Europa

Die „Laubholzländer“ im Überblick – Teil 2

Ein Artikel von Martina Nöstler (für holzkurier.com bearbeitet) | 14.11.2024 - 10:04

Dänemark

  • Bauwirtschaft unter Druck: Hohe Zinsen haben den Bausektor 2023 belastet, wobei die Wohnbauinvestitionen um 10,2 % zurückgingen. Die Aktivität bleibt gering, da Zinssenkungen 2024 geringer ausfallen als erwartet.
  • Stabilisierung der Rohstoffpreise für Hartholz: Die Preise für Hartholzrohstoffe haben sich nach extremen Preisschwankungen in den vergangenen zwei bis drei Jahren normalisiert und stabilisiert.
  • Starke Nachfragerückgänge: Die Nachfrage nach Laubholz, insbesondere Möbeln und Küchen, ist um mindestens 40 % gesunken, unter anderem aufgrund hoher Lagerbestände bei Herstellern und geringerem Verbraucherverhalten.

Frankreich

  • Produktionsrückgang: Die Laubschnittholz-Produktion sinkt 2024 im Vergleich zum Vorjahr um knapp 4 % auf 1,3 Mio. m³. 2025 wird ein Volumen von 1,25 Mio. m³ erwartet.

Bosnien & Herzegowina/Kroatien/Serbien

  • Schwache Nachfrage aus Exportmärkten: Die Nachfrage aus wichtigen Exportmärkten, wie China, Italien und dem Nahen Osten, blieb schwach, wodurch die Produktion von Buchenschnittholz im 2. Halbjahr 2023 stark reduziert wurde – oft auf ein Minimum, das gerade die Produktionskosten deckte.
  • Lagerüberschüsse und Preisdruck bei Rundholz: Die Reduzierung der Schnittholzproduktion führte zu hohen Lagerbeständen, was den Preis für Buchenrundholz belastete. 
  • Moderate Erholung: Gegen Ende des 2. Quartals 2024 kam es zu einer leichten Nachfragesteigerung. Diese hob die Exportpreise für Buchenschnittholz auf das Niveau zum Ende des 1. Quartals 2023 und führte zur allmählichen Reduktion der Rundholzlagerbestände.
  • Eichenschnittholz: Bei Eichenschnittholz sanken die Exportpreise im 1. Quartal 2024 um etwa 6 % gegenüber dem Ende des 4. Quartals 2023, bevor sie sich im 2. Quartal leicht erholten.

Rumänien

  • Rückgang des Holzerntevolumens: Das geerntete Holzvolumen sank 2023 um 1,07 Mio. m³ auf 19,17 Mio. m³, wobei Nadelhölzer 37,5 %, Buche 32,3 % und Eiche 10,6 % des Gesamtvolumens ausmachten.
  • Rückgang der industriellen Produktion: Aufgrund des geringeren Holzangebots und der weiterhin hohen Preise für Primärholz ging die industrielle Produktion zurück.
  • Schwächere Exportmärkte: Die Exporte von Holzprodukten sanken 2023 um etwa 30 %.
  • Steigende Schutzauflagen: Der Druck zur Ausweitung von Schutzflächen nahm zu, was die Holzverfügbarkeit weiter einschränken könnte.
  • Verstärkter Effekt durch Herbstauktionen: Die Herbstauktionen für stehendes Holz verstärken die bestehenden Herausforderungen für die Produktion und den Handel mit Holzprodukten.