SWOT-ANALYSE ZU 75 JAHREN HOLZKURIER

Ein Rohstoff ohne Abfall

Ein Artikel von Holzkurier Redaktion | 16.11.2021 - 10:18
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Jan Kirchhoff, Geschäftsführer Holz-Joki, Finnentrop/DE © Holz-Joki

Was sehen Sie als …

1) … die größten Stärken

2) … die größten Schwächen

3) … die größten Chancen

4) … die größten Risiken

für unsere Branche?

  1. Die mit Abstand größte Stärke ist die Möglichkeit, mit einem nachwachsenden Rohstoff zu arbeiten. Weiters wächst das Holz nicht nur nach, sondern es lassen sich daraus auch hervorragende Produkte erzeugen. Eine zusätzliche Stärke unserer hoch technologisierten Branche ist die Tatsache, dass es uns gelingt, den Rohstoff Holz weiterzuverarbeiten, ohne dass in irgendeiner Weise Abfall erzeugt wird
  2. Die schlechte Öffentlichkeitsarbeit in der Vergangenheit ist mit Sicherheit eine unserer größten Schwächen. Wir als Holz verarbeitende Industrie befnden uns zwar auf dem richtigen Weg, müssen aber an unserer öffentlichen Wahrnehmung noch weiterarbeiten. Ein zusätzlicher Schwachpunkt ist der sehr mäßig ausgebaute und nicht gut funktionierende Zusammenhalt innerhalb der Branche. Die Solidarität und die Kommunikation entlang der Wertschöpfungskette Forst – Säge – Bau müssen weiter gefördert und ausgebaut werden.
  3. Die größte Chance ist der Rohstoff selbst. Der Baustoff Holz wächst nach und bringt nicht nur aus diesem Grund enorme Vorteile gegenüber den anderen Baustoffen mit sich. Zudem zeigt sich der Mittelstand unserer Branche stets fexibel und kann sich so schnell auf neue Herausforderungen einstellen. 
  4. Eines der größten Zukunftsthemen und gleichzeitig unser größtes Risiko ist die Rohstoffverfügbarkeit. Der Klimawandel bringt nicht nur rasant steigende Kalamitätsmengen mit sich, sondern fördert auch weiter die speziell in unserer Region stetig steigende Käferpopulation. Die Kombination aus beiden wird zu noch höheren Schadholzmengen führen – ein Umstand, auf den sich die Industrie zukünftig einstellen muss. Des Weiteren machen uns speziell die aktuell viel zu hohen Energiekosten große Sorgen. Zuletzt betrifft uns, gleich wie die anderen Branchen, der omnipräsente Personalmangel. An allen Ecken und Enden fehlt es uns an Fachkräften für die Betriebe.