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Modernes Headquarter: 2500 Bandsägen lieferte man bereits aus © Gerd Ebner

Mebor

Einer für alles

Ein Artikel von Gerd Ebner | 21.10.2020 - 11:02

Es könnte sein, dass sich das Anbieterspektrum bei Vertikalbandsägen in der Zukunft etwas verändert – und zwar zu Mebors Gunsten. Diese haben mittlerweile sieben geneigte Blockbandsägen ausgeliefert. Die achte für den kroatischen Kunden Drvo Trgovina wird in Železniki gerade auf Herz und Nieren geprüft und im Oktober installiert.

Bandsäge ohne Spezialfundamente

Die vergleichsweise neue Produktsparte wurde faktisch zur Ligna 2019 gestartet. Beim Palettenproduzenten Mocnik in Cerkno/SI läuft bereits seit 2018 eine der ersten Mebor-Vertikalbandsägen des Typs VTZ 1400 Plus. „Schauen Sie, worauf der Laufwagen fährt“, sagt Marketingleiter Simon Mesec beim Vor-Ort-Besuch. Der Sohn des Unternehmensgründers Boris Mesec deutet dabei auf die schlichte Betonplatte, auf der die Verfahrschienen des Laufwagens montiert sind. „Unsere Anlage braucht keine Spezialfundamente, sondern nur eine ebene Betonfläche.“ Das sieht er als einen Unterschied zu vergleichbaren Sägen an.

Außerdem verfügt das Unternehmen über enorme Erfahrung: Mebor hat in den vergangenen vier Jahrzehnten über 2500 Bandsägen verkauft, überwiegend stationäre Horizontalbandsägen. „Wir stehen für haltbare und robuste Maschinen“, ergänzt Peter Maurer, zuständig für den Vertrieb in Österreich.

Viele unserer Sägen laufen seit über 25 Jahren. Das geht nur, wenn die Maschine extrem stabil ist und die Konstruktion passt.


Simon Mesec, Mebor-Verkaufsleiter

Neuer Wagen – schneller, stärker, energieeffizienter

„Während andere 16 t-Wagen einsetzen, hat unserer nur 10 t. Das hat viele Vorteile. Bei uns reicht eine einfache Bodenplatte. Außerdem spart unsere Lösung viel Energie“, erklärt Maurer. „Verwendung findet der Strenx-Hochleistungsstrukturstahl. Das reduziert das Gewicht merklich bei Erhaltung der notwendigen hohen Festigkeit und Verwindungssteifigkeit der Konstruktion und ermöglicht eine Rückfahrgeschwindigkeit von 240 m/min, eine höhere Beschleunigung und weniger Energie. Der Wagen wiegt ebenso 10 t wie der Sägeständer der VTZ 1400 PLUS.“

Geringerer Verschleiß: Ketten, nicht Seile bewegen Wagen

Werden zum Bewegen der Wagen anderswo vielfach Stahlseile eingesetzt, verwendet Mebor ein patentiertes, wartungsarmes Kettensystem. Die Energie zum Abbremsen des Wagens wird ins eigene System gespeichert und steht damit wieder zum Anfahren zur Verfügung.

„Die Bandsägenbedienung soll einfach sein“, findet Mesec und verweist darauf, dass die Mebor-Säge mit nur einem Joystick und wenigen Tasten gesteuert werden könne. Der Schneidevorgang erfolgt vollautomatisch – praktisch freihändig.

Hochleistungslinie für Slowakei

Mebor ist bestrebt, möglichst viel selber zu konstruieren und auch zu bauen. Das lässt sich gut anhand der Hochleistungs-Spanerlinie mit Kreissägen-Nachschnitt zeigen, die gerade im Werk endgefertigt wird. Bevor die Linie zum Jahreswechsel in der Slowakei startet, erfolgen noch Funktionstests. Die Linie BM CDH ist auf eine Leistung von bis zu 120.000 fm/Schicht/J ausgelegt.

Mechanisierungselemente, wie Einzug, Eindrehung oder Abscheider, werden ebenso von Mebor gefertigt wie alle Einschnittelemente sowie die Vermessung samt der Optimierung und Steuerung. Das resultiert in folgendem Verkaufsargument: keine Schnittstellen.

Unser Umsatz wächst seit 2010 zwischen 10 und 30 % pro Jahr.


Simon Mesec, Mebor-Verkaufsleiter

Vom Scanner über Vor- und Nachschnitt bis zum Besäumer

2D- oder 3D-Scanner, Spaner-Profiliereinheit, Vielblattnachschnittsäge und ein vollautomatischer Hochgeschwindigkeits-Besäumer mit Optimierung, Spaner und Längs-Trennkreissäge für bis zu 25 Bretter pro Minute – alles stammt in dieser Linie von Mebor. Die Anlage ist ein Beispiel für einen hohen Automatisierungsgrad. „Anhand der Dimension errechnet unsere Software ein Optimierergebnis, welches vollautomatisch umgesetzt werden kann. Auch hierin haben wir langjährige Erfahrung. Die erste vollautomatische Säge bauten wir 1996“, verweist Mesec. „Unsere Sägen sind überwiegend in Unternehmen mit einem Jahreseinschnitt zwischen 5000 und 60.000 fm installiert. Die Linie für den slowakischen Kunden soll zeigen, was wir für die Leistungsgröße darüber zu bieten haben.“

3D-Scanner, neuer Besäumer

Auf der Ligna 2021 plant Mebor, Sägewerkslösungen jenseits der 100.000 fm/J-Grenze zu thematisieren. Eine neue Version des vollautomatischen Besäumers und 3D-Scanners sollen ebenfalls ausgestellt werden. Der erste vollautomatische Besäumer wurde jüngst in Slowenien installiert. Auf ein Mebor-Prinzip verweist Maurer abschließend: „Mache es den Kunden möglichst einfach. Mebor verbaut, wo immer möglich, Standardkomponenten.“ Alle Kunden sind übrigens zum Werksbesuch in Železniki eingeladen.

Mebor Facts

Standort: Železniki/SI
Firmengründer: Boris Mesec (daher der Firmenname: Mesec Boris)
Gründung: 1982
Mitarbeiter: über 100 (davon 9 Konstrukteure)
Hallenfläche: 15.000 m2
Produkte: horizontale/vertikale Bandsägen, Kreissägenlinien, Besäumer, Einfach-/Doppelwellen-Kreissägen, Nachschnittlinien, Fräskopfentrinder, Mechanisierung für Komplettsägewerke, Schärf-/Richtmaschinen