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Machtkampf bei Homag

Ein Artikel von DI (FH) Martina Nöstler (für Timber-Online bearbeitet) | 23.05.2012 - 14:15
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Am 24. Mai hat die Homag AG, Schopfloch/DE, zur Hauptversammlung nach Freudenstadt/DE geladen. Dass es dort nicht unbedingt beschaulich zugehen wird, verdeutlicht eine Meldung in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Angeblich könnte es zu einem heftigen Streit zwischen der zweitgrößten Eignergruppe (einem Pool der Gründerfamilie Schuler und der Klessmann-Stiftung) und dem größten Aktionär (Deutsche Beteiligungs AG) sowie dem Vorstand kommen.

Die Schuler-Klessmann-Gruppe will nicht nur den einzelnen Vorständen und Aufsichtsräten die Entlastung verweigern, sondern auch die Vorstandsvergütung für 2011 kippen und zudem eine Dividende beschließen, heißt es. Mit den Anträgen will Schuler/Klessmann vor allem die Beteiligungsgesellschaft und den von ihr ausgesuchten Homag-Vorstandschef Markus Flik an den Pranger stellen. Die Kritik lautet: Die DBAG schaue nur auf kurzfristige Renditen bei einem absehbaren Weiterverkauf ihrer Anteile. Bei der DBAG schüttelt man darüber aber den Kopf. „Die DBAG sei vor 15 Jahren ins Boot geholt worden. Diese lange Verweildauer belegt ja, dass es der DBAG nicht um kurzfristige Renditemaximierung gehe“, heißt es. „Wir verspüren keinen Druck, unsere restlichen Aktien in nächster Zeit zu verkaufen“, wird DBAG-Vorstandschef Wilken von Hodenberg zitiert.

Weiters wirft die Schuler-Klessmann-Gruppe dem Homag-Chef vor, dass zwei der drei Standortschließungen (Restrukturierungsmaßnahmen) nicht notwendig gewesen seien. Flik müsse einen Machtkampf durchstehen, der sich zum Teil auch um persönliche Dinge drehe. Homag-Gründer Gerhard Schuler (85), mittlerweile Ehrenaufsichtsratsvorsitzender, sei immer noch ständig im Unternehmen, ist in der FAZ zu lesen. Angeblich könne er nicht loslassen.

Interessantes Detail am Rande: Damit dieser Aufruhr in der Medienlandschaft nicht untergeht, hat die Schuler-Klessmann-Gruppe an einige Journalisten Aktien verschenkt. Die Aktien gelten quasi als Eintrittskarten für die Hauptversammlung, schreibt die Frankfurter Allgemeine.