Innovative Ideen, Flexibilität in jeder Projektphase, zukunftsweisende Lösungen und Kommunikation auf Augenhöhe mit dem Kunden machten das Jahr 2023 für Holtec ebenso erfolgreich wie interessant. So startete das Jahr mit einem innovativen Portalkrankonzept, das bei Dold in Buchenbach nach nur neunmonatiger Projektphase erfolgreich in Betrieb gegangen ist (s. Beitrag: Gamechanger im Rundholzumschlag).
Vollelektrischer Betrieb: Der Portalkran stellt die Dold Holzwerke, Buchenbach/DE, zukunftsfit auf © Holtec
Der neue Vollportalkran Loghandler VPK 840/36-8 ersetzt bei Dold einen alten Seilportalkran und passt mit dem vollelektrischen Antriebskonzept ganz in seine Zeit. Der Portalkran vereint dabei etliche Vorteile: Dazu zählen neben dem geringen Energiebedarf und den niedrigeren Betriebskosten vor allem eine lange Lebensdauer sowie maximale Lagerkapazität auf geringstem Raum.
Hands-on-Experience in Hannover
Das innovative Konzept erwies sich auch als Anziehungsmagnet auf der Ligna in Hannover. Neben dem eindrucksvollen Portalkran am Dach des Messestandes stieß vor allem das Gesamtkonzept, das Holtec seinen Kunden bieten kann, auf großes Interesse. Dieses beinhaltet in vorderster Linie Produktlösungen mit dem Potenzial, als wahre Gamechanger das Rundholzhandling nachhaltig zu verändern.
Die Messebesucher konnten darüber hinaus am neuen Kransimulator das Arbeiten mit dem Portalkran erproben und ausführlich testen. Holtec entwickelte den Simulator in Zusammenarbeit mit JE-Scantechnik, Oberstaufen/DE. In das System ist das Rundholzplatz-Managementtool auf Basis von „JE-Mobileview“ integriert. Das Programm zeigt dabei nicht nur alle eingehenden Transportaufträge an, sondern steuert den Anlagenbediener mit gezielten Navigationsanweisungen über den gesamten Rundholzplatz. „Wir wollen hier in erster Linie das Entwicklungspotenzial für die Zukunft aufzeigen“, erklärt Holtec-Geschäftsführer Alexander Gebele. „Wir fühlen uns bestärkt in unseren Ideen und werden das Konzept weiter ausbauen. Das Interesse in der Branche an innovativen Lösungen auf dem Rundholzplatz ist groß.“
Vom Bodensee bis ins Baltikum
Enormes Interesse in der Branche erfuhr auch das „Onlinesägewerk“ von best wood Schneider, wie das Greenfield-Projekt in Meßkirch/DE genannt wird. Das Sägewerk verfügt über getrennte Einschnittlinien für Stark- und Schwachholz und verzichtet gänzlich auf einen Rundholzplatz. Holtec lieferte die Sägewerksbeschickung mit fünf Vorsortierdecks für einen gruppierten Einschnitt des Schwachholzes. Die Starkholzlinie wurde hingegen mit massiv dimensionierten Förderanlagen ausgerüstet. Der Charakter des Projekts folgt dem innovativen Gesamtkonzept des Sägewerks. Das außergewöhnliche Werk kommt dank des neuartigen Beschickungskonzepts und des durchgängig automatisierten Schnittholzhandlings ohne Flurförderfahrzeuge aus und wird mit nur minimalem Personalaufwand betrieben. Mehr Details dazu sind auch im Beitrag Rundholz ohne Platz zu finden.
Beim Millionensägewerk der Rettenmeier-Gruppe in Lettland ging Ende 2023 der neue Holtec-Rundholzplatz erfolgreich in Betrieb © Holtec
Ein weiterer Kraftakt zum Jahresabschluss war das Projekt Rettenmeier Baltic Timber in Lettland. Die Inbetriebnahme einer Rundholzanlage dieser Größenordnung und Leistungsstärke stellt einen wahren Meilenstein für Holtec im Baltikum dar. Rettenmeier wird durch diese Investition am Standort Incukalns nicht nur seinen Einschnitt auf über 1 Mio. fm/J steigern können, sondern strebt langfristig an, einer der bedeutendsten und größten Standorte innerhalb der Rettenmeier-Gruppe und in ganz Nordeuropa zu werden. „Wir sind stolz, dass wir unseren Beitrag zu dieser Zukunftsinvestition im Baltikum leisten durften“, unterstreicht Gebele.
Phase eins gemeistert
Erfolgreiche Projektpartner: Thomas Schick und Daniel Engel (beide Holtec) gemeinsam mit Klaus Oestreich, Produktionsleiter bei Bien-Holz, (v. li.) in Lauterbach/DE © Holtec
Eine Punktlandung verzeichnet Holtec auch bei Bien-Holz in Lauterbach/DE. Nach einjähriger Planung und Realisierungsphase wurde das erste Holz Mitte November des Vorjahres termingerecht über die Anlage geschickt. Die Baumaßnahmen für die zweite Aufgabe und für den Langholzbereich sind in vollem Gange. Nach der Fertigstellung wird der Holtec-Rundholzplatz die maximale Flexibilität für den Kunden bieten können.
Von Neu- bis Um- und Ausbau
Es muss nicht immer ein Großprojekt sein – auch gerade bei Umbauten und Modernisierungen kann Holtec mit Know-how und Flexibilität punkten. Ein aktuelles Projekt ist die Modernisierung des Rundholzplatzes beim langjährigen Kunden Holzwerk Schilling in Rot an der Rot/DE, den Holtec bereits 1999 lieferte. Hauptbestandteil des Umbaus ist ein neuer Reduzierbypass sowie eine neue Entrindungsmaschine. „Der Austausch der Beschleunigungs- und Transportrollengänge sorgt dabei für die optimale Lücke und zentriert die Stämme perfekt vor der Entrindung“, erläutert Daniel Engel, bei Holtec für den Vertrieb in Deutschland und Österreich zuständig.
Lösungen für jeden Einsatz
Im Wasserbad werden die Stämme bei VMG Lignum in Litauen für den Schälvorgang vorkonditioniert © Holtec
Neue Werkstoffe für den modernen Holzhausbau sind im Trend. Hier setzte Holtec im vergangenen Jahr mit innovativer Anlagentechnik Akzente. Im Dezember 2023 wurde das neue LVL-Werk der VMG Lignum Construction, eines bereits langjährigen Holtec-Kunden, in Litauen eröffnet (s. Beiträge Stahl aus Holz und "Rundholz können wir"). Holtec gehörte hier neben Raute zu den Hauptausrüstern und lieferte das gesamte Rundholzhandling inklusive Konditionierung der Rundhölzer. Bis zu 120.000 m3/J Furnierschichtholz für den konstruktiven Einsatz möchte die Investmentgruppe mit ihrem beeindruckenden Greenfield-Projekt in Akmene/LT künftig produzieren.
Eine Hackschnitzelaufbereitung inklusive Rotary Debarker lieferte Holtec zu Homanit nach Litauen © Holtec
Neben neuen Produkten bedient Holtec nach wie vor auch die klassische Plattenindustrie mit Lösungen für den Holzplatz. Für das aktuelle Projekt der zu Homann Holzwerkstoffe, München, gehörenden Homanit Lietuva lieferte Holtec eine komplette Hackschnitzelaufbereitung inklusive des Rotary Debarker und eines großen Scheibenhackers mit einer Leistung von über 500 Srm/h.
Dem Holz gehört die Zukunft
Trotz des aktuell schwieriger werdenden Marktumfelds blickt das Unternehmen positiv in die Zukunft. Der Werkstoff Holz wird ein wichtiger Baustein für die anstehende Transformation sein und die Holzindustrie hat hier mit innovativen Produkten beste Chancen, an diesem Megatrend partizipieren zu können. „Wir werden unseren Beitrag zur Transformation leisten“, betont Gebele. Ein Highlight im laufenden Jahr wird sicherlich ein Projekt in Mitteleuropa werden, welches komplett auf dieselbetriebene Maschinen verzichtet und mit zwei großen Portalkranen für den Rundholzumschlag ausgestattet wird.