Schrage Holz

Flexibel und rasch keilzinken

Ein Artikel von Günther Jauk | 17.03.2023 - 10:24

Gut Ding braucht oft Weile und selbst im größten Unglück steckt hin und wieder eine Chance. Nachdem im April 2020 ein verheerendes Feuer das gesamte Sägewerk von Schrage Holz, Olpe/DE, vernichtet hatte, entschlossen sich die beiden Geschäftsführer, Stefan und Michael Schrage, stattdessen ein KVH-Werk zu errichten. Einer der vielen Gründe dafür war, dass man bereits seit über 20 Jahren mit dem Gedanken spielte, in eine Weiterverarbeitung zu investieren.

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Howial lieferte für das neue KVH-Werk eine leistungsstarke Keilzinken-Kompaktanlage für jegliche Querschnitte © Günther Jauk

Beinahe genauso lang war Schrage im losen Kontakt mit dem Keilzinkenhersteller Howial, dessen Unternehmenssitz in Reiskirchen/DE nur knapp eineinhalb Autostunden entfernt liegt. „Da war es natürlich naheliegend, dass wir uns neben anderen Anbietern, auch mit den Lösungen von Howial intensiv auseinandersetzten“, informiert Stefan Schrage. Entscheidend waren schließlich die robuste Ausführung sowie die hohe Flexibilität der Anlagen in Kombination mit der geografischen Nähe und der unbürokratischen Herangehensweise des Familienunternehmens.

Flexibel und leistungsstark

Konkret lieferte Howial eine Keilzinken-Kompaktanlage des Typs Flyback HVP-28 mit bis 40 t Presskraft, eine davor geschaltete Fehlstellenkappsäge sowie eine Biegeprüfmaschine. Den Keilzinkentyp entwickelte Howial speziell für Kombinationsanlagen, bei denen neben großen Querschnitten auch eine hohe Leistung gefordert wird. Die maximale Taktzahl liegt bei großen KVH-Querschnitten bei sieben Verbindungen pro Minute – der maximale Querschnitt bei 320 mal 160 mm. „Damit können unsere Kunden nicht nur großes KVH herstellen, sondern auch BSH-Lamellen mit entsprechendem Output zinken“, verdeutlicht Howial-Geschäftsführer Michael Hofmann. Als besondere Herausforderung bei Schrage nennt Hofmann den straffen Zeitplan: „Eigentlich hatten wir damals 15 bis 18 Monate Lieferzeit. Aufgrund der besonderen Umstände und mit großer Anstrengung ist es uns aber gelungen, die Anlagen bereits 12 Monate nach Bestelleingang zu liefern.“

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Die Fehlstellenkappsäge stamme ebenfalls von Howial © Günther Jauk

Für Michael Schrage waren dabei das rasche Treffen aller wichtigen Entscheidungen sowie die enge Zusammenarbeit aller Partner wesentliche Erfolgsfaktoren. Neben Howial nennt der Geschäftsführer H.I.T. und Alfha als zuverlässige Hauptausrüster bei diesem Projekt.

Erweiterung vorbereitet

Nach dem erfolgreichen Start der KVH-Anlage 2022 ist Schrage gerade dabei, das Werk um eine Duo- und Triobalkenproduktion (mit der Option auf BSH) zu erweitern.

Den möglichen Leimholzausstoß beziffert Schrage mit 50.000 m³/J im Zweischichtbetrieb, wobei das Anlagenlayout auf eine mögliche Kapazitätsverdoppelung ausgelegt ist: „Wir müssten nur eine zweite Keilzinkenanlage installieren und ein paar weitere Punkte in der Produktion anpassen“, erläutert Michael Schrage und Stefan Schrage ergänzt: „Aus jetziger Sicht würden wir dafür auf jeden Fall wieder dieselben Hauptausrüster wählen. Die Anlage entspricht genau unseren Vorstellungen.“