So kann jeder scannen

Ein Artikel von DI Michael Reitberger (für Timber-Online bearbeitet) | 10.07.2012 - 14:14
Von allen Prozessschritten der Massivholzbearbeitung bietet der Zuschnitt das größte Optimierungspotenzial, ist man bei Weinig, Tauberbischofsheim/DE, überzeugt. Viele Betriebe setzen hier an, um ihre Fertigungslinien leistungsfähiger zu machen. Dem Einsatz der Scanner-Technologie komme dabei eine Schlüsselfunktion zu, heißt es. Die Fehlerdetektion mittels Kamera und Lasers sei ein höchst effizientes Instrument im Wettbewerb um hohe Produktivität, gute Qualität und kurze Lieferzeiten. Für einen Scanner sprechen Schnelligkeit und Genauigkeit. Daraus resultieren höhere Wertschöpfung, gleichmäßig hohe Produktqualität und mehr Gewinn, gibt Weinig an. In größeren, modernen Unternehmen ist der Scanner deshalb integraler Bestandteil der Zuschnittanlage und hat die manuelle Werkstückbegutachtung abgelöst. Kleinere Unternehmen tun sich dagegen oft noch schwer mit dem Schritt ins digitale Zeitalter der Fertigung, ist man sich bewusst. Besonders hinsichtlich Wirtschaftlichkeit gibt es Vorbehalte.
Der neue Weinig EasyScan trete an, um alle noch vorhandenen Bedenken zu zerstreuen, informiert der Hersteller. Der Scanner wird von LuxScan in Ehlerange/LU produziert. Dort verfügt man über eine langjährige Erfahrung mit den berührungslosen Oberflächen-Erkennungssystemen. LuxScan hat auch den CombiScan+ entwickelt, der nach eigenen Angaben weltweit erfolgreich in der Holzindustrie eingesetzt wird. Hier setzt die Konzeption der neuen Maschine an. Der EasyScan nutzt sowohl die effiziente Optimierungssoftware als auch die moderne Sensortechnik und andere wichtige Bauteile des Scanners. Erklärtes Ziel der LuxScan-Techniker war ein System mit kompakteren Baumaßen und schnellem „Return-on-Investment“. Der EasyScan benötige deutlich weniger Platz als der CombiScan+ und sei dadurch besonders bei beengten Platzverhältnissen im Vorteil, erfährt man. Darüber hinaus gelte die Neuentwicklung als preisgünstiger Scanner für jedermann mit einer Leistung, die bis vor Kurzem noch nicht in dieser Klasse denkbar war, informiert Weinig. Der Scanner kommt für die Produktion von Fixlängen, aber auch bei keilgezinkten Produkten zum Einsatz. Er ermittelt die genaue Kappposition und liefert optimierte Schnittlisten an die Säge. Damit leistet der Scanner einen deutlichen Beitrag zur Steigerung der Holzausbeute, heißt es. Es werden Daten zum Produkt, zu Qualitäten, zur Teileanzahl sowie zur Ausbeute verarbeitet.
Als modulares System kann der EasyScan bis zu vier Brettseiten scannen. In der Grundversion verfügt er über Schwarz-weiß-Kameras, die auch die Erkennung des Faserverlaufs erlauben. Mit der Erweiterung um ein Farbmodul können zusätzlich Farbdefekte, wie Bläue, erkannt und beurteilt werden. Ein weiteres Highlight des EasyScan ist die automatische Einstellung von Breite und Dicke. So werden potenzielle Fehlerquellen und damit verbundene Produktionsausfälle minimiert, informiert Weinig in einer Aussendung. Die „Cross Concept Construction”, welche die Kameras in ihre ideale Position verfährt, spielt eine entscheidende Rolle. Der EasyScan liefert ebenso detaillierte Daten über die Produktion und somit Basisinformationen zur Optimierung der Fertigung.
Auf die einfache Installation und die komfortable Bedienung des Scanners per Touchscreen ist man bei Weinig besonders stolz. Der EasyScan zielt vor allem auf kleinere Unternehmen sowie weniger komplexe Kappanwendungen ab. Nach Herstellerangaben kann er mit wenig Aufwand auch in bereits bestehende Linien integriert werden. Somit bietet der EasyScan jedem Unternehmen größenunabhängig die Möglichkeit, von den Vorteilen der Holzoptimierung zu profitieren.