Rottal in Baden-Württemberg. In den vergangenen 100 Jahren ist hier mit der Klenk Holz AG eines der größten Unternehmen der Sägeindustrie in Europa entstanden samt weiteren Werken in Deutschland und Frankreich sowie einem eigenen Holzeinschlagsunternehmen.Grundstein mit Sägemühle. Sägemühlen haben in den Tälern des Schwäbisch-Fränkischen Waldes eine lange Tradition. Im 19. Jahrhundert standen über 20 Mühlen und Sägemühlen an der Rot. Albert Klenk, der Großvater des heutigen Vorstandsvorsitzenden Eugen Klenk, hat 1904 die Oberroter Sägmühle von 4 ortsansässigen Bauern übernommen. Er hat es sich damals sicher nicht träumen lassen, dass er damit den Grundstein für ein erfolgreiches Industrieunternehmen gelegt hat, das heute auf allen Weltmärkten zuhause ist.
Nach dem plötzlichen Tod des Vaters mussten die beiden Brüder Eugen und Hermann Klenk im Alter von 17 und 15 Jahren den Betrieb weiterführen. Was folgte, waren schwere Jahre mit Zeiten voller Entbehrung und harter körperlicher Arbeit. Gesägt wurde oft bis spät in die Nacht, da der Lkw schon auf dem Hof stand und auf die Ladung wartete.
Nach dem plötzlichen Tod des Vaters mussten die beiden Brüder Eugen und Hermann Klenk im Alter von 17 und 15 Jahren den Betrieb weiterführen. Was folgte, waren schwere Jahre mit Zeiten voller Entbehrung und harter körperlicher Arbeit. Gesägt wurde oft bis spät in die Nacht, da der Lkw schon auf dem Hof stand und auf die Ladung wartete.
Eugen Klenk Enkel des Firmengründers steht als Vorstandsvorsitzender an der Spitze der Klenk Holz AG © Klenk
Mit dem Bau des ersten Spanerwerkes hielt 1975 eine völlig neue Sägetechnologie Einzug. Im Vergleich zu den klassischen Gatter- oder Bandsägenwerken konnte die Einschnittgeschwindigkeit und damit die Sägeleistung sehr gesteigert werden. Fräsköpfe und Hochleistungskreissägen waren ab sofort die Aggregate, denen die Zukunft gehören sollte. 1985 konnte als Weiterentwicklung und Verfeinerung der Spanertechnik die erste Profilieranlage in Oberrot/DE eingebaut werden. Weitere Standorte. Der erste Schritt zu einem weiteren Standort wurde 1981 mit dem Erwerb des Eichele-Werkes in Gaildorf/DE gemacht. Die stetig steigende Zahl von Bau- und Heimwerkermärkten konnten von da an nicht nur mit Schnittholz, sondern auch mit Leimholz beliefert werden.
Nachdem 1976 in Oberrot eine vollautomatische Rindenverbrennungsanlage in Betrieb genommen werden konnte, erfolgte 1994 die Inbetriebnahme des Heizkraftwerkes mit moderner Kraft-Wärme-Kopplung. Rinde, ehemals Abfallprodukt, wurde damit zum begehrten Rohstoff für die Wärmeerzeugung zur Versorgung der Trockenkammern und für die Stromgewinnung.
Ab 1996 ging es Schlag auf Schlag. Die Wiedervereinigung machte es möglich, dass sich Anfang der 90er-Jahre in den neuen Ländern erste moderne Sägebetriebe etablieren konnten. Nicht alle hatten wirtschaftlichen Erfolg, so dass 1996 aus der Insolvenz heraus ein Werk in Baruth/DE übernommen werden konnte.
Klenk hat damit Neuland betreten, nicht nur im Hinblick auf die neuen Länder, sondern auch mit der Holzart Kiefer, die dort fast ausschließlich verarbeitet wird.
Mit großem Engagement ist es gelungen - wie es der brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck vor kurzem bei einem Besuch in Baruth formulierte - die märkische Kiefer, den Brotbaum Brandenburgs, wieder salonfähig zu machen. Rohstoffseitig aktiv. 2000 kam mit der hiwo, Wolfegg/DE, ein weiteres Werk dazu, das bis dahin vom Fürsten Johannes von Waldburg-Wolfegg betrieben wurde. Inmitten der oberschwäbischen Fichtengebiete gelegen, ist dieser Standort gerade von der Rohstoffseite her sehr interessant.
Eine entscheidende strategische Weichenstellung wurde ein Jahr später mit der Mehrheitsbeteiligung an der Thurn und Taxis Waldpflege (TTW) vorgenommen. Damit hat die Klenk-Gruppe ihr eigenes Holzeinschlags- und Logistikunternehmen und kann damit ein Stück weit unabhängiger bei der Rohstoffversorgung agieren.
Klenk hat damit Neuland betreten, nicht nur im Hinblick auf die neuen Länder, sondern auch mit der Holzart Kiefer, die dort fast ausschließlich verarbeitet wird.
Mit großem Engagement ist es gelungen - wie es der brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck vor kurzem bei einem Besuch in Baruth formulierte - die märkische Kiefer, den Brotbaum Brandenburgs, wieder salonfähig zu machen. Rohstoffseitig aktiv. 2000 kam mit der hiwo, Wolfegg/DE, ein weiteres Werk dazu, das bis dahin vom Fürsten Johannes von Waldburg-Wolfegg betrieben wurde. Inmitten der oberschwäbischen Fichtengebiete gelegen, ist dieser Standort gerade von der Rohstoffseite her sehr interessant.
Eine entscheidende strategische Weichenstellung wurde ein Jahr später mit der Mehrheitsbeteiligung an der Thurn und Taxis Waldpflege (TTW) vorgenommen. Damit hat die Klenk-Gruppe ihr eigenes Holzeinschlags- und Logistikunternehmen und kann damit ein Stück weit unabhängiger bei der Rohstoffversorgung agieren.
Integrierter Standort gemeinsam mit einem MDF- und einem Laminat-fußbodenhersteller in Baruth: Kiefer wird zu KVH verarbeitet © Klenk
Das Unternehmen bietet seinen Kunden eine interessante Produktvielfalt. So gibt es bei Klenk sortenreines Schnittholz, Hobelware und Konstruktionshölzer in den 3 wichtigsten Nadelholzarten Fichte, Tanne und Kiefer.Auf allen wichtigen Märkten gut positioniert. Für den Bausektor hat sich das Konstruktionsvollholz zum wichtigsten Produkt entwickelt, das an die Fertighausindustrie, Zimmereien und Holzbaubetriebe geht. Hierin wird noch großes Potenzial gesehen, weil die Verdrängung des klassischen Listenbauholzes durch die Konstruktionshölzer in vollem Gange ist.
Eine weitere Säule stellt die Verpackungsindustrie dar. Hier zählen Palettenhersteller und Verpackungsunternehmen zu den Kunden. Hier ist auch die in Oberrot produzierte Press-Spanpalette zu nennen, die von Inka vertrieben wird und die derzeit eine sehr gute Mengenkonjunktur hat.
Bei Bau- und Heimwerkermärkten ist Klenk bei allen nennenswerten Ketten gelistet und firmiert als Marktführer. Der Do-it-yourself-Markt wird mit sämtlichen Schnittholzprodukten und einem breiten Sortiment an Leimholzplatten beliefert.
40% in den Export. „Wer hätte noch vor einigen Jahren geglaubt, dass deutsches Holz - von den Lieferungen in die Nachbarländer abgesehen - die Exportmärkte in der ganzen Welt erobern wird”, fragt sich Böltz. Der Exportanteil von 40% - annähernd doppelt so viel im Branchendurchschnitt - ist Beleg für die internationale Ausrichtung des Konzerns. Klenk ist auf allen wichtigen Weltmärkten präsent. Die Schwerpunkte liegen in USA, Italien, Frankreich, Österreich und Japan.Auf Weiterverarbeitung ge-setzt. Sucht man nach einer Strategie für den Aufstieg vom kleinen Sägewerk im idyllischen Rottal zum weltweit agierenden Großunternehmen, klingt das beim Vorstandsvorsitzenden Klenk fast simpel: „Mit neuester Technik niedrige Produktionskosten erreichen, beste Qualität produzieren und womöglich direkt an die Kunden verkaufen.” Er erwähnt nicht den „richtigen Riecher”, der stets eine bedeutende Rolle spielt. Frühzeitig setzte man auf Weiterverarbeitung und Trocknung und erkannte die Bedeutung der Logistik, die vom Baum bis zur Baustelle oder dem Regal im Heimwerkermarkt Glied an Glied fügt. „Bei uns ist diese Kette heute geschmiedet”, zeigt sich Klenk zufrieden.