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Jubiläumsgesellschaft: Wolfgang Weirer, Harald Gänser, Christine Weirer, Sonja Moder, Franz Lindner, Elisabeth Kaufmann, Joachim Reitbauer, Hedi De Monte, Heimo De Monte, Rudolf Paschek, Fritz Unterweger, Johann Riebenbauer (v. li.) © DI (FH) Florian Strauß

Zehn Jahre bergauf

Ein Artikel von DI (FH) Florian Strauß | 09.01.2008 - 00:52
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Jubiläumsgesellschaft: Wolfgang Weirer, Harald Gänser, Christine Weirer, Sonja Moder, Franz Lindner, Elisabeth Kaufmann, Joachim Reitbauer, Hedi De Monte, Heimo De Monte, Rudolf Paschek, Fritz Unterweger, Johann Riebenbauer (v. li.) © DI (FH) Florian Strauß

Seit der Eröffnung des heutigen Standortes 1999 hat sich bei KLH viel verändert. "Am Anfang haben wir nur ein Produkt gehabt, an das wir glaubten", berichtete Geschäftsführer Mag. Heimo De Monte bei der Jubiläumsfeier am 14. Dezember in der Kulturhalle am Kreischberg vor 180 Gästen. Mit Unterstützung der Gemeinde und der ansässigen Banken habe man die Produktion starten können. Damals sei man noch von vielen Seiten belächelt worden. Die Abkürzung KLH für Kreuzlagenholz habe manchem gedient, um das Unternehmen etwa als "Katscher Lebenshilfe" zu verspotten. "Kaum einer hat an uns geglaubt, nur wir selber", erinnerte sich De Monte.

Konsequent durchgesetzt

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© DI (FH) Florian Strauß

Die Stärke des Produkts und das Erschließen internationaler Märkte haben dem Unternehmen stetiges Wachstum beschert. In den zehn Jahren habe man 25 Mio. € investiert und einen Gesamtumsatz von 140 Mio. € erreicht. 2 Mio. € seien für Forschung und Entwicklung ausgegeben worden. Gerade bei einem neuartigen Produkt sei Forschung wichtig.
Für das Kreuzlagenholz liegt seit Juli 2006 eine europäische Zulassung vor. "Mit einem Anteil von etwa 50 % haben wir die Marktführerschaft in Europa inne", stellte Geschäftsführer Wolfgang Weirer fest.

Forschung, Bürokratie und neue Märkte

In Mitteleuropa ist KLH seit Jahren präsent. Vertriebsorganisationen in 15 Ländern belegen dies. Derzeit entsteht ein neuer Produktionsstandort in Schweden. In Orsa hat man bereits 15 Mio. € investiert und plant die Herstellung von 35.000 m³/J Platten. Gewählt habe man den Standort vor allem, weil die Holzbauweise dort viel etablierter sei. "In Skandinavien muss man die Leute nicht von der Qualität eines Holzhauses überzeugen", berichtete Weirer.
In Großbritannien und in einigen anderen europäischen Ländern habe man immer noch viel Überzeugungsarbeit für das Produkt vor sich. Trotz der europäischen Zulassung benötige man fast für jedes Land eigene Bauteilkataloge. "Das hätten wir so nicht erwartet", meinte Weirer.
Man arbeitet eng mit Forschungsinstituten zusammen, um alle nötigen Nachweise bringen zu können. Die TU Graz, die Holzforschung Austria, die MPA Stuttgart, das BRE London oder die Universität Ljubljana sind nur einige Beispiele. Außerdem besteht ein Forschungsgebäude am Gelände des Tochterunternehmens die.modulfabrik.
Auch nicht einfach sei es auf den Märkten außerhalb Europas. In Japan etwa sehe man sich einer "schlimmen Bürokratie" gegenüber. "Dort mahlen die Mühlen noch langsamer als hierzulande", stellte Weirer fest. Für ein sechsgeschossiges Bauprojekt musste man sich der Erdbebensicherheit widmen. Aufgrund der hohen japanischen Anforderungen bei diesem Thema wurde an einem Modell eine aufwändige Simulation eines Erdbebens der Stärke dessen von Kobe/JP 1995 durchgeführt. Der Test wurde von der Konstruktion mit KLH-Elementen ohne Probleme bestanden.

Keine Stangenware

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© DI (FH) Florian Strauß

Auch bei KLH glaubt man nicht an den Absatz der momentan explodierenden Kapazitäten der Branche. "Der Markt ist nicht so groß, wie viele glauben", meinte De Monte. 10 bis 15 % Wachstum seien für 2008 realistisch.
Einen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz sieht man in der längeren Präsenz auf bestehenden und in der Vorreiterrolle auf jüngeren Märkten. "Außerdem verkaufen wir das Projekt, nicht nur das Produkt", erklärte De Monte. Das Anbieten einer komplexen Dienstleistung, bestehend aus Beratung hinsichtlich Ausführungsdetails, statischen Vorbemessungen oder Optimierung von Werksplänen, und die Abbundtiefe der Elemente seien entscheidende Punkte.
"Die Fertighausindustrie wird nicht auf unser Produkt umstellen", ist De Monte überzeugt. Man sieht das Kreuzlagenholz auch in Zukunft nicht als Stangenware, sondern als das Material von auftragsbezogenen Fertigteilen. "90 % liefern wir abgebunden auf die Baustelle", berichtete der Geschäftsführer.

Daten & Fakten KLH Massivholz

Gründung: 1997
Firmensitz: Katsch/Mur
Geschäftführer: Heimo De Monte, Wolfgang Weirer
Mitarbeiter: 104 (137 insgesamt)
Tochterunternehmen: die.modulfabrik, Katsch/Mur; KLH solid wood Scandinavia, Orsa/SE; KLH UK, London