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Beste Flächenausnutzung: Holtec stellt sein neues Portalkrankonzept unter dem Namen VPK Loghandler auf der Ligna in den Mittelpunkt der Präsentation © Holtec

Holtec

Gamechanger im Rundholzumschlag

Ein Artikel von Martina Nöstler (für holzkurier.com bearbeitet) | 09.05.2023 - 13:27

„Innovation in Holz“ – so lautet das Motto im Firmenslogan von Dold in Buchenbach/DE. „Dies muss auch für die Technik gelten“, legte Geschäftsführer Nikolaus Faller die Messlatte hoch.

Realisierung in Rekordtempo

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Haben gemeinsam erfolgreich das Portalkrankonzept am Rundholzplatz gemeistert: Florian Schruff (Projekt-Engineering Holtec), Dr. Florian Fink (Leiter Sägewerk Dold), Daniel Engel (Holtec-Verkaufsleiter Deutschland und Österreich) und Alexander Gebele (Geschäftsführer Holtec) (v. li.) © Holtec

Schon seit Längerem gab es bei Dold Planungen, im Zuge eines neuen Rundholzplatz-Konzeptes auch einen modernen Portalkran einzubinden. Gemeinsam wurden zwischen Dold und Holtec, Hellenthal/DE, hier erste Ideen und Konzepte ausgetauscht. Dank dieser Überlegungen konnte nach dem einschneidenden Ereignis sehr schnell eine tragbare Lösung entwickelt werden. Wenige Wochen verstrichen und beide Parteien waren sich über das finale Design einig – eine Umsetzung in Rekordzeit folgte.

Nach nur acht Monaten Realisierungszeit wurden die ersten Anlagenteile noch 2022 angeliefert. Die finale Inbetriebnahme konnte im März dieses Jahres abgeschlossen werden. Dabei gab es einige Herausforderungen zu meistern. So musste neben gestörten Lieferketten zudem ein Montagekonzept entwickelt werden, welches den laufenden Betrieb bei Dold nur minimal einschränkte.

„Entstanden ist ein moderner, hochflexibler und leistungsstarker Portalkran auf Basis eines vollelektrischen Antriebskonzeptes“, erläutert Holtec-Geschäftsführer Alexander Gebele. Holtec wird das Produkt unter dem Namen „VPK Loghandler“ vertreiben. Der Anlagenspezialist griff bei der Entwicklung des Portals auf die Expertise eines erfahrenen Kranbauers aus der Stahlindustrie zurück, die Umschlagmaschine stellte der Umschlagspezialist Sennebogen bei. „Mit dieser Kooperation konnten wir die maximale Fachexpertise aus allen relevanten Bereichen bündeln und vereinen. Alle am Projekt beteiligten Unternehmen verfügen über jahrzehntelanges Know-how und gehören zu den Marktführern in ihren Bereichen“, informiert Gebele.

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Das Portal bei Dold in Buchenbach hat eine Spurweite von 36 m. Das Design von Holtec sieht eine maximale Spurweite von 40 m vor, wobei das Portal komplett modular aufgebaut ist © Holtec

Effizientes Kraftpaket

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Der neue Portalkran bei Dold wurde von Holtec in nur acht Monaten Projektlaufzeit realisiert © Holtec

Das Portal hat eine Spurweite von 36 m, die quer verfahrbare Laufkatze einen Verfahrweg von etwa 45 m. Der endlos drehbare Oberwagen des Typs Sennebogen 840E leistet eine Hubkraft von über 9 t bei 10 m Ausladung und ist ein wahres Kraftpaket. Das Design sieht eine Spurweite von maximal 40 m vor, das Portal ist komplett modular aufgebaut. Auf dem beengten Raum kann der sehr wendige und agile Kran mit bis zu 20 m Reichweite optimal seine Stärken ausspielen. Dank der hohen Anordnung der Brücke sind Lagerhöhen bis zu 8 m unterhalb des Portals möglich.

Aktuell ist die Gleisbahnlänge aufgrund der örtlichen Gegebenheiten sehr eingeschränkt. Eine Verlängerung der Kranbahn ist im Vollausbau des Rundholzplatzes vorgesehen und in der Konzeption des Krans bereits berücksichtigt.

Portallösungen leisten einen wertvollen Beitrag zur Steigerung der Effizienz und Ökonomie. „Mit dem neuen Portalkrankonzept ergeben sich komplett neue Wege in der Rundholzlagerung und -logistik. Neben einer wesentlich besser Flächenausnutzung sind künftig auch intelligente Lösungen zur Teilautomatisierung und Steuerung denkbar“, berichtet Jörg Klinkhammer, Mitglied des Holtec-Entwicklungsteams für die Neuentwicklung der Portalkrane. „Neben dem geringen Energieverbrauch punkten die vollelektrischen Lösungen auch mit geringen Betriebs- und Wartungskosten“, verdeutlicht Klinkhammer.

Nachhaltigkeit im Fokus

Die Anforderung an nachhaltige Prozesse ist unter anderem, die ökologische Effizienz des Unternehmens langfristig zu verbessern, ohne die Wettbewerbsfähigkeit zu beeinträchtigen. „Auch die Holzindustrie steht vor einer gewaltigen Transformationsaufgabe. Diese verlangt grundlegende Umstellungen der Produktionsabläufe – Gamechanging-Prozesse müssen identifiziert werden“, meint Gebele.

„Der Rohstoff Holz ist der ideale Klimaschützer: Er wächst nach, entzieht der Atmosphäre CO2 und speichert Kohlenstoff. In der Produktion sind viele Unternehmen der Holzindustrie Vorreiter bei der effizienten Nutzung von Energie und Rohstoffen. Von daher passt die strombasierte Umschlagtechnologie voll ins Konzept vieler Holzindustrien. Wir werden dieses Thema auch auf der anstehenden Ligna klar im Fokus haben“, kommentiert Gebele abschließend die Entwicklung.

Eingespieltes Team

Die Zusammenarbeit aller Akteure verlief ausgezeichnet. „Holtec ist für uns ein langjähriger, vertrauter und starker Partner, der uns immer wieder mit neuen und innovativen Ideen begeistert“, sagt Dr. Florian Fink, Leiter des Bereiches Sägewerk bei Dold. „Wir sind mit dem Ergebnis, welches wir hier gemeinsam erreicht haben, sehr zufrieden und für die Zukunft gerüstet.“ Bereits 2020 lieferte Holtec an Dold zwei neue, moderne Beschickungsanlagen für die bestehenden Einschnittlinien.

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