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Neuer Standort in Himberg bringt Vorteile in der Logistik © DI Jan Horacek

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Ein Artikel von DI Jan Horacek | 14.12.2005 - 00:00
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Neuer Standort in Himberg bringt Vorteile in der Logistik © DI Jan Horacek

Ein getrenntes Auslieferungslager für Holzbau- und Zimmereibedarf betreibt Holzteam, Wien, seit 2004 in Himberg. Ausschlaggebend für dessen Gründung war das Wegfallen der Gleisanbindung am Standort Wien, denn der Zweitnutzer Voest Alpine stellte die Nutzung ein. In Himberg gibt es einen Bahnanschluss an die Verbindung Wien–Budapest/HU. „Auch die Nähe zur neuen S1 ist ein logistischer Vorteil“, so Ing. Franz Mühlbauer, Holzteam-Geschäftsführer. Gemeinsam getrennt handeln. Die Trennung der Standorte für Holzbau- und Zimmerei-Bedarf sowie Wertholz führte laut Mühlbauer auch zu einer klareren Zielausrichtung der Produktsparten. Holzbau- und Zimmereibedarf sind aufgrund der kurzen Lager-Drehzahlen das umsatzstärkste Geschäftsfeld und laut Mühlbauer auch jenes mit den besten Zukunftsaussichten. Zur Verfügung stehen in Himberg 22.000 m² befestigte Lagerfläche – 4500 m² davon überdacht.
Gelagert wird am neuen Standort BSH, KVH, Vorrats- und Listenkantholz, Platten, sibirische Lärche sowie Systemlösungen für Wandaufbauten. Neben Holzprodukten sind auch Putzträgerplatten und Isoliermaterial vorrätig. 5500 m² Hallenfläche. Am Wiener Wertholz-Standort sind ständig 80 Holzarten verfügbar. Neben europäischen Nadel- und Laubholzarten werden auch Hölzer aus Südostasien, Afrika, Süd- und Nordamerika angeboten. 6000 m³ sind ständig vor Ort.
„Nach wie vor wird in Ostösterreich sehr stark Kiefer im Außenbereich eingesetzt, wobei der Trend jedoch zur europäischen und sibirischen Lärche geht“, so Mühlbauer. Bei sibirischer Lärche erwarte er aber noch heuer höhere Einkaufspreise. Der Grund sei, dass China viel Holz abziehe. Western Red Cedar-Spezialist. Stark forciert wird Western Red Cedar. Mit dieser Holzart verzeichnete man heuer die größten Zuwächse. Einsatzgebiete sind Fassaden, Schwimmbad-Einfassungen sowie im Saunabau. „Western Red Cedar hat wie Bangkirai die Bewitterungsklasse 2 und darüber hinaus den Vorteil, das es weniger schiefert“, erklärt Mühlbauer. Mit Bangkirai gäbe es Probleme mit Wurmlöchern, weshalb man bei Holzteam versuche, auf Holzarten wie Cumaru, Ipe und Muiracatiava auszuweichen. Thermoholz sei laut Mühlbauer preislich nicht so interessant, werde aber auch angeboten.
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BSH, KVH, Kantholz am neuen Standort Himberg © DI Jan Horacek

Getrocknet, gehobelt und kommissioniert. Bei den Laubhölzern wird mengenmäßig am häufigsten Eiche umgesetzt. Es wird ein bis zwei Jahre luftgetrocknet und dann im Vakuumtrockner von Brunner-Hildebrandt endgetrocknet. Dieser hat eine Nettokapazität von 35 m³. Neben dem Vakuumtrockner steht zur technischen Trocknung auch eine Frischluft-Abluftkammer von Vanicek zur Verfü-gung. Beide Kammern werden von einem Heizkessel von Binder, Voitsberg, mit Wärme versorgt.
„Am Wiener Standort können wir auftragsbezogene, mittelgroße Zuschnittserien erzeugen“, erläutert Mühlbauer. Hergestellt wurde etwa jüngst ein Schiffsboden aus amerikanischer Kirsche. Industrielle Großserien würden aber natürlich weiterhin vergeben. Zur Maschinenausstattung gehört neben den Zuschnittanlagen eine Weinig-Hobelmaschine sowie ein Vakuumheber von Lause zur Holzmanipulation.
Zufrieden zeigt sich Mühlbauer mit dem diesjährigen Geschäftsverlauf. Sorgen machen ihm jedoch nach wie vor die Situation der Tischler – einer der größten Kundengruppen. Hier sei seiner Meinung nach die Talsohle noch nicht erreicht. Es gäbe jedoch regionale Unterschiede: So sei die Tischlerkultur im Westen Österreichs stärker ausgeprägt, wie bei Tourismusbauten zu sehen sei. Eine Nische für kleinere Tischlereibetriebe sieht er bei individuellen Fertigungen beispielsweise in enger Zusammenarbeit mit Innenarchitekten.
Der Zimmereisektor wachse hingegen aufgrund des Trendes zu Niedrigenergie- und Passivhäusern. Auch im Hallenbau gewinne Holz an Terrain gegenüber Substitutprodukten. Hier gebe es Unterstützung durch den hohen Ölpreis, der Beton und Stahl verteuere. Fusion zum Team. Holzteam entstand 1999 durch die Fusion der Traditionsbetriebe Mühlbauer und Schramek. Neben den Standorten in Österreich ist das Unternehmen mit 50% an der Ligna-Niederlassung in Ungarn beteiligt. Diese wurde 2001 auf der grünen Wiese errichtet und versorgt neben Ungarn und der Slowakei auch den südösterreichischen Markt.

Holzteam-Facts

Gegründet: 1999 (Fusion von Mühlbauer und Schramek)
Geschäftsführer:Ing. Franz Mühlbauer, Martin und Peter Schramek
Mitarbeiter: 75
Märkte: Österreich, angrenzenden EU-Staaten und Kroatien