Finnland

Finnische Sägewerke stehen still

Ein Artikel von Gerd Ebner | 07.12.2019 - 12:32

Ab Montag legen 100.000 Arbeiter in der finnischen Industrie die Arbeit für zumindest drei Tage nieder. In diesen Tagen werde allenfalls Ware von Logistikunternehmen verladen – die Produktionen würden völlig stillstehen, erfährt man aus finnischen Medien und Exportkreisen. Riku Aalto, der Vorsitzende der Gewerkschaft, schreibt auf Twitter: „Die Mediation ist zu Ende gegangen. Es wurde kein neuer Zeitpunkt für Gespräche genannt. Daher beginnen die Streiks und es wird zu Aussperrungen der Sägewerke kommen.“

Die Unstimmigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern sind nicht nur in automatischen Lohnerhöhungen, sondern auch einer Erhöhung der Arbeitszeit begründet. In Hintergrundverhandlungen will man den Streik möglichst kurz halten. Betroffen ist nicht nur die Holzindustrie, sondern faktisch alle Industriesparten in Finnland.

Besonders hart zeigen sich aber die Holzindustrien (Sägewerke, Sperrholz- und Leimholzproduzenten). Sie antworten ab 12. Dezember mit einer sechstägigen Aussperrung. Die Produktionen bleiben geschlossen und es werden keine Löhne bezahlt.

Daher stehen die Sägewerke zumindest neun Tage. Bis zu 50% der finnischen Sägewerke könnten betroffen sein. In einem ohnehin schwierigen Jahr für die dortigen Sägewerke würde das eine drastische Minderproduktion bedeuten. Laut EOS-Angaben plante Finnland, heuer 12 Mio. m3 herzustellen. Das sind rund 60.000 m3 am Tag. Neun Tage Stillstand wären über 500.000 m3.

Die Exporteure beginnen bereits, ihre Kunden zu informieren, dass es im Dezember und Januar zu Lieferkürzungen kommen wird.