Hundegger K2i: 45 m lange Abbundanlage soll Präzision, Geschwindigkeit und Vielseitigkeit steigern © DI (FH) Florian Strauß
"Da kam von Anfang an nur wieder eine Hundegger in Frage", meint Pixner. Man sei über die Jahre der Zusammenarbeit stets zufrieden mit den Serviceleistungen gewesen. Von der Zuverlässigkeit der Maschinen habe man sich durch den langen Einsatz der P8 überzeugt, erfährt man in Silz.
Überwachte Prozesse
Freude bei der Bedienung wünscht Geschäftsführer Stefan Pixner auch seinen Mitarbeitern © DI (FH) Florian Strauß
Dem gelte es zuvor zu kommen und durch Qualität zu bestechen. Wand- und Deckenelemente von Tiroler Holzhaus tragen das ÜA-Zeichen. Dadurch wird dem Kunden gezeigt, dass nur Materialien verwendet werden, die geprüft und zugelassen sind. Außerdem wird nach Fertigstellung des Baukörpers ein Blower-Door-Test durchgeführt. Mit diesem Test wird die Dichtheit der Gebäudekonstruktion überprüft. So erhält der Bauherr eine weitere Qualitätskontrolle.
Durch die neue K2i-Abbundanlage möchte man vor allem die Präzision der Bearbeitung steigern. Man könne deutlich mehr Verbindungen maschinell herstellen, die bei der Produktion mit der alten Maschine noch in Handarbeit ausgeführt werden mussten. Auch der verletzungsfreie Transport der Hölzer sei ein Vorteil gegenüber der P8. Zudem wären früher oder später Nachrüstungen an den Sicherheitsvorrichtungen der alten Anlage fällig gewesen. "Das Thema hat sich natürlich mit der K2i erledigt", stellt Pixner fest. "Bei der Maschine ist alles am letzten Stand der Sicherheitstechnik."
Geschwindigkeit und Individualität
2006 produzierte Tiroler Holzhaus 50 Häuser. Vergangenes Jahr waren es bereits 70. Die Anschaffung einer moderneren Abbundanlage war also auch eine Frage von Geschwindigkeits-Steigerung. Hundegger wirbt für die K2i mit einer 30 %igen Einsparung bei der Bearbeitungszeit. "Für die Zukunft können wir so das Ziel 100 Häuser pro Jahr anvisieren", meint Pixner. Momentan fährt man noch letzte Testläufe mit der neuen Maschine. Der Abbund für ein durchschnittliches Blockhaus nehme etwa 50 Stunden Maschinenzeit inklusive Beschickung in Anspruch.Etwa 40 % der Häuser sind in Blockbauweise hergestellt. Ab einer Stärke von 120 mm werden die Balken dafür mit der Hundegger-Anlage bearbeitet. Sie ist für eine Bearbeitungsbreite von 62,5 cm ausgelegt und besitzt eine vertikale und horizontale Blockhausfräse als Zusatzaggregat. Die Balken für Dächer und Decken werden für alle Häuser auf der K2i abgebunden. Mit dem Fünf-Achs-Fräsaggregat kann man nun Schwalbenschwanzverbindungen in jedem Winkel und jeder Neigung maschinell herstellen. Außerdem verfügt die Maschine noch über eine Stellbrett- und eine Fingerfräse sowie zwei waagrechte Bohr- und ein Schlitzaggregat und einen Hobelautomat für Abmessungen bis 300 mal 400 mm. Die Anlage hat eine Gesamtlänge von 45 m. "Mit dieser Ausstattung können wir jetzt wesentlich schneller und vielseitiger produzieren", freut sich Pixner.
Die von Tiroler Holzhaus gebauten Häuser sind im Durchschnitt 140 bis 150 m² groß. Jedes Haus ist individuell geplant. Italienische Bauvorhaben etwa wären fast ausschließlich aus der Feder von Architekten. "Die Italiener kaufen zu 90 % Riegelbauweise. Zuerst legt der Architekt ein Design fest, dann wird über das Baumaterial entschieden", berichtet Pixner. Seit 2002 verkauft man nach Italien und freut sich über stetig steigenden Absatz. Die Häuser für den österreichischen, deutschen und schweizerischen Markt werden meist von Tiroler Holzhaus-Team selbst mit den Bauherren entworfen.
Hochwertige Aufbauten
Das Angebot umfasst alle Ausbaustufen. Etwa 30 % werden schlüsselfertig ausgeführt. Der Preis für ein schlüsselfertiges Haus liegt zwischen 1400 und 1600 €/m². Tiroler Holzhaus führt die schlüsselfertigen Bauten als Generalunternehmer durch. "Der Kunde hat bei uns die Möglichkeit, vom Keller bis zum Dach alles aus einer Hand zu erhalten", erklärt Pixner.Die Blockhäuser werden mit der Eckverbindung "Tiroler Schloss" hergestellt. Die Außenwände weisen auf der Innenseite eine gedämmte Installationsebene auf. Mittels einer vertikalen Rutsch-Lattung ist diese konstruktiv mit dem massiven Wandaufbau verbunden. So bleibt die innere Schicht beweglich und kann Setzungen der Blockhauswand ausgleichen. Besonders in den gefliesten Sanitärräumen ist dieser Ausgleich sehr wichtig.
Die in Riegelbauweise hergestellten Häuser haben diffusionsoffene Wandaufbauten. Verputzte Außenfassaden werden mit Holzfaser-Putzträgerplatten ausgeführt. Die Innenseite wird mit OSB-Werkstoffplatten verkleidet. Die Dämmung in der Riegelkonstruktion ist Mineral- oder Holzwolle, wobei ein Trend zur ökologischen Variante zu erkennen sei. Die Installationsebene ist ebenfalls gedämmt möglich. Hier kommt der Werkstoff Flachs zum Einsatz. Das verwendete Holz kommt aus Tirol und Kärnten. Hauptsächlich wird Fichte verwendet, bei den Blockhäusern teilweise Lärche.
Gemischte Bauweise
Der Großteil der verkauften Häuser sind Ein- und Zweifamilienhäuser. Angeboten wird hier auch eine Mischung aus Riegel- und Blockbau. Das Erdgeschoss kann beispielsweise in Riegelbau ausgeführt werden und das Obergeschoss in Blockbau. Dadurch erhalten die Häuser einen typisch alpenländischen Charakter.Etwa 10 % machen größere Objekte, wie etwa Hotels, aus. Hier ist man oft an einer Mischbauweise beteiligt. Die Gebäudekerne werden in Betonbau ausgeführt und die Hülle besteht aus Riegelbau-Elementen. "Außerdem realisieren wir etwa vier bis fünf Aufstockungen pro Jahr", berichtet Pixner.
Problemlose Umstellung
Die Umstellung auf die neue Maschine beschreibt der Geschäftsführer als reibungslos. Man habe sich die Wintermonate dafür ausgesucht, wo es erfahrungsgemäß etwas ruhiger zugeht. Ab Ende Februar soll dann wieder voll produziert werden. In der Halle mussten wenige Umbauarbeiten wie etwa Bodenverkleidungen und der Anschluss der Absauganlage durchgeführt werden. Auch in Bezug auf die in der Arbeitsvorbereitung verwendete Software sei der Wechsel auf die neue Abbundanlage problemlos verlaufen. "Wir verwenden schon lange das Programm Alphaschift und sind damit sehr zufrieden. Die Umstellung auf die neue K2i machte nur die Installation einiger neuer Tools notwendig", erklärt Pixner.Den Schritt zum Kauf einer neuen Abbundanlage bezeichnet Pixner als eine wichtige Investition in das Unternehmen. Dass sie sich auszahlt, davon ist der Zimmermeister überzeugt. "Man merkt es auch bei den Mitarbeitern. Das Arbeiten an der neuen Anlage bringt ein Extra-Portion Motivation mit sich."