Oertli

Geballte Kompetenz

Ein Artikel von Günther Jauk | 31.05.2023 - 14:54
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Oertli-Geschäftsführer Jürgen Gabrielli freute sich über die Qualität der Besucher auf der Ligna © Günther Jauk

100 Jahre ist es her, dass Jean Oertli die ersten Werkzeuge für die Holzbearbeitung herstellte und mit dem Fahrrad im Großraum Zürich auslieferte. 1927 investierte der Werkzeugpionier in das erste Firmenauto und entwickelte damit neben seinen Werkzeugen auch seinen Verkaufsradius beständig weiter. Heute wird das Unternehmen von Jürgen Gabrielli und Antoine Vernez geführt und versteht sich als Partner für die gesamte professionelle Holzbearbeitung in Europa und darüber hinaus.

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Mit 300 Gästen feierte Oertli sein 100-jähriges Jubiläum am Messestand in Hannover © Oertli

Wann genau das Unternehmen 1923 gegründet wurde, lässt sich heute allerdings nicht mehr rekonstruieren. „In gewisser Weise ist das für uns ein Glücksfall, da wir ein ganzes Jahr Zeit haben, um zu feiern“, meinte Gabrielli auf der Ligna halb im Scherz. Und tatsächlich nutzen die Schweizer ihr Jubiläumsjahr für zahlreiche Fachveranstaltungen sowie Kunden- und Mitarbeiterfeste. Da durfte eine Abendveranstaltung auf der Ligna natürlich auch nicht fehlen. „300 Gäste, darunter viele wichtige Kunden und zahlreiche Maschinenhersteller, feierten mit uns am Stand ein rauschendes Fest“, berichtete Gabrielli erfreut.

Maschinen ausfahren

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Werkzeuge für den Holzbau und die Fenster- und Türenindustrie standen im Mittelpunkt des Messeauftritts von Oertli © Günther Jauk

In puncto Produkten zeigte Oertli auf der Ligna sein breites Repertoire an Hochleistungswerkzeug-Systemen für die Fenster- und Türenindustrie, den Holzbau, Innenausbau sowie die Hobelindustrie. Für die Fensterproduktion waren dies in erster Linie Hochleistungswerkzeuge der HPC (High Performance Cutting)- und HPC+ Linien, ausgestattet mit der Oertli CAT. Die Abkürzung CAT steht für Centrifugal Applied Technology und ermöglicht Schnittgeschwindigkeiten von bis zu 120 m/s.

HPC+ bezeichnet die jüngste Generation an Oertli-Werkzeugen für Drehzahlen von durchwegs über 10.000 und vereinzelt sogar bis zu 13.000 U/min. Dabei wiegen die bis zu 300 mm langen Werkzeuge bis zu 15 kg. „Mit unserer HPC+ Linie können unsere Kunden ihre CNC-Anlagen an die Leistungsgrenze bringen und bestmöglich ausnutzen“, erläuterte Gabrielli.

Komplette Werkzeugsätze

Im Holzbaubereich nannte Gabrielli den Turbex Sprint Finish-Fügefräser, den Kervenfräser sowie die Castor Bohr-/Universalfräser (s. Bild 1) als Beispiele für die zahlreichen Neu- und Weiterentwicklungen. Dabei gilt dasselbe Credo wie für die Fensterindustrie: Oertli liefert komplette Werkzeugsätze und unterstützt die Kunden in vielerlei Hinsicht, um Schritt für Schritt an die Leistungsgrenzen ihrer CNC-Bearbeitungszentren heranzukommen (s. Holzkurier Heft 17, S. 22 bis 23).

Der Turbex Sprint Finish mit 40 mm Durchmesser und 170 mm Schnittlänge etablierte sich etwa bei der Brettsperrholz-Bearbeitung als Universalwerkzeug, insbesondere zum Fälzen und Formatieren der Platten. Der kleinere 20er-Turbex-Fingerfräser wird hingegen für das Fräsen von Kabelkanälen eingesetzt. Noch mehr Power bringt der Castor Zero-Fügefräser. Rein auf das Formatieren von Platten ausgelegt, kann das Werkzeug auch dicke Platten in einem Bearbeitungsgang mit bis zu 21 m/min Vorschub formatieren.

Wichtiger Austausch

Besonders erfreut zeigte sich Gabrielli über die Qualität der Messe: „Trotz der etwas geringeren Besucherzahlen als vor vier Jahren sind die Kontakte top. Zudem war es höchste Zeit, dass die gesamte Branche wieder zusammenkommt und sich austauscht.“ Und dass der Dialog und die Beratung zu Oertlis Kernkompetenzen zählen, spürten die Standbesucher sofort: gut zuhören, auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen und gemeinsam Lösungen entwickeln, die weit über die reinen Werkzeuglieferungen hinausgehen.