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Präsident des Kärntner Forstverein FR h.c. DI Christoph Habsburg-Lothringen © Dipl.-Forstwirt Markus Probst

Krise und Käferrisiko halten an

Ein Artikel von Dipl.-Forstwirt Markus Probst | 19.03.2010 - 15:34
Nach einer verlustreichen ersten Jahreshälfte 2009 ist die europäische Holzindustrie wieder auf Erholungskurs, wie rund 70 Teilnehmer im Anschluss an die Jahreshauptversammlung des Kärntner Forstvereins (KFV) am 18. März in Ossiach erfahren konnten. Daher seien auch die Rundholzpreise in Österreich leicht gestiegen, wie der Ökonom DI Stefan Weinfurter, Universität für Bodenkultur Wien (Boku), belegte. Wegen des insgesamt noch niedrigen Preisniveaus werde der übliche "Holzschwung" im heurigen Frühjahr jedoch ausbleiben, prognostizierte er.

3 Mio. fm Käferholz erwartet

Der Borkenkäfer-Schadholzanfall sei trotz eines durchgehend zu warmen Vorjahres geringer als befürchtet ausgefallen, berichtete DI Walter Wuggenig, Forstschutzbeauftragter der Kärntner Landesregierung. Jeder zweite Waldbesitzer sei allerdings erst durch eine amtliche Räumungsaufforderung der Pflicht zur Aufarbeitung von Käferholz nachgekommen. Da die Schadholzspitzen nach Windwürfen erfahrungsgemäß erst im zweiten Jahr auftreten, warnte Dr. Christian Tomiczek, Forstschutzexperte an der Bundesforschungsanstalt für Wald (BFW), Wien, vor den Kalamitätsrisiken. "Im Vorjahr zeigte sich das Phänomen, dass befallene Bäume lange grüne Kronen behielten und daher schwer ausfindig zu machen waren. Für dieses Jahr erwarten wir bundesweit über 3 Mio. fm Käferholz."

Hilfreiche Biomasse

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Präsident des Kärntner Forstverein FR h.c. DI Christoph Habsburg-Lothringen © Dipl.-Forstwirt Markus Probst

Die vorjährige forstliche Förderung in Kärnten umfasste 10,4 Mio. €. Je ein Drittel entfielen auf Forstschutz- und Schutzwaldmaßnahmen, ein Fünftel kam dem Wegebau zugute, wie der stellvertretende Landesforstdirektor DI Günther Geretschläger berichtete. Ein großes Lob sprach er dem Kärntner Waldpflegeverein aus, der in Trainings mit den Waldbesitzern jährlich rund 1000 ha Jungwald fachlich betreut. Der Präsident des Kärntner Forstvereins FR h.c. DI Christoph Habsburg-Lothringen begrüßte, dass es im Vorjahr gelang, alle Nassholzlager aufzulösen. Er betonte die Notwendigkeit, die Holzindustrie als Partner der Forstwirtschaft zu verstehen. Gleichzeitig räumte Habsburg-Lothringen zum Faserholz ein: "Ohne die Biomasse-Branche hätte uns die Papierindustrie an die Wand spielen können!"