zusammenarbeitskultur die Ziviltechniker als potentielle Auftragnehmer frühzeitig in die Projektplanungsphase eingebunden werden, um diese Kooperationen aufzubauen.
Es müsste endlich für externe Leistungserbringung eine eigene Budgetposition geschaffen werden.
Wenn von Seite der öffentlichen Auftraggeber in diesem Sinne eindeutige Signale gesetzt werden, ist auch für die forstlichen Ziviltechniker eine Zukunftsperspektive gegeben und es werden - den Gesetzen des Marktes folgend - zwingend größere Einheiten aufgrund der geänderten Nachfrage entstehen.
DI Clemens Neuber, Zivilingenieur für Forst- und Holzwirtschaft
Obmann der Fachgruppe Landwirtschaft,
Forstwirtschaft, Biologie