Internationale Nadelschnittholz-Konferenz 2018 Riga

Gute Nachfrage, aber steigende Lager

Ein Artikel von Gerd Ebner | 17.10.2018 - 08:18

Als einziges Warnsignal erkenne Jöbstl, dass sich die Nadelschnittholz-Lager füllen. „Das ist nicht sehr viel und nirgends tragisch. Trotzdem sollte es uns alle ein bisschen vorsichtiger im Verkauf machen.“

Norden hat zu wenig Rundholz

Bezüglich der Rundholzversorgung sei Europa zweigeteilt: Der Norden habe zu wenig, Mitteleuropa genug.

„Dass Österreich noch nicht mehr nach China liefert, liegt vor allem daran, dass das noch nicht nötig war“, erläutert Jöbstl. Einige Pioniere haben in anderen Nachfrageländern den Fuß in die Tür bekommen. „Jetzt sind Strukturen vorhanden, von denen andere profitieren. Österreichs Unternehmen haben also Alternativmärkte zu China.“ Anders als in der Krise 2007 gebe es jetzt mehr Länder mit Interesse an europäischem Holz.

Differenzierte Levante

Auf die Situation in der Levante angesprochen, erwartet Carl-Erik Torgersen, Vorsitzender Holzhandel Österreich, dass der steigende Ölpreis die Nachfrage ankurbeln werde. Umgekehrt sei die politische Situation in den meisten Ländern nach wie vor nicht stabil: „Auf der Nadelschnittholz-Konferenz wurde das bestätigt, was man schon erahnen konnte: Nachfragemäßig sind Ägypten und Marokko am stabilsten. Leider muss man weiterhin zwei Fragezeichen über die weitere Entwicklung in Algerien setzen. In Libyen gibt es Chancen, es ist aber ein schwieriges Land, das durch die politischen Wirren nicht einmal den nötigsten Bedarf decken kann.

Mahnung zur Vorsicht

Die Stimmung ist laut Torgersen aber auf den meisten Märkten sehr gut. „Ich mahne aber ganz klar zur Vorsicht. Wir sind im Konjunkturzyklus schon sehr weit fortgeschritten. Die Erfahrung zeigt, dass die Abwärtsbewegung oft von einem scheinbar nichtigen Detail ausgelöst wird. Dann ist der Rückgang aber sehr abrupt. Hochmut kommt oft vor dem Fall.“