Robeta Holz

Erstes gemeinsames Projekt 
erfolgreich abgewickelt

Ein Artikel von Martina Nöstler | 21.11.2023 - 15:34

„Bisher mussten wir an unserer Sortieranlage auch die trockene Ware nachsortieren und stapeln. Da die Nachfrage nach trockener Ware beständig gestiegen ist, war die Nachsortierung nur mit erheblichen Mehrstunden möglich – teilweise lief die Anlage auch samstags oder wir starteten schon am Sonntag am Abend“, erinnert sich Christian Rockel, Produktionsleiter bei Robeta Holz. Dieser Engpass musste beseitigt werden. Die Verantwortlichen des Sägewerkes in der Uckermark traten an Kallfass, Baiersbronn-Klosterreichenbach/DE, mit einer entsprechenden Anfrage heran. „Kallfass hat in der Branche einen sehr guten Namen“, begründet Rockel. „Es sind auch Palettenhersteller an uns herangetreten, die meinten: Wenn ihr das Schnittholz mit einer Kallfass-Anlage kappt, dann kaufen wir bei euch“, meint der Produktionsleiter und schmunzelt. Er spricht damit die hohe Genauigkeit der Mehrfachablängsäge des Mechanisierungsspezialisten an.

Komplettpaket statt „einfach“

„Ursprünglich war eine kleinere Umstapelanlage angedacht“, erinnert sich Kallfass-Projektleiter Enrico Goldhahn und führt weiter aus: „Im Gespräch ergab es sich dann aber, dass Robeta flexibler sein wollte und wir letztlich eine vollumfängliche Anlage mit einigen technischen Raffinessen geliefert haben.“ Bei Robeta Holz hat man unter anderem auch auf die Ergonomie geachtet: So sind die Anlagenteile alle sehr gut zugänglich und die Laufwege besonders breit ausgeführt. Damit ergeben sich für die Mitarbeiter optimale Bedingungen. „Wir hatten für die Planung beziehungsweise Anlage genug Platz, darum haben wir den Prozess optimiert. Es ist ein tolles Referenzprojekt entstanden“, verdeutlicht Goldhahn. Sein Kollege, Matthias Link, zuständig für den Vertrieb bei Kallfass, ergänzt: „Es waren von Anfang an alle zuständigen Personen, wie etwa Elektriker und Schlosser, in das Projekt eingebunden. Das erleichterte die Abstimmung enorm.“

Für die Kallfass-Anlage baute Robeta Holz eine neue Halle. Die Montagearbeiten starteten am 6. September 2022. Im Januar konnte bereits der Probebetrieb beginnen. Wie erwähnt, ist die neue Umstapelung grundsätzlich für trockene Ware gedacht. Robeta Holz kann diese aber auch für frisches Schnittholz nutzen. Die Anlage ist auf Querschnitte von 16 mal 75 mm bis 125 mal 200 mm bei einer Länge von 0,8 bis 6,3 m ausgelegt.

Saubere Trennung

Die Schnittholzaufgabe bietet Platz für mehrere Pakete. „Für eine höhere Leistung ist die Anlage mit zwei Förderern ausgestattet“, erläutert Link. Die hydraulische Kippentstapelung verfügt über pneumatische Klinken zur besseren Leistentrennung. „Die Kiefer klebt etwas – mit dem kleinen Stoß lösen sich Leisten besser von den Schnittholzlagen“, berichtet Goldhahn. Die Leisten werden separat und platzoptimiert in Rungen gesammelt.

Nach der Vereinzelung und einem Ausrichtrollengang gelangen die Werkstücke zur Beurteilungsstation, bei der ein Mitarbeiter noch abschließend die Qualität kontrolliert. Der nachfolgende Tongloader taktet die Bretter und Bohlen – unabhängig vom Querschnitt – mit einer Leistung von bis zu 120 Takten pro Minute auf den anschließenden Kettenförderer ein. Der Tongloader ist mit einer Verdrehsicherung ausgestattet. „Damit ist sichergestellt, dass annähernd quadratische Querschnitte nicht hochkant weitergefördert werden“, erläutert Goldhahn. Die Werkstücke passieren im Querdurchlauf die Brookhuis-Feuchtemessung. „Nicht passende Stücke werden ausgeschleust, ebenso der Ausschuss“, verweist Link bei der Besichtigung. Die jeweiligen Bretter fallen durch eine Sortierklappe nach unten auf ein Band und gelangen an zwei Stellen auf einen Tisch, wo sie separat abgenommen werden können.

Für die Gutteile geht es danach durch die Mehrfachablängsäge von Kallfass. Diese ist mit fünf Sägeaggregaten – vier davon sind automatisch positionierbar – ausgestattet.

Verstellbare Magazine

Die Stapelmaschine weist eine Leistung von bis zu 12 Lagen pro Minute auf. Diese hat Kallfass für die großen Holzdimensionen nochmals verstärkt ausgeführt. Die Anlage verfügt über acht Doppelmagazine für Stapel- und Verlustleisten. „Die Magazine sind automatisch positionierbar. Damit lassen sich bei Bedarf auch mehr Leisten aus einem Magazin auf die Schnittholzlagen legen. Durch die motorische Verstellung lassen sich die Leisten näher an der Schnittkante positionieren. Der minimale Abstand entspricht einer Leistenbreite plus 10 mm“, berichtet Link und führt aus: „Wir haben auch die bestehende Sortieranlage mit den neuen Leistenmagazinen ausgestattet.“

Die fertigen Pakete kommen zur automatischen Folierstation von Kallfass. „Diese kann auch mit ungefalteter Folie bis 3,6 m Breite bestückt werden“, informiert Link. Die folierten Pakete gelangen dann in die Fromm-Paketpresse mit zwei Kantholzmagazinen, werden umreift und durch ein Schnelllauftor aus der Halle transportiert. Über eine Winkelübergabe werden die Pakete auf die Abnahmestelle für den Stapler befördert.

„Kallfass hat eine sehr gute Arbeit abgeliefert. Die Zusammenarbeit verlief tadellos – auch die Abwicklung hinsichtlich der Montage war aufgrund der guten Planung reibungslos“, berichtet Rockel. „Wir können jetzt auf Kundenanfragen viel schneller reagieren und haben die Arbeitsstunden wieder auf ein Normalniveau gebracht. Die Anlage wird von drei Mitarbeitern und einem Staplerfahrer betrieben. Sie hat eine so hohe Leistung, dass sie in der Regel im Einschichtbetrieb arbeitet. Ich freue mich jeden Tag über das gelungene Projekt“, sagt der Produktionsleiter sichtlich zufrieden.