Ferstl Holz

Krananlage mit 18 m-Hauptträger

Ein Artikel von Martina Nöstler | 22.11.2023 - 13:52

Um den Mitarbeitern die Sortierung der Hauptware hinter der Blockbandsäge zu erleichtern, investierte Ferstl Holz, Burgauberg, vor rund einem Jahr in einen Vakuumsortierkran von Johann Schirmböck, Göllersdorf. „Bisher haben wir die Sortierung und Stapelung händisch vorgenommen beziehungsweise die schweren Platten mit dem Stapler manipuliert – das war anstrengend, nicht mehr zeitgemäß und nicht wirtschaftlich. Darum haben wir uns zu dieser Investition entschlossen“, erklärt Geschäftsführer Jürgen Ferstl. „Die Krananlage ist umweltfreundlicher und außerdem kann die Sortierung jetzt ein Mitarbeiter übernehmen“, ergänzt er. In der Regel wird bei Ferstl Ware von 2 bis 5 m Länge sortiert. Schirmböck baut aber auch Vakuumtransportanlagen bis 16 m Holzlänge, auf Wunsch auch mit Funkfernsteuerung.

Sicherer Halt für schnellen Transport

Ferstl Holz bekam die größte Hängekranbrücke, die von Schirmböck bisher gebaut wurde: „Der Kranbrückenhauptträger hat eine Gesamtlänge von 18,1 m und ragt einseitig um 5,8 m über die Stütze hinaus ins Freie“, erläutert Johann Schirmböck. Die Spurweite beziffert er mit 11 m. Links beziehungsweise rechts neben dem Sortierrollengang nach der Bandsäge sind jeweils zwei Kettenquerförderer angeordnet. Von diesen nimmt der Mitarbeiter die Hölzer mit dem Vakuumhebegerät ab und kann die Ware zu jeweils zwei Paketen ablegen. Jede Saugplatte hat eine maximale Traglast von bis zu 250 kg und ist mit einem Dreikammer-Saugsystem mit Aktivsteuerung ausgerüstet. „Dadurch können auch schmale und rissige Hölzer problemlos transportiert werden. Das Vakuumhebegerät kann sowohl nasses und sägeraues als auch trockenes Holz heben“, erklärt Schirmböck. Mittels Schaltautomatik wird dem Bediener das Ansaugen beziehungsweise Lösen wesentlich erleichtert. Die zum Führen der Last notwendigen Handgriffe seitlich am Bedienpult müssen im Betrieb nicht losgelassen werden.

Der Hub erfolgt mittels eines großzügig dimensionierten Elektrokettenzuges mit zusätzlichem Fremdlüfter. Die Hubgeschwindigkeit beträgt 16 m/min bei einer Traglast von bis zu 800 kg. Die maximale Katzfahrgeschwindigkeit beträgt 60 m/min, die schnellste Kranfahrgeschwindigkeit liegt bei 40 m/min. Beide Antriebe haben frequenzgesteuerte SEW-Getriebemotoren.

Alles aus einer Hand

„Die Zusammenarbeit mit Johann Schirmböck hat tadellos funktioniert. Er hat sich auch um die gesamte Statik gekümmert und lieferte die Gesamtanlage aus einer Hand. Damit hatten wir im Gegensatz zu anderen Anbietern nur einen Ansprechpartner, was ein großer Vorteil ist“, berichtet Ferstl. „Die statische Berechnung erfolgt nach Eurocode 3 und das Stahltragwerk wurde nach EN 1090 EXC 3 gefertigt. Außerdem kümmern wir uns um die vorgeschriebene Abnahmeprüfung nach AM-VO § 7 inklusive des Prüfbuchs. Uns ist es wichtig, den Kunden ein Komplettpaket zu liefern“, betont Schirmböck. Ferstl ergänzt abschließend: „Die Krananlage ist eine überschaubare Investition, die sich aber absolut rechnet und den Mitarbeiter bei seiner täglichen Arbeit wesentlich entlastet.“