Tool Sphere – Wilhelm Langenecker zeigte auf der Ligna die Validierung des Büchsenaufbaus, um Ausfallzeiten zu minimieren © Martina Nöstler
Wilhelm Langenecker, der bei Linck die Entwicklung der Plattform myLinck maßgeblich betreut, stand Kunden und Interessenten Rede und Antwort. Die cloudbasierte Plattform bietet Anwendern entscheidende Mehrwerte: Sie minimiert Maschinenausfallzeiten, optimiert die Instandhaltung, stabilisiert den Produktionsprozess und maximiert die Wertausbeute. In myLinck lassen sich Module individuell zusammenstellen. „Die Basis sind die Produktionsdaten jeder Sägelinie. Darauf aufbauend können wir beispielsweise das Monitoring durchführen. Das heißt, es erfolgt eine frühzeitige Fehlererkennung. KI-gestützte Analyse identifizieren Störungen, bevor es tatsächlich zu Störungen kommt“, erläuterte Langenecker. Im Performance Cockpit sind Kennzahlen, wie Ausbeute, Anlagenverfügbarkeit, Energieeffizienz oder Störzeiten, ersichtlich.
Der Parts Navigator ist der 3D-Ersatzteilkatalog von Linck. Durch das Scannen des Typenschilds an der Maschine sind Ersatzteile schnell und präzise aufrufbar. Das direkte Bestellen aus dem Ersatzteilkatalog erleichtert den Beschaffungsprozess und reduziert Fehler. Mit der Asset-Management-Funktion und einem Logbuch lassen sich Wartungsarbeiten lückenlos dokumentieren und effizient koordinieren. Bei Tool Sphere handelt es sich um das Werkzeugmanagementsystem, mit dem der Einhang, also der vorgegebene Büchsenaufbau oder die korrekte Drehrichtung des Sägeblatts, kontrolliert werden kann.
Optimierung der Seitenware
Die patentierte Optimierungssoftware von Linck, Crook Control, maximiert die Seitenwarenausbeute durch gezielte Brettpositionierung. Der intelligente Optimierungsalgorithmus richtet die Seitenbretter im Vorschnitt so aus, dass die zulässige Krümmung produktspezifisch berücksichtigt wird. Dadurch besteht die Möglichkeit, die Ausbeute über die Wertschöpfungskette hinweg zu optimieren. Besonders bei Seitenware, die für die Keilzinkung vorgesehen ist, entsteht ein klarer Zusatznutzen. Dies ermöglicht eine höhere Holzausbeute, indem gezielt eine Kantkrummheit erzeugt wird. Dadurch lassen sich zwei Brettabschnitte optimal positionieren und bestmöglich nutzen. Derome in Schweden setzt bereits erfolgreich auf diese Technologie, um Effizienz und Materialausnutzung zu optimieren. Die Langholzoptimierung von Linck analysiert den Stamm schon bei der Anlieferung auf dem Rundholzplatz und visualisiert, wo Abschnitte sinnvoll sind, beziehungsweise wo gekappt werden muss.
Am Stand der Technik
Non-Stop-Funktion am CSMK-Sägeaggregat sorgt für geringere Stillstands- und Wartungszeiten © Martina Nöstler
Martin Rendler, Konstruktionsleiter bei Linck, demonstrierte am Messeexponat die Non-Stop-Funktion: Das Aggregat fährt während des Betriebs für die Wartung auseinander und wird sicherheitstechnisch abgekapselt. Während mit dem „restlichen Aggregat“ produziert werden kann, wird beim anderen Teil etwa der Sägeblattwechsel durchgeführt. Ein weiteres Highlight: „Die CSMK gibt es jetzt mit vier verstellbaren Sägeblättern pro Seite. Das heißt, die CSMK A4/B4 schneidet bis zu neunstielig variabel und lässt sich in bestehenden Anlagen durch Austausch der Sägewellen unproblematisch nachrüsten“, führte Rendler aus. Im Bereich Kühlung präsentierte Linck ebenso eine zukunftsweisende Lösung: Mit dem Water Vortex System (WVS) bietet Linck bei einigen Sägeaggregaten eine effiziente Kühlung an. Diese wurde in Zusammenarbeit mit der Holzindustrie Stallinger, Frankenmarkt, entwickelt und sorgt für längere Werkzeugstandzeiten sowie reduzierten Verschleiß der Sägeblätter. „Zudem hält das WVS die Sägeblätter sauber, was wiederum den Wartungsaufwand minimiert“, erläuterte Rendler. Des Weiteren bindet das Kühlsystem den Staub. Das verbessert die Luftqualität in der Produktionshalle. Linck stellte auch den neuen IE5-Motor vor, der deutlich kompakter und leichter ist. Das ermöglicht noch kürzere Verstellzeiten. Für Gesprächsstoff und hohes Interesse am Messestand sorgte zudem die neue Schwachholzlinie Pro Nano von Linck (s. Holzkurier Heft 10, S. 16 bis 17).